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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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nicht sämtliche Abgründe des Wie’s und Warum’s ausgelotet, die dazu geführt hatten, dass meine Mutter von einer Kulturjüdin zu einer orthodoxen Jüdin wurde. „Es gibt hier nichts Koscheres.“
    „Kannst du ihr nicht etwas Koscheres kochen?“
    „Selbst wenn ich koscheres Essen kaufe, sind die Teller und das Besteck nicht koscher. Verdammt, vermutlich ist nicht mal die Luft hier koscher.“
    Das war ein wunder Punkt. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Brüder, die so weit entfernt lebten. „Für meine Mom ist das wichtig.“Jetzt runzelte Alex die Stirn und kam zu mir rüber. Über meine Schulter las er die Mail. „Es ist ihr wichtiger, als ihre Kinder zu sehen?“
    „Ich glaube schon.“
    „Weißt du, ich bin mir ganz sicher, dass Gott sich weniger drum kümmert, was du dir in den Mund steckst, als darum, wie du die Leute behandelst, die du eigentlich lieben solltest“, sagte Alex. „Und außerdem kann sie doch immer ihr eigenes Essen mitbringen und von Papptellern essen. Oder?“
    „Das hätte sie tun können. Sie hat es bisher nur nicht getan.“
    „Aber jetzt will sie es tun?“
    „Ich weiß nicht, wie sie das mit dem Essen machen wird.“ Ich deutete auf den Computer. „Sie schreibt nur, sie würde gerne für ein, zwei Tage kommen und über Nacht bleiben.“
    Er massierte sanft meine Schultern. „Dann schreib ihr doch, wann es dir passt.“
    Ich brauchte nicht in meinen Kalender schauen, um zu wissen, dass ich in den nächsten Wochen keine freien Tage hatte. Sie würde nicht an einem Freitag oder Samstag kommen, weil das ihren Sabbat stören würde. „Ich weiß nicht. Ich muss mal gucken, ob ich ein paar Tage freinehmen kann. Aber scheiße, das kann ich mir eigentlich nicht leisten.“
    „Olivia, Süße“, sagte er dicht an meinem Ohr und küsste es. „Du musst dir um solche Sachen wirklich keine Gedanken machen. Geht es ums Geld? Mach dir darum keine Sorgen, das habe ich dir schon so oft gesagt.“
    Ich drehte mich auf dem Sofa zur Seite und schaute ihn an. „Doch, darum muss ich mir Sorgen machen. Ich muss Rechnungen bezahlen.“
    Er lächelte und zuckte mit den Schultern. „Du weißt, wenn wir erst verheiratet sind …“
    „Aber wir sind noch nicht verheiratet.“ Okay, in dem Punkt war ich ziemlich dickköpfig, aber das war mir egal, ich hatte meine Gründe.
    Ich hatte nicht etwa mit fehlgeleitetem feministischen Stolz zu kämpfen. Ich musste nicht zwingend selbst für mein täglich Brot und meinenPutenschinken sorgen. Aber es würde ihn vermutlich verletzen, wenn ich ihm meine wahren Beweggründe erläuterte. Nämlich, dass ich nicht bereit war, auf dieses Pferd namens Hochzeit zu setzen, ehe es nicht die Ziellinie überquert hatte. Also hielt ich lieber den Mund.
    Er zuckte wieder mit den Schultern. „Deine Mom kann trotzdem kommen. Ich bin hier, solange du arbeitest.“
    „Ehrlich?“ Ich musterte ihn. „Du würdest meine Mutter bespaßen?“
    „Meine zukünftige Schwiegermutter“, erinnerte er mich. „Klar, wieso nicht?“
    Ich kaute nachdenklich an der Innenseite meiner Wange. „Also gut.“
    Während ich die Antwort an meine Mutter tippte und ein paar Daten vorschlug, die mir passen würden, landete die nächste E-Mail in meinem Postfach. Mir fiel fast die Kinnlade runter, als ich sie las. Es war die Einladung von Scott Church, mit einem Foto an seiner nächsten Ausstellung teilzunehmen. Ich dachte erst, es sei eine Rundmail, mit der er alle Leute einlud, die seine Workshops besuchten, aber er erwähnte ein bestimmtes Foto von mir.
    „Schau dir das mal an.“
    Alex, der wieder seine Batman-Schlafanzughose trug, beugte sich über meine Schulter. „Scheiße, ist das geil, Süße!“
    Ich war völlig aus dem Häuschen. „Ich verstehe nur nicht …“
    „Er will, dass eines deiner Bilder mit in seiner Ausstellung hängt. Klasse.“ Alex stieß die Faust in die Luft und küsste mich auf den Scheitel. „Ich wusste, dass er deines aussucht.“
    „Warte mal, du hast ihm eines meiner Bilder geschickt?“
    Er hüpfte über die Sofalehne und landete neben mir. Dabei geriet mein Laptop in Schieflage. „Ja, klar. Ich habe die Ankündigung in seinem Blog gelesen.“
    „Moment, Moment! Eins nach dem anderen. Du liest Scotts Blog?“
    „Klar.“
    Hm. Das war mir irgendwie entgangen. „Und er hat was genau davon in seinem Blog gepostet?“
    „Jeder, der an einem seiner Seminare teilgenommen hat, durfte ihm ein Foto schicken, und er wollte dann unter allen

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