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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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ganzen Geschehen. Ich bitte euch, mir zu erlauben, sie zu befreien.“
    „Wir werden uns die Angelegenheit überlegen. In einer Woche werden wir unsere Entscheidung mitteilen“, sagte die Stimme und das Leuchten wurde wieder grell und blendend, bis der Lichtball so plötzlich verschwand, wie er gekommen war.



Kapitel 12

    N aios lag eine Woche teilnahmslos auf der Couch, wo Humos ihn nach dem Erscheinen der Allwissenden Mächte hingelegt hatte. Seine Lebensenergie schwand besorgniserregend. Ohne seine Auserwählte war ein Hüter gar nichts mehr. Jeglicher Sinn seiner Existenz war dahin und alles, was er noch tun konnte, war auf den Tod zu warten. Das Einzige, was ihn noch am Leben erhielt, war die Hoffnung, dass es Humos erlaubt werden würde, Michelle zu retten.
    „Naios? Ich bin es. Humos. Hörst du mich?“
    „Was für einen Unterschied macht es, ob ich dich höre, oder nicht?“, krächzte Naios.
    Er spürte die Hand seines Freundes auf seiner Schulter. Zu seinem Erstaunen tat die Berührung ihm gut. Dann spürte er warme Energie in seinen Körper fließen.
    „Nein! Verschwende deine Energie nicht für mich“, wehrte Naios ab. „Du brauchst sie, um meine Auserwählte zu retten.“
    „Nur ein klein wenig Energie, mein Freund. Gleich kommen die Allwissenden Mächte und du kannst ein wenig Kraft dafür brauchen.“
    „Danke.“
    „Nicht dafür. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun.“
    „Befreie Michelle. Das ist alles, was ich von dir will. Rette die Frau meines Herzens. Ich bitte dich!“
    „Ich verspreche es dir. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.“

    Ohne Vorwarnung erschien die leuchtende Kugel im Raum und Naios und Humos schützten ihre Augen, bis das grelle Licht schwächer geworden war und das Mädchen erneut vor ihnen stand.
    „Wir sind gekommen, unsere Entscheidung mitzuteilen. Humos, du hast weise gesprochen. Die Auserwählte hat den Tod nicht verdient und wird unverzüglich befreit werden. Was dich anbetrifft, Naios. Du wirst sterben. Wenn der Zeitpunkt der Zeremonie gekommen ist, wirst du dein Leben geben. Michelle wird so lange die Hüterin des Wassers sein, bis dein Sohn alt genug ist, den Platz einzunehmen, der sonst dir zugekommen wäre.“
    Naios Herz fing an, schneller zu schlagen. Was hatten die Allwissenden Mächte da gesagt? Sein Sohn?
    „Mein … mein Sohn?“, fragte er mit Tränen in den Augen.
    „Ja. Deine Auserwählte trägt dein Kind unter ihrem Herzen. Ein Sohn aus deinen Lenden. Es ist dir erlaubt, Abschied von ihr zu nehmen. Doch sie ist ohne Bewusstsein. Wir geben dir eine Stunde. Dann holen wir dich.“
    Das Mädchen streckte die Hände aus und Michelle erschien auf den Armen des Kindes. Sie legte Naios Auserwählte vorsichtig zu ihren Füßen ab, verwandelte sich in die leuchtende Kugel und verschwand.
    „Michelle“, schluchzte Naios und stürzte sich von der Couch.
    Er war so schwach, dass er auf Händen und Knien zu ihr rutschen musste. Tränen flossen unaufhaltsam über sein Gesicht. Er war glücklich, dass sie lebte, dass sie sein Kind unter ihrem Herzen trug. Seinen Sohn. Doch es zerriss ihm das Herz, dass er sie nie wieder lieben, sie nie wieder lachen sehen würde, nie seinen Sohn kennenlernen durfte. Sie würden leben, doch er würde kein Teil ihres Lebens sein.
    Humos zog sich respektvoll aus dem Raum zurück und ließ Naios mit seiner Auserwählten allein.
    ***
    Michelle hörte Naios Stimme. Sie musste träumen. Er konnte nicht hier sein. Sie war tot. Dieser weiße Engel hatte sie mitgenommen. Sie konnte nicht sehen, wo sie sich jetzt befand. Es war alles schwarz um sie herum.
    „Michelle. Oh Michelle. Es tut mir so furchtbar leid. Ich hab alles falsch gemacht. Ich hab alles zerstört. Verzeih mir. Ich wünschte, du könntest mich hören. Ich wollte dir noch so vieles sagen. So vieles zeigen. Ich wollte dich lieben und auf Händen tragen.“
    Aber ich hör dich. Ich hör dich.
    Sie hörte ihn weinen und es brach ihr das Herz. Er dachte, sie würde ihn nicht hören, weil sie tot war, doch sie konnte ihn hören. Sie wollte ihn so gern berühren, sie wollte ihn noch einmal spüren.
    Es tut mir auch leid. Oh Gott, Naios, es tut mir so leid. Ich hätte dir vertrauen müssen. Wenn ich diesen blöden Anhänger nur nicht abgenommen hätte. Ich … ich liebe dich.
    „Ich würde mir so wünschen, ich könnte unseren Sohn sehen. Ich würde alles dafür geben, wenn die Allwissenden Mächte mich wenigstens so lange leben lassen würden, bis

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