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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Blick zu Linth.
    Er war der Hauptgast dieser Tafel, weswegen er neben Amelie und Diego Carpe saß und sich mit ihnen unterhielt. Naminé blickte weg, als Linth zu ihr sah und sie breit anlächelte.
    Sie spürte, wie sie leicht rot wurde. Die Waldelbin war in diesem Moment froh, dass der Dunkelelb blind war, der unbeteiligt neben ihr stand.
    Heute war die junge Frau den dritten Tag hier und das bedeutete, dass sie sich unbemerkt in die Küche schleichen musste, um ein Fenster offen zu lassen.
    Doch so wie es aussah, dauerte das noch Stunden, bis sie hier endlich weg konnte. Kurz blickte sie aus einem Fenster und sah, wie die Sonne unterging und der Mond schon leicht am Himmel zu erkennen war. Sias und Efal würden sich bald auf den Weg hierher machen und wie sie den älteren Elbenjäger kannte, würde er vor Wut toben da es nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Sie seufzte.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Gwelan sie plötzlich. Der blinde Diener hatte ihr Seufzen bemerkt. Zuerst schüttelte sie den Kopf, doch dann fiel ihr ein, dass er ja nichts sehen konnte und antwortete stattdessen: »Mir ist nur ein wenig schwindelig«, sprach sie und das war noch nicht einmal gelogen. Es ging ihr wirklich nicht besonders gut. »Soll ich zu Maria gehen und sagen, dass ich dich hier nicht mehr brauche?«, schlug er vor.
    Naminé sah ihn an. »Würdest du das wirklich tun?«, fragte sie ihn. Er nickte. »Es ist nur noch die Nachspeise dran, dafür brauche ich keine Hilfe«, erklärte er ihr. »Danke!«, sagte sie und umarmte den Dunkelelb stürmisch, doch dann fiel ihr ein, dass sie nicht alleine waren, und ließ ihn wieder los. Er hingegen lächelte breit. »Nun geh schon.«
    Kaum hatte sie das Speisezimmer verlassen, schlug sie den Weg zur Küche ein. Unterwegs begegnet ihr das ganze Küchenpersonal, das die Nachspeise auftragen sollte. Daher wusste sie, dass sie mehr als eine Stunde völlig alleine war. Zeit genug.
    In der Küche brannte noch Licht und von den Feueröfen ging immer noch eine schweißtreibende Wärme aus, obwohl das Feuer schon längst erloschen war. Naminé ging zielstrebig zu einer Obstkiste und stellte sie vor das Fenster hin, das am höchsten lag und bei dem es dennoch nicht auffiel, wenn es offen stand. Das Fenster lag ziemlich versteckt hinter einem Regal. Kurzerhand öffnete sie das Fenster einen kleinen Spalt und stellte das Regal ein wenig weiter weg, so dass die beiden Elbenjäger es nicht mit sich reißen konnten. Die Obstkiste stellte sie an ihren gewohnten Platz zurück und wischte sich kurz die Hände an einem Leinentuch ab, als jemand zu ihr sagte: »Hier bist du also.«
    Naminé erschrak, als sie die Stimme des Hochelben hörte. Schnell drehte sie sich um und sah ihn an. Der Prinz lehnte an der Eingangstür der Küche und lächelte. »Was macht Ihr hier?«, fragte sie ihn verwirrt und hoffte, dass er sie nicht bei ihrer Aktion beobachtete hatte. Naminé ging vorsichtig auf ihm zu. »Solltet Ihr nicht beim Bankett sein?« Linth sagte lange nichts. Er sah sie einfach nur an. »Das Essen schmeckt mir nicht«, sagte er schließlich.
    »Oh, das tut mir aber leid. Maria und die anderen haben sich solche Mühe gegeben« - »Aber nur weil du gegangen bist.« Naminés hellblaue Augen weiteten sich und sie sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Überraschung an. Linth sah, wie sie rot wurde, und musste innerlich grinsen. Es war so einfach. Sie alle waren gleich. »Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen«, sagte er zu ihr.  Naminé sah ihn immer noch an. Der Elb streckte plötzlich seine rechte Hand nach ihrem Handgelenk aus und zog sie ein wenig näher zu sich. »Du bist hübsch. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«, fragte er sie und strich ihr sanft über ihr Kinn. »Ein paar Mal«, sagte sie und warf einen kurzen Blick zu dem Fenster. Sie wusste, dass die beiden erst später kamen, doch irgendwie hoffte sie, dass sie sich beeilten. Mit dem Prinzen alleine zu sein behagte ihr überhaupt nicht.
    »Mylord, ich bin eine Waldelbin und Ihr ein Hochelb«, sagte sie plötzlich und wusste selbst nicht, warum sie das sagte. »Und?«, fragte er sie und zog sie wenig näher zu sich.
    Naminé schluckte schwer und ihr Herz begann schneller zu schlagen. »Lasst mich bitte los«, bat sie ihn, doch ihre Stimme klang nicht überzeugt. Vorsichtig, fast liebevoll, strich er ihr übers Gesicht. »Ich könnte dich freikaufen und dich mitnehmen«, sagte er zu ihr und Naminé bemerkte, das er

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