Namibia
Hinweis, sie sollten doch lieber zum Doktor gehen, ruft in den ganz abgelegenen Gebieten mitunter Unmut hervor, da das nächste Krankenhaus mehrere hundert Kilometer entfernt liegt. Bei erkennbar schweren Erkrankungen ist dies jedoch das einzig Richtige. Antibiotika sollte man nicht verteilen, unsachgemäßer Gebrauch ist vorprogrammiert, oftmals werden sogar alle Tabletten auf einmal genommen.
Bettler gibt es nur in den Städten; die Frage, ob man etwas geben soll, ist wie überall auf der Welt schwierig zu beantworten.
Auch das Verhalten gegenüber den weißen Einheimischen ist manchmal problematisch. Gerade die Älteren sind im Apartheidstaat groß geworden, die entsprechende Erziehung sitzt noch immer.
Obwohl sich die Zeiten und Verhältnisse geändert haben, fällt es manchen Weißen schwer, sich dem anzupassen. So viel ist sicher: Umstimmen wird man diese Leute nicht. Daher ist Zuhören und nach Hintergründen fragen einfacher. Auf ein Streitgespräch sollte man sich jedoch lieber nicht einlassen.
Verhalten beim Campen im Busch
Im Busch gibt es eine Grundregel: Man verlasse ihn so, wie man ihn vorgefunden hat.
Für die Toilette im Busch wird ein Loch gegraben, Toilettenpapier wird darin verbrannt, anschließend schüttet man das Loch wieder zu. Abfall wird selbstverständlich mitgenommen, vergraben hilft auch hier nicht, Paviane und Schakale würden alles wieder ausgraben.
Für das Feuer sollte eine Mulde gegraben werden, damit nach dem Zuschütten nicht ein riesiger Hügel zurückbleibt. Mit dem Feuer muss generell sehr vorsichtig umgegangen werden, es ist nicht unter Bäumen oder im Gras zu entzünden. Buschbrände sind gefährlich und lebensvernichtend. Weht ein starker Wind, steigt man besser auf den Gaskocher um.
Feuerholz gibt es gebündelt in Supermärkten und Tankstellen zu kaufen. Nach Möglichkeit sollte es nicht gesammelt werden, da man das Holz nicht kennt (bestimmte Holzsorten dürfen nicht zum Grillen verwendet werden, da Vergiftungsgefahr besteht, etwa bei den Wolfsmilchgewächsen). Außerdem sehen gerade in der Trockenzeit viele Äste tot aus, die aber nur trocken sind und im nächsten Frühjahr wieder ausschlagen könnten. Ist einem das Holz ausgegangen, fragt man am besten die Einheimischen, wo trockenes Mopane- oder Kameldornholz zu finden ist.
Für einen Stopp unterwegs wählt man am besten Rastplätze in einiger Entfernung zu den Ortschaften.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, im Zelt zu schlafen. Der Sternenhimmel, der Sonnenaufgang und all das, was die afrikanische Nacht noch besonders reizvoll macht, sind eh nur in wachem Zustand zu erleben. Ein Zelt schützt im Schlaf vor Moskitos, Skorpionen, Schlangen und ähnlichem Getier (Zelt und die Zeltgaze immer, auch tagsüber, verschlossen halten), aber auch vor den Dangerous Six und weiteren Raubtieren. Durch Füttern und herumliegenden Müll verlieren gerade in den Parks und auf den Campingplätzen die Tiere ihre Scheu vor den Menschen. Im September 2003 wurden auf dem Sesriem Campingplatz zweimal schlafende Besucher von einer Hyäne ins Gesicht gebissen und dabei gefährlich verletzt (das Gesicht war das einzige, was aus dem Schlafsack ragte). Die Hyäne wurde mittlerweile von Wildhütern erschossen. Jedoch gibt es keine Garantie, dass es nicht wieder zu solchen Zwischenfällen kommt – egal wo. Im Rivier sollte man niemals campen, schon gar nicht in der Regenzeit. Fangen Riviere an zu laufen, gibt es mitunter eine richtige Flutwelle, was lebensgefährlich werden kann.
Wilde Tiere
Afrikas Tierwelt lebt in freier Natur und ist mit allen Instinkten ausgestattet, die für ein Überleben in der Wildnis erforderlich sind. Diesem Umstand muss Rechnung getragen werden, wenn man sich ihr nähert. Gefährlich werden alle Tiere vor allem in Situationen, in denen sie sich bedrängt fühlen. Eine Oryx-Antilope in den Sanddünen des Sossusvlei kann durch Trockenheit, Hitze und Hunger schon etwas gereizt sein; kommen dann noch Menschen zu nahe, werden die langen Hörner umgehend zu gefährlichen Waffen.
Gnus heißen auf Afrikaans
Wildebeester
– so führen sie sich auch auf. Sie tollen so wild im Busch umher, dass es mitunter fast ein bisschen verrückt aussieht.
Geraten die Gnus in Bedrängnis, können sie angreifen.
Eine andere Liga sind die Big Five : Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn. Zusammen mit dem Hippo (Flusspferd) bilden sie die Dangerous Six , die gefährlichen Sechs. Bei diesen ist größte Vorsicht geboten. Wenn
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