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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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aus den Augen. »Bringen eure Feinde euch zwei absichtlich zusammen, um eure Energien zu rauben, bevor sie zuschlagen?«
    Die beiden Männer starrte sie verwirrt an.
    »Warum fragen Sie das?«, fragte Talon.
    »Nun, ich bin keine Expertin, aber der Typ da drüben sieht wie ein Daimon aus.«
    Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, als auch schon ein Blitz in Talons Rücken schoss und ihn zu Boden schleuderte.
    Kyrian schob Amanda fluchend zu seinem Auto, sprang
darüber hinweg und stürmte zu dem Daimon, der Talon angegriffen hatte.
    Atemlos rannte sie zu Talon, der blutüberströmt im Gras lag. Sie versuchte ihn aufzurichten.
    Aber bevor sie ihm helfen konnte, wurden sie von einem anderen Daimon attackiert. Instinktiv zog sie einen keltischen Dolch aus Talons Gürtel, stach ihn in den Feind und traf ihn in die Brust. Der Mann stieß einen Zischlaut aus und wich zurück.
    Inzwischen war Talon aufgestanden. Er riss ihr den Dolch aus der Hand und warf ihn in den Rücken des fliehenden Daimons, der in einem Lichtstrahl verschwand. Nun tauchte Kyrian aus dem Dunkel zurück. Keuchend hob er die Waffe des Kelten auf und drückte sie in seine Hand. »Bist du okay?«
    »Ich habe schon stärker geblutet«, erwiderte Talon. Dann bewegte er seinen Arm und verzog das Gesicht. »Und du?«
    »Auch ich habe in gewissen Situationen viel mehr Blut verloren.«
    Talon nickte Amanda zu und strich über seine Schulter. »Danke für die Hilfe. Bring deine Frau in Sicherheit, alter Grieche. Später unterhalten wir uns noch mal.«
    »Einverstanden, ich nehme sie in mein Haus mit.«
    Voller Sorge beobachtete Amanda, wie Talon langsam und vorsichtig auf sein Motorrad stieg. Zweifellos hatte er Schmerzen. »Ist er wirklich okay?«
    »Keine Bange, wir genesen sehr schnell. Meistens verschwinden die Wunden nach vierundzwanzig Stunden.« In der Ferne heulte eine Sirene. Kyrian wandte sich zur Straße und sah blinkende Lichter. »Da kommt die Polizei, wir müssen abhauen.«

    »Allison …«
    »Sobald sie aufwacht, ist sie gesund. Talon kann alles au ßer dem Tod heilen.«
    »Und Terminator?«
    Kyrian pfiff nach dem Hund, öffnete die Beifahrertür seines Autos und verfrachtete ihn auf den Sitz. »Sicher wird’s ein bisschen eng. Aber das schaffen wir schon.«
    »Natürlich.« Amanda stieg ein und zerrte Terminator auf ihren Schoß. Erst als Kyrian neben ihr saß, sah sie das Blut an seinem Arm und der Hand. »Bist du verletzt?«
    »Nur eine Fleischwunde am Unterarm, die wird sich bald schließen.«
    »Großer Gott, wie erträgst du deinen Job?«
    »Ich mache das schon so lange.« Grinsend fügte er hinzu: »Wie das Leben vor meinem Tod war, weiß ich gar nicht mehr.«
    Dieses Geständnis ließ sie frösteln. »In Wirklichkeit bist du gar nicht tot, oder? Das alles bringt mich ganz durcheinander. Da du blutest und dein Herz schlägt und deine Haut so warm ist, musst du doch leben, nicht wahr?«
    »Ja und nein.« Kyrian startete den Motor. »Wann immer ein Mensch stirbt, nutzt Artemis ihre Macht, um seine Seele festzuhalten. Und wenn sie ihn rekrutieren möchte, erweckt sie ihn zu neuem Leben.«
    »Auf welche Weise?«
    »Weil ich zu jenem Zeitpunkt tot war, habe ich keine Ahnung. Jedenfalls versank ich in schwarzem Nichts, dann wachte ich plötzlich auf und fühlte mich stärker denn je.«
    Um den verschreckten Hund zu beruhigen, streichelte sie seine Ohren. »Heißt das - du könntest wieder sterben?«

    »Ja.«
    »Was würde dann passieren?«
    Kyrian holte tief Atem. »Wenn wir sterben, bevor wir unsere einstigen Seelen zurückgewinnen, wandern wir für immer schwach und hilflos über die Erde. In unseren Körpern gefangen, sind wir Schatten ohne Substanz. Das bedeutet, dass es uns nicht gelingt, irgendetwas zu berühren. Und niemand außer den Seherinnen hört unsere Stimmen. Wir sehnen uns nach Essen und Wasser. Aber wir sind unfähig, unseren Hunger und Durst zu stillen. Nur ein kleiner Schritt trennt diese teilweise Verdammnis von der vollkommenen.«
    Wie grauenhaft, dachte Amanda. Wenn ihm ein solches Schicksal widerfährt - ich würde es nicht verkraften. »Wird das auch geschehen, wenn dich ein Daimon tötet?«
    Schweigend nickte er.
    »Oh, das ist so unfair!«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. »Welche Erfahrungen hast du denn gesammelt, meine Süße, die dich veranlassen, alles fair oder unfair zu finden? Das Leben und den Tod gibt es einfach. Mit Fairness hat das nichts zu tun.«
    Was für eine aufschlussreiche Bemerkung. Wie oft

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