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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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überrascht.
    »Nicht ganz. Es ist kompliziert«, nuschelte sie schließlich. Der Alchemist zuckte mit den Schultern. »Jeder soll das tun, was er selbst für richtig hält«, sagte er zu ihr und kniff leicht die Augen zusammen, als das Sonnenlicht durch das Blätterdach der Baumwipfel drang.
    »Wie lange bist du eigentlich schon Alchemist?«, fragte Naminé, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken. »Seit vier Jahren. Am Anfang habe ich in einem kleinen Laden gearbeitet, bevor ich mich dann entschloss, durch die ganze Welt zu reisen, um meine Tränke zu verkaufen. Bis auf ein paar Zwischenfälle bin ich ganz gut darin.« - »Zwischenfälle? Meinst du ungefähr so etwas wie vorhin?« Raven nickte. »Ja. Ich habe etwas daraus gelernt: Braue niemals in der Öffentlichkeit Tränke. Du machst dir mehr Feinde als dir lieb ist«, erklärte er ihr knapp. Naminé lächelte verlegen. »Danke für den Tipp.«
     
    In Sunbay, wie der Name schon vermuten ließ, war es sehr heiß. Raven tat die Hitze nicht gut. Er sackte immer mehr und mehr auf seinem Sattel zusammen. Techi sah sich kurz zu dem Alchemisten um. »Wir sind gleich da«, sagte sie zu ihm und wandte sich wieder nach vorne. Zielstrebig ritt sie in ein kleines, abgelegenes Wohngebiet. Vor einem alten Fachwerkhaus mit einem Stall blieben sie stehen. »Geh schon mal rein«, sagte sie zu Raven und dieser folgte ihren Worten. Naminé und die anderen stiegen von ihren Pferden ab und Efal führte Ravens Pferd in den Stall. »Ist Raven immer so?«, fragte der Meister die Magierin.
    »Ja. Er verträgt keine Hitze«, sagte sie und hob ein Bündel Heu auf, das sie ihrem Pferd gab. »Manchmal ist es ziemlich anstrengend mit ihm.« - »Gehört das Haus dir?«
    »Raven hat dieses Haus von seiner Tante geerbt. Ab und zu, wenn wir nicht wissen wohin, leben wir dort«, erklärte sie und strich sich ihr Haar zurück. »Sias, Naminé? Ihr beide könnt die Vorräte aufstocken, Efal und ich bleiben hier«, sagte sie zu den beiden. Naminé sah Sias an. Dieser war genauso begeistert davon wie sie. »Seit wann gibst du Befehle?«
    »Seit eben. Kauf bitte ein wenig Fleisch, Obst und Brot.« Sias verdrehte die Augen. »Ja, bis später«, knurrte er und ging davon. Naminé folgte ihm widerwillig. Efal sah den beiden nach. »Hast du irgendetwas vor?«, fragte er Techi. Diese zuckte nur mit den Schultern. »Nein. Warum?« - »Ich traue dir nicht ganz, Techi. Ich habe dir noch nie richtig vertraut.« Die Hochelbin lächelte breit. »Ich vertraue dir auch nicht ganz, Efal.«
    Naminé und Sias wanderten indessen unbeholfen durch Sunbays Gassen. Die beiden suchten Läden, in denen sie die Lebensmittel kaufen sollten, die Techi ihnen aufgetragen hatte. Doch zu ihrem Leidwesen fanden sie keinen dieser Läden. »Kennst du dich hier nicht aus?«, fragte sie Sias. »Ich kann dir sagen, wo ein Rüstmeister ist?«, schlug er vor. »Du brauchst so oder so andere Kleidung für den Kampf.«
    »Ich dachte, du legst meine Ausbildung auf Eis. Du hast schon lange nicht mehr darüber gesprochen.« - »Das nächste Mal, wenn ich dich auf einen geheimen Auftrag schicke, komme ich jede Nacht und trainiere mit dir, ja?«, sagte er sarkastisch zu ihr. Die Waldelbin verdrehte die Augen. »Suchen wir einen Rüstmeister?« - »Gut. Aber du zahlst.«

 
12.Kapitel
    Einkaufen in Sunbay
     
    Raven hatte den Kopf in den Nacken gelegt und ein feuchtes Tuch lag auf seiner Stirn. Der Alchemist hatte sich in ein kleines Zimmer im Dachgeschoss zurückgezogen. Dort oben drang wegen der Dachschräge nur wenig Licht ein, weswegen es besonders kühl war. Er seufzte und kuschelte sich noch mehr in den Ohrensessel. Raven hatte die Augen geschlossen und hörte unten im Haus zwei Stimmen. Es waren die von Techi und Efal. Sias und Naminé waren von ihren Besorgungen noch nicht wieder zurückgekehrt. Der junge Mann öffnete kurz die Augen und sah sich schwach um. Das Sonnenlicht und die Hitze schwächten Raven sehr. Leider gab es nur wenige Orte in diesem Landesgebiet, die seinen Vorlieben entsprachen.
    »Wäre ich nur zuhause geblieben«, murmelte er leise und richtete sich leicht in seinem Sessel auf. Zu mehr war er bis jetzt nicht fähig. Er freute sich schon darauf, wenn endlich die Nacht hereinbrach. Obwohl es schon später Nachmittag war, sah es nicht so aus, als würde die Sonne bald untergehen. Raven schloss wieder die Augen und seufzte. Dann würde er eben solange weiter schlafen, bis der Mond sich endlich am Himmel

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