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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sie den zweiten Tag in Folge getragen wurden, und dieser (zumindest für die eigene Nase) unverkennbare Duft nach heißem hemmungslosen Sex – dann ist die Chance, unentdeckt aus der Drogerie zu entkommen, gleich null.
    Heute war es Pfarrer Matthew von St. Paul’s. Er trug einen Korb mit Erkältungsmedikamenten und hatte eine ziemlich rote Nase, als er sich im Gang an mir vorbeischob. Es war viele, viele Monate her, seit ich mich das letzte Mal in der Kirche hatte blicken lassen, und ich war eigentlich nie ein vollwertiges Mitglied dort gewesen. Aber dank der peinlichen Kondome in meiner Hand erkannte er mich natürlich sofort.
    „Olivia! Wie geht es Ihnen?“ Pfarrer Matthew zwinkerte hinter dicken Brillengläsern. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, und er sah aus, als gehörte er eigentlich ins Bett.
    „Gut, Herr Pfarrer. Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich erkältet?“ Die Schachtel in meiner Hand fühlte sich an, als würde sie jeden Augenblick in Flammen aufgehen. Oh Gott, hätte ich doch nur geduscht, bevor ich vor die Tür ging.
    Hinter mir lachte Alex und kaschierte es als Hüsteln. Er hatte gerade noch herumgealbert, hatte die verschiedenen Kondommarken vorgelesen und versucht, die Preise zu vergleichen, indem er ausrechnete, wie viel ein Orgasmus kostete. Ich traute mich nicht, ihn anzusehen.
    Pfarrer Matthew blinzelte. Seine Stimme klang wie ein Nebelhorn. „Oh ja, eine ziemlich üble Erkältung. Ich gebe Ihnen lieber nicht die Hand.“
    Er schaute über meine Schulter Alex an und dann wieder mich.Er erwartete, dass ich ihn vorstellte.
    „Ähm, Pfarrer Matthew. Das ist mein … Freund. Alex Kennedy.“
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Pfarrer. Ich gebe Ihnen wohl lieber auch nicht die Hand.“
    Der Priester lachte. Dann nieste er und kramte aus der Tasche seines schweren Mantels ein Taschentuch. Er schnäuzte sich geräuschvoll und seufzte. „Freut mich auch, Sie kennenzulernen, Alex. Ich sollte wohl lieber gehen. Mich zieht’s nach Hause ins Bett.“
    „Klingt nach einer guten Idee“, bemerkte Alex. Ich hätte ihn auf den Fuß getreten, aber das wäre wohl zu offensichtlich. Also verfluchte ich ihn nur im Stillen.
    Ich setzte ein falsches strahlendes Lächeln auf und drückte die Kondomschachtel an mich. „Tut mir leid, dass Sie so angeschlagen sind, Herr Pfarrer. Gute Besserung.“
    „Oh, vielen Dank. Und Sie wissen doch, Olivia, Sie sind uns jederzeit herzlich willkommen zur Messe.“ Er grinste. Sein Blick glitt nur ganz kurz zu der Schachtel in meiner Hand, ehe er Alex anschaute. „Sie können gern beide kommen. Sind Sie Katholik, Alex?“
    „Ja, Herr Pfarrer.“
    Überrascht drehte ich mich zu ihm um. Alex lächelte brav wie ein Chorknabe.
    „Bei diesem Namen war ich mir da ziemlich sicher. Kommen Sie gern zur Messe“, wiederholte Pfarrer Matthew. „Wir würden uns freuen, Sie beide dort zu sehen. Frohes neues Jahr.“
    Er sagte nichts weiter und drängte auch nicht auf eine Antwort, die vermutlich ohnehin nicht aufrichtig gewesen wäre. Das gefiel mir. Ich hatte ihn schon gemocht, als ich noch zur Kirche ging. Es war das ganze Drumherum, aus dem ich mir nichts machte.
    Während Pfarrer Matthew gemütlich Richtung Kasse schlenderte, zog Alex mich an sich und rieb seine Nase zärtlich anmeinem Ohr. „Meine Güte. Seit der Highschool bin ich einem Anschiss nicht mehr so knapp entkommen“, murmelte er.
    Ich lachte und stupste ihn in die Brust. „Was ist damals passiert?“
    „Ich war im Drugstore und hab Gummis gekauft, als meine Mutter im nächsten Gang auftauchte. Gott sei Dank kaufte sie keine Kondome. Sie brauchte Bittersalz.“ Er schauderte, dann imitierte er die Stimme einer Frau. „‚A. J., was tust du hier?‘“
    „Was hast du ihr gesagt?“
    „Ich hab behauptet, ich wollte Kaugummis kaufen.“
    „Und das hat sie dir geglaubt?“ Ich lachte.
    Er zuckte mit den Schultern. „Sie hat keine weiteren Fragen gestellt. Das war das Einzige, was zählte.“
    Ich warf die verfängliche Schachtel in den Korb, den Alex trug. „Lass uns von hier verschwinden, ehe noch der Rabbi auftaucht. Brauchen wir sonst noch was?“
    Alex grinste. Er nahm noch eine Schachtel Kondome vom Regal und warf sie in den Korb. Dann eine Tube Gleitgel. Die große. Ich hob eine Augenbraue.
    „Auf zu Gang vier!“, verkündete er.
    „Was gibt’s da?“
    „Knabberzeug“, erklärte er sachlich.
    „Du glaubst, wir brauchen … Knabberzeug?“ Ich musste mich echt anstrengen, ernst zu

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