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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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zwischen ihnen war eisig.
    Niemand sprach etwas und wenn, waren es nur kurze Worte. Die Waldelbin beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit ihrer Umgebung.
    Der Wald um sie herum wurde immer karger und wich einem trostlosen Ödland. Es gab nur noch wenige Bäume; meistens sahen sie nur kahle, gelbe Stellen. Ab und zu auch ein paar kleine Bäche, die fast vertrocknet waren. Obwohl es heiß war, fröstelte es Naminé bei dem Anb lick. Das Land war einfach tot.»In der Nähe müsste eigentlich eine kleine Siedlung sein«, sagte Efal nach einer Weile. »Eigentlich?«, fragte Naminé nach. Efal nickte. »Ich war vor zehn Jahren das letzte Mal hier. Es könnte sein, dass die Siedlung schon längst eine Ruine ist.« Die Waldelbin seufzte. »Vielleicht sollten wir umdrehen.« - »Nein! Das werden wir nicht tun!«, sagte Sias sofort. »Wir reiten weiter, egal was passiert.«
    Naminé blinzelte kurz. Sias war wieder der Alte. Das Gespräch zwischen den beiden auf der Brücke war fast einen Tag her und Sias ließ sich nichts davon anmerken, dass er auch freundlich zu ihr sein konnte. Sie glaubte fast, dass er sich vor Efal für sein Verhalten schämte. Naminé seufzte und nickte schließlich, dann ritten sie weiter.
     
    Efal behielt Recht.
    Gegen Sonnenuntergang fanden sie die Siedlung, die mehr einer Ruine glich. Die Häuer aus Stein waren teilweise zerfallen und überall in der Siedlung zerstreut lagen Knochen und Steine. In der Mitte der Siedlung stand ein Brunnen. Sias überprüfte ihn kurz und war froh, als er einen Eimer voll Wasser schöpfen konnte.
    »Das Brunnensystem funktioniert noch!«, rief er Efal zu, der die Pferde gerade in ein Haus brachte. Naminé stand einfach nur unschlüssig da. Die Ruine machte ihr ein wenig Angst. Sie befanden sich in einer Wüste, besser gesagt am Anfang einer Wüste.
    In der Ferne sah Naminé den Wald. Gerne würde sie zurückreiten, doch sie hatte keine Ahnung, wo sie überhaupt waren, geschweige denn, wo sie hin sollte. Nach Hause wollte sie nicht. Naminé erschrak, als Efal ihr ein paar Holzbretter vor die Füße schmiss. Er hatte eine beschädigte Tür ein wenig zerkleinert.
    »Zünde es an!«, sagte er grob zu ihr und die junge Elbin gehorchte. Mit ihrer Magie entfachte sie ein knisterndes Feuer, das sich an den Brettern labte. »Ich erkunde die Umgebung«, sagte Efal und verschwand in der lauwarmen Wüstennacht. Naminé war nun mit Sias alleine.
    Die beiden saßen um das Feuer herum und ein Hase, den Sias vor ein paar Stunden gefangen hatte, garte über dem Feuer. Keiner der beiden sagte etwas.
    Als der Hase fertig gebraten war, riss sich Naminé ein Stück von seinem rechten Vorderbein herunter und aß schweigend das Fleisch. »Efal braucht lange«, sagte Sias nach einer Weile.
    Naminé schluckte das letzte Stück Fleisch hinunter und wischte sich den Bratensaft an ihrem Wollumhang ab. In den Nächten konnte es sehr kalt werden.
    Die Waldelbin nieste und zog den Umhang enger um sich. Selbst das warme Feuer änderte nichts an ihrem Zustand. »Er wird sicher bald kommen«, ver sicherte sie ihm. »Vielleicht wurde er von einem Wolf gefressen«, murmelte Sias leise und ihm gefiel die Vorstellung davon. »Du scheinst ihn nicht besonders zu mögen«, erriet Naminé. »Efal hat sich in den letzten Jahren zu sehr verändert. Der Alkohol hat auch seinen Teil dazu beigetragen, mich würde es nicht wundern, wenn er irgendwo in der Nähe ein Fass Wein gebunkert hat.«
    Naminé lächelte bei dem Gedanken, wie Efal gerade ein Fass Wein ausgrub. »Ist dir kalt?«, fragte Sias sie plötzlich.  Naminé verneinte, doch ihre zitternde Gestalt verriet sie.
    Der Elbenjäger schüttelte den Kopf. »Ich habe dir doch schon mehr als einmal gesagt, dass du mich nicht anlügen sollst«, tadelte er sie und stand auf. Sias setzte sich neben sie und legte den rechten Arm um sie. Naminé sog kurz die Luft ein, als Sias sie an sich drückte. »Na? Ist dir nun wärmer?«, flüsterte er ihr leise ins Ohr und sein Atmen umspielte ihren Nacken. Ihre Nackenhaare sträubten sich ein wenig und sie nickte schließlich. Sias war wirklich warm, doch Naminé war die ganze Sache ziemlich unangenehm.
    »Weißt du, dass du mich ein wenig an Techi erinnerst? Aber nur ein klein wenig!«, sagte er zu ihr und er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. »Ach wirklich?«, fragte Naminé nervös. Ihr Herz schlug ungewöhnlich schnell seit der Berührung mit Sias.
    »Naminé, könntest du mich ansehen?«, fragte er sie. Sie sah ihn

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