Namibia
Es gibt ganz einfache, rustikale Lodges und äußerst luxuriöse – mit Kamin und CD-Player in jedem Zimmer.
Die Lodges bestehen im Allgemeinen aus einzelnen Bungalows mit ein oder zwei Zimmern, jeweils mit Bad, und sind großzügig angelegt. Das Essen wird in der
Lapa
oder
Boma
eingenommen, einem meist runden, teilweise offenen Platz. Außer einem Schwimmbad gibt es vielerorts Wanderwege, außerdem werden Aktivitäten wie Rundfahrten oder geführte Wanderungen angeboten. Bei den Camps gibt es oft anstelle der Bungalows große, geräumige Hauszelte mit Bad, manchmal unterscheiden sie sich aber auch durch nichts von einer Lodge.
Die Preise variieren ganz erheblich; sie fangen bei N$900 für Übernachtung und Frühstück pro Doppelzimmer an und steigen bis N$8600
all inclusive
, also mit Mahlzeiten, Getränken (auch Alkohol) und Aktivitäten. Es gibt einige Lodges, die im Preis sogar noch darüber liegen. Diese bieten dann aber auch Luxus pur, etwa die Sossusvlei Desert Lodge oder Little Ongava. Die derzeit teuerste Lodge kostet N$19090 pro Nacht pro Suite
all inclusive
.
Namibia ist das erste Land, welches den Umweltschutz in seine Verfassung aufgenommen hat. Deshalb zeichnet das Ministerium für Umwelt und Tourismus seit 2005 besonders umweltfreundliche Unterkünfte mit dem „eco award Namibia“ aus. Näheres im Kapitel „Umwelt“, S. 145 .
Zeltsafaris
Viele Veranstalter vor Ort bieten geführte Zeltsafaris an. Diese können von Deutschland aus gebucht werden, dann braucht man sich vor Ort um nichts mehr zu kümmern. Wer etwas mehr Zeit hat und flexibel ist, kann sich in Windhoek oder Swakopmund einer solchen Campingtour anschließen. Es gibt sehr preiswerte Touren, für die Zelt, Kochgeschirr und sonstige eigene Ausrüstung selbst mitgebracht werden müssen. Für das Essen wird ein
food kitty
, eine Gemeinschaftskasse, eingerichtet.
Manche Anbieter stellen die gesamte Ausrüstung, von den Teilnehmern wird Mithilfe bei allen anfallenden Arbeiten erwartet. Bei exklusiven, teuren Zeltsafaris wird ein Begleitfahrzeug vorausgeschickt, so dass bei Ankunft am Ziel das Camp bereits aufgestellt und das Abendessen vorbereitet ist.
Vorteil jeglicher Zeltsafari, egal ob preiswert oder teuer, ist die Möglichkeit, Gegenden zu besuchen, in denen es keine Unterkünfte gibt. Eine teure Campingtour auf der klassischen Route lohnt dagegen nicht unbedingt.
Verhaltenstipps
Umgang mit den Bewohnern Namibias
Die Kluft zwischen Arm und Reich ist im südlichen Afrika gewaltig. In Namibia haben die inzwischen zwei Jahrzehnte Unabhängigkeit nicht viel daran ändern können. Meist sind es die Weißen, die reich sind. Nur wenige Schwarze haben es bisher zu Wohlstand gebracht. Aus diesem Grund wird man als weißer Tourist automatischals sehr reich angesehen. Zudem werden oft noch immer alle Weißen für die südafrikanische Apartheidpolitik verantwortlich gemacht.
Reisende können jedoch ihren Teil dazu beitragen, bestehende Vorurteile abzubauen – einfach durch ehrliches Aufeinanderzugehen, durch Achtung und Respekt voreinander.
Mit Offenheit und Freundlichkeit lernt man ein Land und seine Bewohner sowieso am besten kennen. Zurschaustellung wertvoller Gegenstände wie Kameras, Schmuck und technischer Schnickschnack ist dabei im Allgemeinen eher hinderlich. Beim Besuch eines Dorfes ist es hilfreich, sich in die Lage der Bewohner zu versetzen. Wie würde man selbst reagieren, wenn plötzlich Heerscharen von Touristen in das eigene Schlafzimmer stürmten, um sich einmal umzuschauen?
Ob und wie man der häufig auftretenden Bitte nach Geschenken nachkommt, muss jeder selbst entscheiden. Man wird vor allem in den abgelegenen, von der Zivilisation der westlichen Welt noch weniger berührten Gebieten wie dem Damaraland und dem Kaokoveld damit konfrontiert. Wenn kleine Kinder mit großen Kulleraugen herzerweichend um „
Leckers
“ oder „
sweets
“ bitten, wird man schwer Nein sagen können. Aus erzieherischer Sicht sollte man nur dann Geschenke geben, wenn eine Gegenleistung erbracht wurde, und sei es nur das Öffnen eines Tores. Sonst hilft man mit, die Menschen zum Betteln zu erziehen. Es gab bereits Fälle, wo im Kaokoveld Fahrzeuge von Touristen, die keine Geschenke verteilten, mit Steinen beworfen wurden.
Auch die Frage nach Arzneimitteln wird häufig gestellt. Mütter bringen ihre Kinder mit verklebten Augen, mit Nabelbrüchen und auch Schlimmerem und erwarten medizinische Wunder. Das kann natürlich niemand leisten. Der
Weitere Kostenlose Bücher