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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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sagte die Hochelbin zu ihm und blickte wieder nach vorne.
     
    Gegen Mittag beruhigte sich der Regen und die vier kamen an der Waldhütte an, die Techi erwähnte hatte. Draußen standen die Pferde und Naminé rannte freudig zu ihrem und streichelte es.  »Lane, da bist du ja! Hat man sich gut um dich gekümmert?«, fragte sie die Stute und kraulte sie hinter den Ohren.
    Sias und Efal widmeten ihren beiden Pferden ebenfalls kurz Aufmerksamkeit, doch als die Tür zu der Waldhütte aufging, sahen sie auf. Ein junger Mann, kaum älter dreiundzwanzig, stand im Türrahmen und sah die Neuankömmlinge durch seine Brille an. Er hatte weißes Haar, blaue Augen und trug über seiner grünen Robe einen weiten weißen Umhang mit Kapuze.
    Er verneigte sich knapp vor ihnen. »Mein Name ist Raven«, stellte er sich vor und sah dann zu Techi. »Ich habe dich eigentlich schon gestern Abend erwartet«, sagte er fast monoton zu ihr. »Es war schwerer als gedacht, in die Villa reinzukommen «, verteidigte sie sich. »Bist du fertig? Wir möchten sofort weiterreisen.« Raven wollte etwas erwidern, als die fünf einen lauten Knall wahrnahmen, der aus dem Inneren der Hütte stammte.
    »Oh«, sagte Raven ruhig und ging in die Hütte hinein. Die kleine Gruppe folgte ihm. Naminé, Sias und Efal sahen ihn geschockt an, als sie das Chaos in der Hütte sahen. Alles war verwüstet. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes standen mehrere Phiolen, Tiegel und andere Alchemistenuntensilien. Einige der Phiolen waren übergeschäumt und ein großes Glas, das unter einer Kerze gestanden hatte, war explodiert und der grünliche Inhalt darin ergoss sich auf den ganzen Holzboden. Techi rollte mit den Augen.
    »Raven! Ich habe dir gesagt, du sollst besser aufpassen, wenn du Tränke braust!« Raven ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und versuchte das zu retten, was noch zu retten war. »Ich wollte einen neuen Trank versuchen, wahrscheinlich waren die Kräuter zulange getrocknet«, erklärte er knapp und füllte das, was aussah wie ein fertiger Trank, in ein kleines Glas mit Deckel. Naminé verzog leicht die Nase, als der Geruch der Flüssigkeit auf dem Holzboden zu ihr hochstieg.
    »Sag mal, was ist das für ein Trank. Das riecht ja bestialisch!«, sagte sie nun laut zu Raven und hielt sich die Nase zu. »Ein Schlaftrank. Derjenige, der diesen Trank trinkt, schläft sicher zwölf Stunden«, erklärte er ihr und packte seinen Habseligkeiten in eine braune Ledertasche, die er sich um den Hals hängte.
    »Vom Geruch alleine wird man schon ohnmächtig«, sagte Efal und atmete kurz tief die Luft ein. Als Raven fertig war, drehte er sich zu den anderen um. »Wir können gehen. Ich hole nur schnell mein Pferd«, sagte er und verließ die Hütte. Als er außer Hörweite war, sah Sias Techi an. »Wie lange reist ihr beide schon zusammen?« - »Ungefähr ein Jahr, warum?«
    »Nur so«, sagte er knapp und sie verließen die Hütte. Raven wartete draußen schon auf sie, im Schlepptau hatte er einen Schimmel.  Er stieg in den Sattel und die anderen taten es ihm nach. Techi ritt mit Efal voraus.  Naminé ritt neben Raven und Sias bildete den Schluss. Die Waldelbin sah kurz zu dem Alchemisten.
    Erst jetzt, da er ihr so nahe war, fiel der Elbin auf, dass er leichenblass war und seine blauen Augen glasig wirkten. »Bist du krank?«, fragte sie ihn vorsichtig - sie wollte nicht unhöflich klingen. Raven sah sie nun an. Langsam schüttelte er den Kopf. »Nein. Wie kommst du darauf?«

»Nun ja, du siehst für diese Jahreszeit ziemlich ungewöhnlich aus. Immerhin haben wir Hochsommer und du bist blass. Meidest du das Licht?« - »Ich mag das Licht nicht besonders. Ich bin von Natur aus ein wenig blasser als andere Menschen. Und du musst wissen, dass ich aus den Eislanden komme. Ich mag deswegen die Hitze nicht besonders gerne und versuche, mich an heißen Tagen immer an kühlen Orten aufzuhalten«, erklärte er ihr. »Und warum bist du dann hier? Die Eislanden sind ziemlich weit weg.«
    »Ich wollte immer Alchemist werden, doch leider gibt es in meinem Heimatort niemanden, der dieses Handwerk beherrscht, deswegen bin ich hierher gereist. Und warum bist du hier? Du bist eine Waldelbin, warum reist du mit Sias und Efal mit?« - »Sias bildet mich aus«, sagte sie knapp und zog leicht den Kopf ein, als sie den stechenden Blick des Elbenjägers auf sich spürte.  »Du willst eine Elbenjägerin werden? Hasst du dein Volk etwa?«, fragte Raven sie und wirkte

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