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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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schlafen. Es würde unsere Zusammenarbeit negativ beeinflussen.“
    Naios biss die Zähne zusammen. Seine freie Hand ballte sich zur Faust. Er hatte das Bedürfnis auf den verdammten Tresen einzuschlagen, um seinen Frust abzubauen. Mit einer ärgerlichen Handbewegung fegte er die Rumflasche vom Tresen und sie zersprang scheppernd in tausend Einzelteile.
    „Alles klar bei dir? Ich hab etwas scheppern hören.“
    „Mir ist eine Flasche runtergefallen“, knurrte Naios zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    „Also um noch mal auf unser Problem zurückzukommen. Ich denke wirklich, dass es das Klügste ist, diese Sache zwischen uns zu beenden, ehe wir beide etwas tun, was wir später bereuen. Findest du nicht auch?“
    „Wenn es das ist, was du willst“, brummte Naios.
    „Ja, das ist es. Also wir sehen uns dann morgen auf der Arbeit. Ach! Und bitte lass das Thema hiermit ein für alle Mal ausdiskutiert sein. Wenn wir uns morgen sehen, möchte ich nicht mehr darüber reden. Lass uns professionell handeln, wie zwei Erwachsene. Ich bin froh, dass wir einer Meinung sind. Bis morgen.“
    „Bis dann.“
    Ein Klicken in der Leitung zeigte an, dass sie aufgelegt hatte. Naios starrte auf das Telefon, dann schmiss er es gegen die Wand und stieß einen wütenden Schrei aus.
    ***
    Michelle stand unschlüssig vor ihrem geöffneten Kleiderschrank. Was sollte sie nur anziehen? Sie wollte gut aussehen, aber nicht aufreizend. Auf keinen Fall durfte sie Naios das Gefühl geben, sie wäre leicht zu haben. Sie hatte es ihm ohnehin schon viel zu einfach gemacht. Ihr schamloses Benehmen sprach nicht gerade für einen guten Charakter. So, wie sie sich ihm an den Hals geschmissen hatte, würde er ihr bestimmt nicht abnehmen, dass sie noch Jungfrau war. Sie konnte ja selbst kaum glauben, was sie getan hatte. Sie hatte ihn sogar angefleht, sie zu küssen. Wie ein billiges Flittchen.
    Ich muss mich besser unter Kontrolle halten
, dachte sie selbstkritisch.
    Seufzend griff sie nach einem dunkelblauen Kleid, das einen züchtigen Ausschnitt hatte und dessen weit geschwungener Rock ihr bis über die Knie reichte. Es war von guter Qualität und schick genug für einen Abend beim Italiener, doch nicht zu offenherzig.
    „Perfekt“, sagte sie und legte das Kleid auf ihr Bett.
    Das Telefon klingelte und sie verließ das Schlafzimmer, um das Gespräch anzunehmen. Das Telefon lag auf dem Küchentisch. Sie schnappte es und drückte auf den Annahmeknopf.
    „Ja?“
    „Ich bin es. Naios.“
    „Oh, hallo Naios. Ich bin gerade dabei, mich fertigzumachen. Wenn du mir sagst, wo wir hingehen, kann ich dich auch dort treffen, dann bräuchtest du mich nicht abholen.“
    „Wegen unserer Verabredung. Ich habe mir Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir uns vielleicht besser nicht außerhalb der Arbeit treffen sollten. Ich meine, du hast heute selbst gesehen, wohin das führt, wenn wir allein sind. Wir sollten unsere Arbeit nicht durch eine flüchtige Bettgeschichte gefährden.“
    Michelle ließ sich auf einen Stuhl nieder. Ihr Herz klopfte unruhig und ihr war auf einmal flau im Magen.
    „Bist du noch dran?“, hörte sie Naios Stimme wie durch einen Nebel.
    „Ähem, ja … ja ich bin noch dran. Nun, dann sehen wir uns wohl morgen im Institut, nicht wahr?“, antwortete Michelle schwach. Sie war froh, überhaupt noch einen Ton herausbekommen zu haben, fühlte sie sich doch, als hätte ihr jemand die Luft zum Atmen genommen. Eine flüchtige Bettgeschichte! Hatte er nicht gesagt gehabt, er wolle mehr, als nur einen One-Night-Stand? Sie verstand die Welt nicht mehr.
    „Ja. Wir sehen uns. Ich bin froh, dass du mich verstehst. Ich finde, du bist eine tolle Frau und so, aber ich kann dir keine dauerhafte Bindung bieten und es wäre unfair, dir etwas vorzumachen.“
    „Das … das ist sehr … ähem … anständig von dir. Dann bis morgen.“
    „Michelle? Noch etwas. Ich denke, wir sollten morgen so tun, als wäre nichts gewesen. Ich meine, wir sind uns ja einig und da müssen wir ja nicht mehr groß darüber ...“
    „Ich verstehe. Geht schon klar“, unterbrach Michelle seine Erklärung. „Bis dann.“
    „Ja, bis dann.“
    Als Michelle das Gespräch beendet hatte, brach sie in Tränen aus. Sie hatte sich so zusammengerissen, nicht zu heulen, als sie mit Naios sprach, doch jetzt konnte sie ihren Schmerz nicht länger unterdrücken. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich von einem Mann so verletzt gefühlt. Sie hatte keine Ahnung, wie sie

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