Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
murmelte er mir ins Ohr. Seine Hände glitten über meinen Körper. „Mehr als einen Quickie würdest du auch nicht bekommen.“
Ein scharfes Einatmen, ein Kuss, eine Berührung. Mehr brauchten wir nicht. Schon waren wir entflammt. Ich lehnte mich an ihn. Ich hörte die Rohrleitungen quietschen, als meine Mom die Dusche aufdrehte. Kurz dachte ich wirklich darüber nach, vor ihm auf die Knie zu gehen und ihm schnell einen zu blasen. Aber für den Moment genügte es mir auch, einfach in seine Arme gekuschelt zu sein. Der Augenblick war so perfekt, dass ich mich nicht bewegen wollte.
„Ich will nach Hause“, murmelte Alex in mein Haar.
„Jetzt? In Ordnung.“ Ich drückte mich an ihn. „Wartest du noch, bis sie aus der Dusche kommt?“
„Nein, Olivia. Ich meinte nicht, nach unten.“ Seine Hände kreisten über meinen Rücken. „Ich meine mein Zuhause in Ohio.“
Ich löste mich aus der Umarmung. „Zu deiner Familie?“
Er hob meine Hand mit dem Ring und bewegte sie hin und her, damit das Licht sich in dem Brillanten fing. „Ja. Ich sollte dich mit ihnen bekannt machen, findest du nicht auch?“
Mein Herz schlug bis zum Hals. „Ja. Ich denke, ich sollte sie kennenlernen, bevor wir heiraten.“
Er lachte, doch er klang nicht besonders glücklich. „Am Memorial-Day-Wochenende? Wir könnten freitags rauffahren und kämen am Dienstag zurück.“
Ich wollte nicht sofort Nein sagen, aber in Gedanken rechnete ich bereits, wie viele Tage ich freinehmen musste. Ich küsste ihn. Trotzdem wusste Alex genau, was ich dachte. Er ließ sich von mir küssen, dann schob er mich sanft von sich weg und schaute mich prüfend an. „Wann genau hast du das letzte Mal Urlaub genommen?“
„Ach so, ein Besuch bei deiner Familie ist also Urlaub?“
Alex musste sich ein Grinsen verkneifen. „Also, ein ganz besonderer Ausflug wird’s jedenfalls werden. So viel kann ich dir versprechen.“
19. KAPITEL
Es war also beschlossene Sache. Ich erledigte die anstehenden Arbeiten für meine Geschäftskunden und suchte neue Termine für die wenigen Porträtsitzungen, die in diesem Zeitraum lagen. Um mir die Tage freizuräumen, musste ich ein paar Wochen lang ziemlich viel arbeiten, aber Alex beklagte sich nicht, obwohl er mich in dieser Zeit kaum zu Gesicht kriegte.
Er war ohnehin irgendwie sehr schweigsam. Gedankenverloren. Ich schob es auf den bevorstehenden Besuch, da ich wusste, dass sein Verhältnis zu seinen Eltern nicht besonders gut war. Ich versuchte ihn danach zu fragen.
„Du wirst es verstehen, wenn du sie kennenlernst“, sagte er nur.
„Ich würde es wenigstens ein bisschen schon vorher verstehen wollen. Damit ich vorbereitet bin.“
Wir lagen in Löffelchenstellung auf dem Sofa und guckten irgendeine der zahllosen „Wie mache ich mein Heim schöner“-Serien. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber seine Arme umschlossen mich fester. Ich spürte seinen Atem heiß in meinem Nacken.
„Sagen wir einfach, in bin mit dieser Maske aus kluger Weltgewandtheit, die ich trage, nicht geboren worden.“
Ich kuschelte mich enger an ihn. „Tut das überhaupt jemand?“
Er schnaufte gegen meinen Nacken. „Mein Vater ist ein trockener Säufer. Meine Mutter ist ein Fußabtreter. Meine Schwestern, Gott möge sie wirklich beschützen, waren früher die Sorte Mädchen, deren Namen an die Wände der Toilettenkabinen geschrieben wurden. Obwohl, meiner vermutlich stand auch auf einigen.“
„In der Highschool?“
Das brachte ihn endlich zum Lachen. „Davon ist zwingend auszugehen.“
Wir schwiegen eine Weile und ließen uns von einer munteren Brünetten mit aufgeblasenen Brüsten erklären, wie sie „Originalkunstwerke“ aus Milchkrügen, Kerzenhaltern und einem alten Teppich schuf.
„Du weißt, dass ich dich auch weiterhin lieben werde, egal wie deine Familie ist“, sagte ich, als die Sendung gnädigerweise von Werbung abgelöst wurde.
Er drückte mich an sich. „Das hoffe ich doch.“
Ich drehte mich um und schaute ihn an. „Ich meine das ernst, Alex. Mir ist es egal, wenn deine Familie schrecklich ist. Ich bin jedenfalls froh, dass du mich mitnimmst und ich sie kennenlernen darf.“
Er runzelte die Stirn und sah mich an, als wollte er etwas sagen. Doch dann änderte er seine Meinung und schüttelte nur leicht den Kopf.
„Was ist?“
„Nichts.“
Zum ersten Mal schien es, als hielte er etwas wirklich Wichtiges zurück. Als verberge er etwas vor mir. Ich betrachtete ihn prüfend und strich ihm die Haare
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