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Naechtliches Schweigen

Naechtliches Schweigen

Titel: Naechtliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich hab' mir solche Sorgen gemacht.«
    »Jetzt bin ich ja da, oder nicht?« Drew ließ seine Jacke achtlos auf den Boden fallen. Er trank nicht oft, doch heute nacht war ein Drink auf den anderen gefolgt, ohne dass er es bemerkt hatte. Heute nacht war er seinem Ziel ein gutes Stück nähergekommen. »Laß dich mal anschauen. Tatsächlich, das perfekte Bild einer schüchternen Braut. Wie hübsch - unsere schöne Emma, ganz in Weiß.«
    Sie errötete, als sie Begierde in seinen Augen aufflammen sah. So hatte sie sich die Nacht vorgestellt, genau so. »Ich hab' mich nur für dich schön gemacht.« Voll unschuldigen Vertrauens glitt sie in seine Arme und bot ihm ihren Mund.
    Er tat ihr weh. Sein heißer, fordernder Mund bedeckte den ihren, seine Zähne knabberten hart an ihrer Unterlippe, und er drückte sie so fest an sich, dass sie keine Luft mehr bekam. Blitzartig zuckte die Erinnerung an den Zwischenfall mit Blackpool durch ihren Kopf, und sie versuchte, sich von ihm loszumachen. »Drew, bitte!«
    »Keine Spielchen, nicht heute nacht.« Er packte ihr Haar und zog ihren Kopf fest nach hinten. »Du hast mich lange genug hingehalten, Emma. Keine Ausreden mehr!«
    »Nein, das nicht, nur - Drew, können wir nicht...?«
    »Du bist jetzt meine Frau. Wir spielen das Spiel nach meinen Regeln.«
    Ungeachtet ihrer flehentlichen Bitten stieß er sie zu Boden, riss ihr grob den Seidenmantel auf und entblößte ihre Brüste, um ungeduldig daran zu saugen. Sein Tempo machte ihr angst. So sollte es nicht sein, dachte sie verzweifelt, so nicht.
    Es konnte nicht richtig sein, im hellen Lampenlicht mit zerfetzten Kleidern auf dem Boden zu liegen.
    Seine Finger krallten sich schmerzhaft in ihre Hüften, sein Mund presste sich so fest auf ihren, dass sie, von Whiskydunst eingenebelt, zu würgen begann und versuchte, seinen Namen zu rufen. Er erstickte ihre Abwehrversuche, indem er ihre Hände mit eisernem Griff festhielt, und drang mit einem einzigen brutalen Stoß in sie ein.
    Vor Schock und Schmerz schrie sie auf, doch er ignorierte ihre Qual und stieß weiter wie ein Irrer in sie hinein. Schluchzend blieb sie liegen, bis er über ihr zusammenbrach, zur Seite rollte und sofort zu schnarchen begann.
    Am nächsten Morgen kam er zerknirscht und beschämt zu ihr und bat sie um Verzeihung. Er war betrunken gewesen, ja, das war auch die einzige Entschuldigung für sein Verhalten. Nie wieder würde etwas Derartiges geschehen. Er hielt sie im Arm, streichelte ihr Haar und flüsterte ihr Versprechungen zu, die sie nur allzu gern glaubte. Ihr war, als sei in ihrer Hochzeitsnacht ein anderer Mann bei ihr gewesen und habe sie gelehrt, wie roh und gefühllos Sex sein konnte. Von ihrem Ehemann empfing sie jedenfalls nur Zärtlichkeit. So ging ihr erster Tag als Frischvermählte zu Ende, indem sie zufrieden in Drews Armen lag und rosarote Zukunftspläne schmiedete.
    In der löblichen Absicht, endlich den Abwasch zu erledigen, bequemte sich Michael in die Küche. Der gute Vorsatz war jedoch schnell dahin, als er sah, dass die Spüle überquoll und die gesamte Küche sich in heilloser Unordnung befand. Anklagend blickte er sich um. Hatte er nicht die ganzen letzten Wochen nur Überstunden gemacht? Warum, zum Teufel, konnte der Abwasch sich nicht von alleine erledigen?
    Seufzend beschloss er, sich vor dem Frühstück und der Lektüre der Morgenzeitung um die Sache zu kümmern. Er begann, Teller, Becher, Tassen und Besteck zusammenzu- räumen, um die ganze Bescherung auf einmal im Mülleimer verschwinden zu lassen. Zum großen Verdruss seiner Mutter benutzte er nur Wegwerfgeschirr, was ihm eine Menge Arbeit ersparte. Obwohl seine kleine Küche mit einer Spülmaschine ausgestattet war, hatte er deren Dienste noch nie in Anspruch nehmen müssen.
    Zufrieden mit seinem Werk durchstöberte er dann den Küchenschrank, schob eine Flasche Zigeunersauce und ein Glas Erdnußbutter beiseite, bis er auf den Karton mit Getreideflocken stieß. Er schüttete sich eine große Schüssel voll und goß dann den dampfenden Kaffee über die Flocken.
    Diese Köstlichkeit hatte er durch puren Zufall entdeckt, als er eines Morgens völlig vertieft am Tisch saß und sein Frühstück schon beinahe verzehrt hatte, ehe ihm aufging, dass er versehentlich den Kaffee über die Flocken gegossen hatte und die eigentlich dafür bestimmte Milch sich in der Kaffeetasse befand. Doch noch ehe Michael sich setzen und seine Mahlzeit genießen konnte, wurde er durch ein heftiges Klopfen an der

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