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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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quälten sie und alle, die sie kannten. Bis eines Tages ein Krieger erschien und die zwei Hälften vereinte. Von da an lebte sie in friedlicher Harmonie mit sich selbst und ihrer Umwelt.«
    »Heißt das etwa, ich würde dich quälen?«
    »Nein«, erwiderte Kyrian und lachte leise, »ich finde dich amüsant. Aber ich glaube, du wärst viel glücklicher, wenn du deine wahre Natur akzeptieren und dich nicht dagegen wehren würdest.«
    »Und das aus dem Mund eines Vampirs, der kein menschliches Blut trinkt … Bekämpfst du dein Wesen nicht auch?«
    »Okay, wahrscheinlich hast du Recht, und ich würde mich wohler fühlen, wenn ich der Bestie in mir die Zügel schießen ließe.« Er warf ihr einen kurzen Blick zu. »Würdest du diesen Teil meiner Persönlichkeit ertragen?«
    »Was meinst du?«
    Darauf gab er keine Antwort. »Wohin soll ich dich bringen? Nach Hause? Zu Julian oder zu deiner Mutter?«

    »Zu mir - da du ohnehin schon in diese Richtung fährst. Ich wohne nur ein paar Häuserblocks von der Tulane University entfernt.«
    Obwohl Kyrian sein Bestes tat, um sich auf den Verkehr zu konzentrieren, erschienen in seiner Fantasie immer wieder Bilder aus seinem Traum. Verdammt, wann hatte er zum letzten Mal so lebhaft geträumt? Daran erinnerte er sich nicht. Am frühen Morgen war er erwacht, voller Verlangen nach ihr. Er hätte schwören können, an seinem Kissen würde der Duft ihres Parfüms haften. Und an seiner Haut.
    Während des restlichen Tages hatte er zu schlafen versucht, war aber nur hin wieder in einen unruhigen Schlummer versunken. Diese Frau weckte eine so intensive Begierde in ihm, dass allein schon ihre Nähe genügte, um seine Selbstkontrolle zu gefährden.
    Noch nie im Leben hatte er sich so brennend gewünscht, die Beherrschung zu verlieren, zu tun, wovon sie vorhin gesprochen hatten, nicht mehr gegen seine Natur zu kämpfen. Ungestüm würde er Amanda in seine Arme reißen, seine und ihre Lust stillen.
    Wenn er es bloß wagen dürfte …
    Sobald der Abend gedämmert hatte, war er auf die Suche nach ihr gegangen und zum ersten Mal in seinem Dasein als dunkler Jäger hatte er einen Menschen aufgespürt.
    »Weißt du …«, begann sie mit ihrer sanften Stimme, die ihn immer wieder elektrisierte. »Es wäre nicht nötig gewesen, mich abzuholen. Du hättest doch einfach im Büro anrufen und fragen können, ob es mir gutgeht.«
    Kyrian räusperte sich und fühlte, wie heißes Blut in seine Wangen stieg. Verdammt! Ihretwegen errötete er sogar. Das
war in zweitausendeinhundertsechzig Jahren nicht passiert. »Leider habe ich deine Nummer nicht.«
    »Die hättest du in jedem Telefonbuch gefunden. Außerdem gibt’s eine Telefonauskunft. Und Grace hätte dir die Nummer sicher auch gern gegeben.« Er spürte ihr Lächeln. »Und deine Gabe, Gedanken zu lesen? Hättest du die Nummer doch einfach aus meinem Gehirn herausgepickt!« In ihren Augen funkelte es boshaft. »Ich wette, du wolltest mich wiedersehen. Nicht wahr?«
    »Nein«, sagte er etwas zu hastig.
    »Hmmm«, murmelte sie ungläubig. »Warum zweifle ich an der Wahrheit deiner Worte?«
    »Vermutlich, weil ich schon immer ein miserabler Lügner war.«
    Nun brachen beide in Gelächter aus.
    Während er den Lamborghini durch den dichten Verkehr lenkte, beobachtete sie ihn. Er trug seine Sonnenbrille und sah umwerfend aus. Keinem Mann durfte man dieses Privileg zugestehen. »Würdest du mir etwas verraten?«, bat sie.
    Erwartungsvoll hob er die Brauen. Aber er schwieg.
    »Gefällt dir das Leben eines dunklen Jägers?«
    Diesmal zeigte Kyrians Lächeln seine spitzen Zähne. »Wie viele Jobs gibt’s denn schon, die einem jede Nacht gestatten, den Helden zu spielen? Ich verdiene Unsummen. Und ich lebe bis in alle Ewigkeit. Warum sollte mir das nicht gefallen?«
    »Fühlst du dich niemals einsam?«
    »Sogar inmitten ganzer Heerscharen kann man einsam sein.«
    »Ja, wahrscheinlich. Trotzdem …«

    Kyrian warf ihr einen Seitenblick zu. »Warum fragst du nicht, was du wirklich wissen möchtest?«
    »Da du meine Gedanken errätst, warum gibst du mir nicht einfach Antwort?«
    Plötzlich grinste er so hungrig wie ein Wolf, der soeben seine nächste Mahlzeit entdeckt hatte. »Klar, meine Süße, ich finde dich unglaublich sexy. Wie gern würde ich dich sofort in mein Haus bringen und lieben, bis dir Hören und Sehen vergeht!«
    »O Gott, du verwirrst mich. Du bist noch schlimmer als Tabitha. Besitzen alle dunklen Jäger diese Macht?«
    »Nein, Baby, nur ich. Jeder

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