Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
Seine Stimme klang zornig, aber er sprach leise. Sein Blick wanderte durch die offene Küchentür ins Wohnzimmer.
„Mit wem? Mit Alex? Herrje, Patrick, das war doch nur …“
„Scheißegal.“ Er schnitt mir mit einer brüsken Handbewegung das Wort ab.
In diesem Moment tat mir das Ganze nicht länger leid. Patrick, der mich mit so viel Wut im Blick anstarrte, war einfach nur eifersüchtig! Und plötzlich wurde mir klar, dass das schon immerso gewesen war. Und ich musste an die ungezählten Male in den vergangenen Jahren denken, wenn er mich vor Männern gewarnt oder aus möglichen Beziehungen gerissen hatte, weil er wusste, dass er das konnte. Weil ich ihn liebte und seinem Urteil vertraute.
„Du hast kein Recht dazu.“ Meine Stimme zitterte.
„Ich habe jedes Recht! Das hier ist mein Haus!“
„Es war der Neujahrskuss eines Freundes. Scheiße, Patrick, du hast oft genug irgendwelchen fremden Männern einen geblasen, während ich im selben Raum war!“
Das konnte er kaum leugnen, aber er wollte es auch nicht gelten lassen.
Der Blick, mit dem er mich maß, sagte alles. Und dann schaute er weg. Sein Adamsapfel hüpfte, als er schluckte. Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich ihn schon mal so wütend auf mich erlebt hatte. Nein, mir fiel nichts ein. Wir stritten selten. Patrick und ich waren immer die besten Freunde gewesen.
„Ziemlich beschissen, was du mir da antust“, sagte er schließlich.
„Ich dir? Ich habe dir doch nichts angetan, Patrick. Oder irgendwem sonst. Wenn hier jemand das Recht hat, wütend zu sein …“ Jetzt konnte ich vor Zorn nicht mehr reden. „Ich glaube, ich gehe jetzt wohl besser.“
Er stellte sich mir in den Weg. „Du kannst nicht einfach weglaufen. Dann werden alle wissen wollen, warum.“
„Glaubst du, das kümmert mich noch?“ Müde und erschöpft, noch immer viel zu sehr in ihn verliebt, um ihm nahe zu sein, ohne ihn zu wollen, stand ich vor ihm. Aber ich berührte ihn nicht. „Ehrlich, Patrick. Glaubst du wirklich, es sei mir nicht scheißegal, was die anderen denken?“
„Ich dachte, du bleibst über Nacht. Es ist Silvester! Morgen gibt es Pfannkuchen und …“ Er verstummte.
„Ich bleibe nicht. Und ich denke wirklich, ich sollte lieber gehen. Es ist besser für uns alle.“
„Ich habe ihn gefickt, Olivia“, sagte Patrick nach kurzemSchweigen mit gepresster Stimme. „Nur ein Mal. Teddy weiß nichts davon.“
„Gott, Patrick … Also … mein Gott. Wann?“
Er schüttelte den Kopf, gab aber nach. „Weihnachten.“
„In eurem Haus? Während Teddy da war? Warum, zum …“ Ich schluckte hart. Eifersucht beschrieb nicht annähernd, was ich empfand. „Wie konntest du nur? Und du bist auf mich wütend? Das ist so was von jämmerlich!“
„Teddy weiß, dass ich manchmal mit anderen Männern schlafe …“
„Ja, er weiß es. Das ist der springende Punkt, nicht wahr? Dass er weiß, wer diese Typen sind? Und wann du’s mit ihnen treibst? Scheiße, Patrick. Ich wünschte, du hättest mir nichts davon erzählt.“ Ich wollte nichts über diese Vereinbarung mit Teddy wissen und nichts über sein Sexleben. Ich wollte gar nichts wissen.
„Wehe, wenn du es ihm sagst.“
„Kenne ich dich überhaupt?“, flüsterte ich.
Patrick räusperte sich. „Sag Teddy nichts davon, Liv. Bitte.“
„Warum sollte ich? Ich liebe Teddy. Warum sollte ich ihn damit belasten? Warum solltest du das tun?“, fügte ich hinzu und fuhr mit der Hand über meine Augen. Das war alles nur ein riesiges Durcheinander. „Und warum musstest du es mir ausgerechnet heute sagen?“
„Du hast mich ja dazu gezwungen.“
Er wollte es mir erzählen. Sonst hätte er einfach den Mund gehalten. Ich hatte gerade angefangen, mich aufzuwärmen, aber jetzt wurde mir wieder eiskalt. Vom anderen Ende des Flurs drang Teddys lautes Lachen zu uns. Ich verschränkte die Arme. Die Eifersucht wurde stärker und stach mir ins Herz und die Seele, ach, überall dorthin, wo es am meisten wehtat.
„Fick dich, Patrick. Das ist also der Grund, warum du nicht willst, dass ich Zeit mit ihm verbringe. Du bist nicht meinetwegen eifersüchtig, sondern seinetwegen?“
„Ich bin nicht eifersüchtig“, knurrte er. „Ich versuche nur, dich zu beschützen.“
„Wovor denn? Klär mich verdammt noch mal auf, ja? Für mich sieht es nämlich nicht so aus, als versuchtest du, mich vor irgendwas zu beschützen. Du versuchst bloß … Scheiße. Ich weiß nicht, was du von mir willst!“ Ich schluckte schwer an all
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