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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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darüberleckte.
    Aber anders als sein Bruder war Sean Michael McDonald nicht schwul.
    „Ja, die sind von mir.“
    Das Gespräch wandte sich anderen Themen zu, aber ich weiß nicht mehr, worüber wir redeten. Ich schaute Sean nicht mehr an. Das musste ich nicht. Ich war mir auch so seiner Gegenwart nur allzu bewusst.
    Nach dem Essen öffneten wir die Geschenke und tranken mehr Wein. Ich sorgte dafür, dass mir nicht nachgeschenkt wurde, indem ich nur gelegentlich an meinem vollen Glas nippte. Alkohol plus Selbstmitleid war eine ungesunde Mischung. Besonders an Silvester im Haus eines Exfreunds, wenn man nicht mal mit einem Date da war.
    Die einzige Regel für die Geschenke war, dass sie klein sein mussten. Selbst gemacht oder nicht zu teuer. Nichts zu Ausgefallenes, und außerdem musste jeder noch ein zusätzliches Geschenk mitbringen, das verwichtelt wurde. Ich bekam dabei ein tolles Paar neue Handschuhe zum Autofahren. Das war mehr als angemessen im Tausch für die Tankkarte, die ich in den Korb mit den Wichtelgeschenken geworfen hatte. Es gab auch persönlichere Gaben, und auch da konnte ich nicht klagen. Aber am meisten freute ich mich über die Freude auf Teddys undPatricks Gesichtern, als sie mein Geschenk auspackten.
    „Liv, das ist … toll.“ Teddy streichelte den schmalen Bilderrahmen aus Mahagoni. „Wunderschön. Wirklich.“
    „Wann hast du das gemacht?“, fragte Patrick leise.
    „Letzten Sommer.“ Damals waren wir in einen Park gegangen, um abends zu picknicken und einer Band zu lauschen, die unten am Fluss aufspielte. Ich hatte die beiden eingefangen, wie sie Seite an Seite auf der Decke saßen, das Wasser direkt hinter ihnen. Sie blickten sich innig an, und ihre Münder berührten sich fast. Als wollten sie sich im nächsten Augenblick küssen.
    Sie hatten mich in diesem Moment komplett vergessen, und hinter der schützenden Kamera hatte ich versucht, mich nicht wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen. Neben mir bewegte Sean sich, bis sein Oberschenkel wieder meinen berührte. Hinter meinem Rücken spürte ich die Wärme seines Arms, den er auf die Rückenlehne des Sofas legte. Meine Nackenhärchen stellten sich auf.
    Alex beobachtete mich.
    Ich zwang mich, meinen Blick auf Patrick zu richten. „Ich hoffe, es gefällt euch.“
    „Ich liebe es“, sagte er. „Schau nur, Teddy. Es wird da vorne perfekt hinpassen.“
    Während sie diskutierten, wo sie mein Werk aufhängen wollten, wanderten Seans Fingerspitzen ganz zart über meinen Nacken. Ich erschauerte. Er beugte sich zu mir und fragte flüsternd: „Kalt?“
    Ich drehte mich nur leicht von ihm weg. „Ein bisschen.“
    „Vielleicht brauchst du einen Pullover oder so.“
    Während die anderen Geschenke ausgepackt wurden, gab es viel Gelächter. Patrick schaute nicht in meine Richtung. In der Vergangenheit hatte es viele Situationen gegeben, in denen um mich herum alles verschwand und ich nur noch Patricks Stimme hörte oder sein Gesicht sah. Und fast die gleiche Stimme flüstertejetzt direkt in mein Ohr. Beinah dieselben Augen schauten mich an.
    Noch hätte alles eine andere Wendung nehmen können. Wenn Sean nicht wieder seinen Schenkel gegen meinen gedrückt hätte. Wenn diese Bewegung nicht so viel erotischer gewesen wäre als alles, was Patrick je mit mir gemacht hatte. Oder wenn ich, wie ich es ursprünglich vorgehabt hatte, mit einem Date zur Silvesterparty gekommen wäre … Oder wenn einfach nicht Silvester gewesen und ich nicht nach all den Jahren immer noch in den Mann verliebt wäre, den ich nie würde haben können.
    „Eigentlich wollte ich mir gerade was zu trinken holen.“
    „Willst du, dass ich mitkomme?“ Sean lächelte. Ein leichtes, sonderbares Lächeln, das mich um den Verstand gebracht hätte. Wenn es nicht fast identisch mit dem Lächeln seines Bruders gewesen wäre.
    „Nein. Ich bin gleich zurück.“ Mein eigenes, gezwungenes Lächeln musste ihn abgeschreckt haben, denn ich konnte in die Küche entkommen, ohne dass er hinter mir herlief.
    Ich wollte auch nichts trinken. Ich brauchte frische Luft, um meinen Verstand zu klären. Und ich wollte mich auf gar keinen Fall meinen tristen Gedanken ergeben. Nicht heute Abend. Niemals. Nie wieder. Es ging mir gut.
    Es ging mir jedenfalls so lange gut, bis ich in meinen Mantel schlüpfte und in der Manteltasche das kleine eingewickelte Päckchen fand. Ich hatte mir vorgenommen, es Patrick in einem unbeobachteten Augenblick zu geben. Nicht vor den anderen. Ich hatte ihm einen

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