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Namibische Nächte (German Edition)

Namibische Nächte (German Edition)

Titel: Namibische Nächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle van Hoop
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noch in Windhoek im Krankenhaus gelegen, nach einer Operation, die ihn das Leben hätte kosten können.
    Er war wie die Kraft der Natur selbst. Die sich sogar nach einem Buschbrand wie dem, durch den sie hindurchgefahren waren, wieder erholte. Ihn vielleicht sogar brauchte, um sich zu erneuern.
    Es dauerte noch eine ganze Stunde, bis die Polizei kam. Kian hatte mittlerweile Johannes und andere Mitarbeiter gerufen, um die Wilderer zu bewachen, aber die waren ohnehin zu schwach, um zu fliehen. Sie hatten beide viel Blut verloren.
    Als die Polizei sie endlich abführte, atmete Isolde auf. »Das war ein schöner Schreck in der Abendstunde.«
    »Dass du das einfach so wegsteckst . . .« Vanessa blickte sie erstaunt an.
    »Ganz so einfach nicht.« Isolde setzte sich. »Jetzt zittern mir doch etwas die Knie.«
    Kian setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter.
    Als Vanessa diese so vertraute Geste sah, ging sie schnell hinaus. Sie konnte es nicht ertragen, und wenn sie sich noch so sehr sagte, dass Isolde Kians Frau war. Sie, Vanessa, empfand es nicht so.
    Steffen war mit anderen Gästen auf einer Fotosafari-Tour in der Umgebung gewesen, als der Überfall stattgefunden hatte. Sie kamen alle erst zurück, nachdem die Polizei die Wilderer abgeführt und deren Wagen als Beweismaterial mitgenommen hatte.
    »Das ist ungerecht!«, beklagte er sich. »Du hast den ganzen Spaß! Wir waren den halben Tag unterwegs und haben kaum was geschossen mit unseren Kameras.«
    »Ich hatte so viel Spaß, dass ich fast gestorben bin vor Angst«, entgegnete Vanessa kühl. »Ich hätte nichts dagegen gehabt, mit dir zu tauschen.«
    »Dieser verantwortungslose Hinterwäldler! Wie konnte der dich so in Gefahr bringen? Du musst die Leute verklagen!« Steffen sah aus, als hielte er eine flammende Rede vor Gericht.
    Vanessas Augenbrauen zogen sich drohend zusammen. »Kian hat getan, was er tun musste. Hier draußen herrschen andere Gesetze. Begreifst du das nicht? Meinst du, die Wilderer wären jetzt hinter Schloss und Riegel, wenn Kian kein Gewehr gehabt hätte, sondern ein Gesetzbuch?«
    »Gesetze sind die Grundlage jeder Zivilisation«, erwiderte Steffen würdevoll. »Wenn jeder wildgewordene Bauer das Gesetz in die eigenen Hände nehmen würde –«
    »Jeder wildgewordene Bauer?« Vanessa trat mit blitzenden Augen auf ihn zu. »Wofür hältst du dich eigentlich? Denkst du, du könntest hier im Busch auch nur einen einzigen Tag überleben? Kian könnte es. Er wüsste genau, was zu tun ist.«
    Steffen starrte sie mit einem überraschten Gesichtsausdruck an. Plötzlich verzog er die Mundwinkel. » Er ist es«, sagte er. »Du bist seinetwegen hergekommen.« Er schüttelte den Kopf. »Wie konnte ich nur so dumm sein? Du hast mich die ganze Zeit belogen. Ich war nur ein Lückenbüßer, nicht wahr? Bis du endlich wieder zu ihm konntest.«
    Vanessa schüttelte den Kopf. »Du begreifst gar nichts.«
    Wobei er ja so Unrecht nicht hatte. Ganz sicher war jeder Mann, den sie nach Kian kennengelernt hatte, ein Lückenbüßer gewesen. Sie hatte es nur nicht gewusst. Erst jetzt, da sie Kian wiedergesehen hatte, hatte sie erkannt, wie groß die Lücke gewesen war. Niemand hätte sie füllen können. Niemand außer Kian.
    »Oh doch, ich begreife sehr viel.« Er griff hart an ihren Arm. »Du hast mit mir geschlafen und an ihn gedacht. Mich mit ihm verglichen. Dich über mich lustig gemacht.« Zum Schluss zischte er wie eine Schlange. »Du hast mich vorgeführt.« Er lachte hohl auf. »Wie oft fliegst du nach Namibia? Das war kein Zufall, wie du es mir weismachen wolltest. Du hast das alles fein säuberlich geplant. Und mich dafür ausgenutzt, dich im Training zu halten, bis du wieder zurück kannst zu deinem Zuchthengst, du –«
    »Das ist genug!« Kian stand plötzlich in der Tür zu Vanessas Rondavel. Sein langer Schatten fiel weit in den Raum hinein.
    Steffen ließ Vanessa los und drehte sich um. »Ah, da ist er ja, der große Held«, bemerkte er hämisch. »Na, fühlst du dich jetzt toll, Rambo? Willst du dir deine Belohnung abholen?« Er warf einen Blick auf Vanessa. »Warum legst du dich nicht schon mal hin, Schätzchen? Ich glaube, er will jetzt was haben für das Schauspiel, das er dir geboten hat.«
    Ansatzlos streckte Kian seinen Arm aus und packte Steffen am Kragen. Ohne ein Wort zu sagen, zerrte er ihn zur Tür und warf ihn im wahrsten Sinne des Wortes hinaus. Steffen flog durch die Luft.
    Er landete auf dem Bauch im Sand und streckte alle

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