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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Selbstmitleid suhlte, war Techi von ihm genervt! Sie mochte Raven, ja, aber an solchen Tagen hätte sie ihm am liebsten einen seiner eigenen Tränke selbst eingeflößt! Am Anfang hatte sie sogar noch ein wenig Mitleid mit Raven gehabt, wenn er wieder einen seiner Zustände bekommen hatte, doch jetzt, nach fast zwei Jahren, wurde ihr dies lästig.
    Was wohl passiert, wenn ich ihn an einem Pfahl festbinde und ihn in die Sonne stelle? Verdunstet er dann? , überlegte sie ernsthaft und sah Raven aus dem Küchenfenster an.
    Techi war gerade dabei, das Mittagessen zuzubereiten, während Raven wie immer seiner Krankheit nachging.
    Die Hochelbin seufzte. »Mit Sias wäre dies nicht passiert«, flüsterte sie leise und unterdrückte ein aufkeimendes Gefühl, das sie schon seit langen nicht mehr verspürt hatte. Schnell schüttelte sie den Kopf, sie wollte dieses Gefühl damit loswerden. Die Magierin richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Mittagessen.
    Wie kann Sias nur dieses unfähige Ding mitnehmen, wenn er mich haben kann ! Dieses Gör ist doch nur ein Klotz an seinem Bein , dachte sie sich wütend und hätte der Waldelbin am liebsten einen Fluch auf den Hals gesetzt, doch Sias wäre damit nicht gerade zu ihr zurückgekommen. Ihre Hoffnungen ruhten nun auf Efal.
    Sie wusste, dass der Elbenjäger Naminé nicht mochte und Techi setzte ihre letzte Karte, um Sias zurückzugewinnen. Techi hatte in den letzten Tagen den Blick in Sias Augen bemerkt, mit dem er Naminé ansah: Es war der gleiche Blick gewesen, mit dem er sie früher angesehen hatte. In der Rothaarigen stieg erneut Wut auf und diese ließ sie an einem Porzellanteller aus - er zersprang in tausend kleine Teilchen. Durch das Geräusch war Raven wach geworden, der kurz eingedöst war.
    »Verdammt!«, rief Techi laut. Raven stand auf und schleppte sich in die Küche. Die Magierin war gerade dabei, die Scherben mit Magie zusammenzufegen und setzte den Teller wieder zusammen. Wie von Geisterhand schwebte er wieder auf seinen Platz zurück.
    »Du solltest deine Wut nicht auf Gegenstände fixieren«, sprach Raven apathisch. In der linken Hand hielt er den Lappen, der inzwischen trocken war. Er ging an ihr vorbei und tunkte das Tuch in einen Holzeimer, der mit Wasser vom Stadtbrunnen gefüllt war. »Soll ich sie vielleicht an dir a uslassen?«, fuhr Techi ihn an. Raven kicherte leise. »Nein, danke Techi. Die Hitze hier reicht vollkommen aus«, gestand er ihr und setzte sich an den Küchentisch, während er sich mit der linken Hand das Tuch an die Stirn hielt. »Mach den Tisch nicht nass!«, sagte Techi warnend zu ihm und drehte ihm dann den Rücken zu. Raven zog eine Schnute. »Das würde ich doch nie wagen.«
    Die Hochelbin antwortete darauf nicht und ging wieder ihrer Arbeit nach. Raven sah ihr eine Weile lang zu, wie sie Gemüse schnitt und es in einen Topf auf dem Herd warf.
    »Vermisst du ihn?«, fragte er sie gerade heraus. Techi zuckte zusammen und hätte sich beinahe in ihren rechten Zeigefinger geschnitten. Sie wusste sofort, was er meinte.
    »Nein«, log sie. »Du lügst, Techi. Ist es dir peinlich?« Die Magierin biss sich auf die Unterlippe. »Raven, das geht dich nichts an, ja? Halt dich einfach da raus und kümmere dich um deinen eigenen Kram!«
    Der Alchemist nickte und stand auf. Er ging zur Treppe. Auf der ersten Stufe blieb er stehen.
    »Techi?«, fragte der Weißhaarige. »Was ist denn noch?!«
    »Gib einfach auf Techi, du hast keine Chance«, flüsterte er leise und ging die Treppe hinauf. Als er auf der letzten Stufe war, hörte er, wie erneut ein Teller zerbrach.
     
    ***
     
    Sias war immer noch wütend auf Efal. Er hatte Naminés Naivität schamlos ausgenutzt.
    Der Elbenjäger wollte sich gar nicht ausmalen, was der Waldelbin alles hätte passieren können. Er hatte das Armband erst bemerkt, als der Soldat ihn in der Wüstensprache gefragt hatte, wie viel sie kosten würde.
    Efal hingegen ignorierte die Anschuldigungen. Er fand nicht, dass er etwas falsch gemacht hatte. Im Gegenteil, er fand, dass das genau die richtige Arbeit für die junge Elbin war. Der Meister wollte in Ruhe einen trinken und mit dieser Idee hatte er sich Naminé vom Hals geschafft. Wer trank schon gerne, wenn eine nervige Frau neben einem saß?
    Die Waldelbin hielt sich aus diesem Streit heraus .Die drei Gefährten waren in die Wüstenlande unterwegs. In ungefähr zwei Tagen würden sie dort sein. Naminé hoffte, dass diese Tage bald vorüber waren, denn die Stimmung

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