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Naechtliches Schweigen

Naechtliches Schweigen

Titel: Naechtliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
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erledigen.«
    »Und das hier steht an erster Stelle.« Sein Mund legte sich über ihren, und er konstatierte befriedigt, dass ihre halbherzigen Abwehrversuche schwächer wurden. Ihre Hände glitten über seine Hüften.
    »Gestern nacht stand das auch an erster Stelle. Und heute morgen wieder.«
    »Immer.« Er zog den Reißverschluss ihrer Jeans auf, immer wieder überrascht, wie schlank und zerbrechlich sie war, und das nach zwei Kindern. Nein, einem Kind, korrigierte er sich. Häufig verdrängte er einfach den Gedanken, dass Bev nicht Emmas leibliche Mutter war. Doch obwohl ihm ihr Körper so vertraut war, kam es ihm jedes Mal vor, als berühre er sie zum ersten mal.
    Seit jenen Tagen in der alten, schäbigen Zweizimmerwohnung hatten sie es weit gebracht. Jetzt besaßen sie zwei Häuser in verschiedenen Ländern, doch ihre Freude am Sex war noch genau so stark wie damals, als seine Taschen leer und sein Kopf voller Hoffnungen und Träume war.
    Ineinander verschlungen, rollten sie über das Bett, und ihre Münder fanden sich hungrig. Auf Bevs Gesicht spiegelte sich eine fast schmerzhafte Wonne, als sie sich über ihm aufrichtete.
    Sie hatte sich kaum verändert. Ihr Haar fiel glatt und glänzend auf ihre Schultern, ihre milchweiße Haut war von der Hitze der Leidenschaft zartrosa überhaucht. Er hob den Kopf und begann, ihre Brüste mit langsamen, kreisenden Küssen zu bedecken. Ihr Kopf fiel nach hinten, und sie gab leise, hilflose Geräusche von sich, während er an ihrer Brust saugte.
    In Bev hatte er die Schönheit gesucht. In Bev hatte er sie gefunden.
    Er fasste ihre Hüften und zog sie auf sich, überließ ihr die Führung, bis die Welt um sie herum versank.
    Nackt wie sie war, rekelte sich Bev und kuschelte sich dann an ihren Mann. Blinzelnd sah sie Sonnenlicht durchs Fenster fallen und wünschte, es wäre Morgen, einer jener herrlich faulen Morgen, an denen sie stundenlang im Bett bleiben könnten.
    »Ich hätte nie gedacht, dass es mir Spaß machen würde, diese ganzen Monate lang hierzubleiben, während du die neue Platte aufnimmst. Aber es war herrlich.«
    »Wir können noch ein bisschen bleiben.« Wie immer, nachdem er sie geliebt hatte, fühlte er sich, als würde er vor Energie bersten. »Wir könnten uns ein paar schöne Wochen machen, rumgammeln und noch mal Disneyland besuchen.«
    »Darren betrachtet Disneyland bereits als seinen ganz persönlichen Vergnügungspark.«
    »Vielleicht sollten wir ihm einen bauen.« Brian rollte sich auf die Seite und stützte sich auf die Ellbogen. »Bev, ehe ich nach Hause gekommen bin, hatte ich noch eine kurze Besprechung mit Pete. >Outcry< hat Platin bekommen.«
    »O Bri, das ist ja wunderbar.«
    »Es ist mehr als das. Ich hatte recht, Bev. Die Menschen hören uns zu, und die Botschaft kommt an. >Outcry< ist zum Inbegriff für die ganze Friedensbewegung geworden. Wir können etwas bewirken, Bev.« In seiner Stimme schwang der verzweifelte Unterton eines Mannes mit, der sich seiner Sache nicht sicher ist und dies zu verbergen sucht. »Wir werden noch eine Single aus dem Album auskoppeln, >Love Lost<, denke ich, auch wenn Pete jammert, dass sie wohl kein kommerzieller Erfolg wird.«
    »Ach Brian, das tut mir so leid.«
    »Genau das ist der springende Punkt.« Die Worte klangen so barsch, dass Brian sich weitere ungeduldige Äußerungen verkniff und ruhiger fortfuhr: »Ich möchte es diesen korrupten, fetten Beamtenfürzen, die im Parlament, im Pentagon oder in der UN an der Macht sind, am liebsten in die Ohren blasen. Wir müssen etwas tun, Bev! Wenn die Leute mir nur zuhören, weil ich Hits schreibe, dann muss ich sicher sein, dass ich wenigstens etwas zu sagen habe.«
    In seinem Penthouse im Herzen von L. A. saß Pete Page an seinem Schreibtisch und wägte die verschiedenen Möglichkeiten ab. Wie Brian war auch er über den Erfolg von >Outcry< äußerst erfreut, nur dass ihn mehr der Umsatz als die sozialen Fragen interessierte. Dafür wurde er schließlich bezahlt.
    Genau wie er es vor drei Jahren vorausgesagt hatte, waren Brian und die anderen heute ausgesprochen wohlhabend, und es war an ihm, dafür zu sorgen, dass sich dieser Wohlstand noch vermehrte.
    Seit er sich das erste Demoband von Devastation angehört hatte, wusste er, dass ihre Musik Gold wert war. Der rauhe, kompromisslose Sound entsprach genau dem Zeitgeist. Pete hatte bereits zwei anderen Gruppen zu Plattenverträgen verholfen, doch Devastation bedeutete den Schlüssel zum Ruhm.
    Er hatte die Gruppe

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