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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Naminé ihn nach einer Weile.
    »Ich weiß es selbst nicht mehr. Efal fand mich eines Tages in den Gassen der Hauptstadt und nahm mich auf. Einmal hat er mir gestanden, dass ich ihn an einen streunenden Hund erinnert habe.« Naminé runzelte die Stirn. »Das ist kein Grund, Sias.« Sias sah sie schief an. »Soll ich dir sagen, dass ich Waldelben hasse, wäre dir das lieber?« Naminé nickte zögerlich. »Dies kann ich aber nicht, weil das eine Lüge wäre.« - »Und warum tötest du sie dann?«
    »Es ist mein Handwerk, Naminé. Ich habe nichts anderes gelernt. Das Töten ist das, was ich am besten kann«, erklärte er ihr ohne Umschweife und schloss kurz die Augen. Naminé sah ihn lange an. In diesem Moment, als sie Sias so sah und über seine Worte nachdachte, hatte sie das Gefühl, als würde zwischen ihnen beiden eine tonnenschwere Eisenkette fallen, die beide jedes Mal daran gehindert hatte, sich mehr aufeinander zu zubewegen. »Nein, Sias, das ist nicht wahr. Töten kann nicht das sein, was du am besten kannst.«
    Der Elbenjäger öffnete sein linkes Auge einen kleinen Spalt und sah sie an. »Und was glaubst du denn, was ich besser kann?«, fragte er sie. Naminé grinste. »Efal in den Wahnsinn treiben.« Sias sah sie erst verdutzt an, bevor die beiden in schallendes Gelächter ausbrachen.
    Die beiden saßen noch eine ganze Weile dort und redeten über dies und das. Kurz vor Sonnenaufgang gingen sie dann zurück, denn Sias musste zurück in den Kerker. Die beiden verabschiedeten sich.
    Gerade als Naminé von Sias weggehen wollte, rief ein Soldat den beiden etwas zu. Es war in einer fremden Sprache, die die Elbin nicht verstand. Sie sah Sias an. Dieser knirschte mit den Zähnen und antwortete in der gleichen Sprache zurück. Der Soldat lachte laut, winkte ab und verschwand wieder.
    Sias sah zu Naminé. Die lockere Stimmung zwischen d en beiden war plötzlich vorbei. »Nimm dieses Band ab!«, zischte er ihr wütend zu und riss ihr das gelbe Band grob vom Arm. Naminé wollte ihn fragen, warum er dies tat, doch Sias packte sie am Kinn und zwang sie somit, ihm in die Augen zu sehen. »Das hat dir Efal gegeben, richtig?«
    Sie nickte gehorsam. »Dieses Band zeichnet dich als Hure aus; trage es nie wieder«, schärfte er ihr ein und warf es auf den staubigen Boden. Sias ließ sie los und stieg die Treppe zum Kerker hinunter. Naminé blieb eine Weile unschlüssig stehen. Ihr Herz schlug schnell und die Schamesröte stieg ihr ins Gesicht. Das meinte Efal also mit Geld verdienen! Die Waldelbin drehte auf dem Absatz um und betrat das Gasthaus. Sie kochte förmlich.
    Naminé fand den Schuldigen schnell. Efal saß, oder vielmehr lag auf der Bank und schlief. Die Elbin nahm die Schnapsflasche vom Tisch. Ein Rest war noch dort drin und diesen schüttete sie in Efals Gesicht. Dieser erschrak sofort und sah sie wütend an.
    »Sag mal, spinnst du? Der gute Schnaps!«, rief er wütend. »Ach? Der gute Schnaps? Das ist wohl das Einzige, was Euch interessiert, oder?« Efal gähnte verschlafen und richtete sich auf. Er sah auf das Handgelenk der Waldelbin. »Wie ich sehe, hast du kein Geld mitgebracht«, murmelte er und klang leicht enttäuscht. »Wie dumm stellst du dich eigentlich an?«
    Naminé beugte sich ein wenig näher zu ihm vor. Sie roch den Alkohol u nd ihr wurde leicht übel dabei. »Ihr werdet dies nie wieder tun und selbst wenn Ihr es tut, werdet ihr kein glückliches Leben mehr haben, das verspreche ich Euch. Nutzt nie wieder mein Vertrauen aus!«, flüsterte sie ihm leise zu. Ihre Stimme klang drohend. Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie nach oben in ihr Zimmer. Sie wollte wenigstens ein bisschen schlafen. Efal schüttelte kurz den Kopf. »Mein Leben ist sowie schon zerstört.«
    Es war kurz nach Mittag, als Efal die Strafe für Sias bezahlte und die drei die Burg verließen. Keiner von ihnen sagten etwas. Jeder war sauer auf jeden. Naminé schloss kurz die Augen. Ein neuer Tag.

 
16.Kapitel
    Herbstlaunen
     
    Ravens Kopf brummte. Er saß im Schatten einer Eiche, die im Hinterhof des Hauses stand, und hatte die Augen geschlossen. Auf seiner Stirn lag ein mit Wasser getränkter Lappen. Dem jungen Alchemisten machte die Hitze immer mehr zu schaffen.
    Obwohl es schon Herbst war, strahlte die Sonne immer noch die gleiche Wärme aus wie im Hochsommer. An solchen Tagen wünschte er sich, wieder in seiner Eisheimat zu sein, doch der Weg dorthin würde ihn derzeit definitiv umbringen.
    Während Raven sich in

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