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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Elbenjäger schwiegen sich an. Schon seit Stunden sprachen sie nichts mehr zueinander, die beiden hatten auch noch nie viele Worte miteinander gewechselt.
    Vor dem Herrenhaus am Rande der Stadt blieben sie stehen. Für Sias war diese Villa ein scheußlicher Anblick.
    Unten in der Stadt regierten Tod, Gewalt und Diebstahl das Leben und hier oben saßen die Reichen und scherten sich um nichts außer um sich selbst. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Er war kurz davor, auf die Wachen loszugehen, doch Efal hielt ihn zurück. »Wir nehmen den Hintereingang«, sagte er zu seinem früheren Schüler und verstand seinen Groll nur zu gut, aber sie durften um keinen Fall Aufsehen erregen.
    Widerwillig folgte Sias ihm, doch davor spuckte er noch einer Hauswache vor die Füße. Dieser ignorierte dies. Die beiden Elbenjäger stiegen geschickt auf einen Baum und kletterten über die Mauer des Anwesens.
    Lautlos sprangen sie in das weiche Gras und sahen sich kurz um. Niemand hatte sie bemerkt. Zu ihrem Glück war die Küche nicht weit. Sie sahen das Fenster, welches einen Spalt weit geöffnet war und rochen das Essen.
    Sias und Efal schlichen zu dem Fenster und hielten kurz inne, als sie zwei Stimmen hörten.
    »Was hältst du davon?«, hörten die beiden eine junge Männerstimme und Sias ließ diese das Blut in den Adern gefrieren . Nein!, dachte er panisch und erstarrte zu Eis. Efal zuckte mit den Mundwinkeln. »Na, sieh mal einer an. Wem haben wir denn da?«
    »Ich bring ihn um!«, murmelte Sias plötzlich und war schon im Begriff, sich durch das Fenster in die Küche zu stützen, um ihn zu töten, doch Efal streckte seinen rechten Arm aus und versperrte ihm somit den Weg. »Das wirst du nicht tun; wir warten.« Sias sah ihn wütend an. »Efal! Bitte!« - »Nein.«
    Die beiden beobachteten die beiden Elben, und als Linth Naminé küsste, stieg Efal durch das Fenster ein und Sias tat es ihm nach. Sias nahm eine Pfanne, wog ihr Gewicht kurz in der Hand ab und als Linth mit dem Rücken zu ihnen stand, schlug er ihm das Küchenuntensil auf den Hinterkopf. Der Elb wurde sofort bewusstlos und fiel auf den Boden.
     
    ***
     
    Kurz nach Mitternacht schlichen die drei aus dem Versteck zu Diegos Arbeitszimmer. Naminé hatte herausgefunden, dass er sich heute Abend dort drin aufhielt. Das ganze Schloss suchte inzwischen nach Linth, bis jetzt vergebens.
    Efal hoffte, dass sie ihn nicht so schnell finden würden. »Du wirst draußen warten, Naminé!«, befahl ihr Sias und sie gehorchte. »Wenn etwas ist pfeif einfach.« Die beiden Elbenjäger öffneten die Tür, eine einsame Kerze brannte auf dem Schreibtisch und erhellte den Raum.
    Still schlossen sie die Tür und gingen auf den Schreibtisch zu. Efal rammte mit voller Kraft seinen Dolch in die Holzplatte.
    »Deine Mörder heißen Sias und Efal. Dein Leben wird bald im Nichts vergehen«, sagte er den gewohnten Spruch der Elbenjäger. Der Schreibtischstuhl stand mit der Rückenlehne zu ihnen und die beiden sahen, dass jemand darin saß.
    »Dreh dich um. Wir wollen dir ins Gesicht sehen, wenn dein Leben erlischt.« Eine Gestalt stand aus dem Stuhl auf und drehte sich zu den beiden um. Als Sias Linth sah, blieb er erstarrt stehen. »Was machst du hier?!«
    »Ich habe mich befreit und Diego gewarnt. Du warst schon immer ein mieser Fessler«, sagte der Elbenprinz und strich sich seinen Anzug glatt. Plötzlich hob er den Kopf und sah an den beiden vorbei. »Oh, Cirra! Du hast jemanden mitgebracht?«
    Sias und Efal wirbelten herum und sahen Cirra an. Sie hielt Naminé in ihren Armen und drohte ihr mit einem Dolch, den sie ihr an den Hals hielt. »Keinen Mucks ihr beiden, oder ich bringe sie um.«

 
     
9.Kapitel
    Im Kerker ist es doch am schönsten
     
    Sias schlug die Augen auf und starrte an eine Gitterwand. Der Elbenjäger wollte aufstehen, doch dann merkte er, dass seine Hände mit Eisenfesseln an der Wand befestigt waren. »Na ganz toll«, sagte er und stellte fest, dass er im Kerker von Nâge saß und dass Efal ihm in der Zelle Gesellschaft leistete. Sein alter Meister war, im Gegensatz zu ihm, nicht angekettet. Er saß auf einer Pritsche und sah hinauf zu dem vergitterten Fenster. In der Ferne hörte er die Möwen kreischen. Der Gefängnisturm von Nâge befand sich auf einer Klippe nahe der Küste. Schon ein paar waren bei Ausbruchsversuchen hinabgestürzt und das Meer hatte sie verschlungen.
    Efal ahnte vom Luftdruck her, dass sie ziemlich weit oben waren. »Warum bin ich

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