Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
Vom Netzwerk:
mittleren Alters und schlief tief und fest. Efal fragte sich jedes Mal, wie er dort hinein und hinauskam. Er erwachte plötzlich, als der Elbenjäger ihn durch das Klopfen weckte.
    »Was? Wer? Wie? Ich bin wach!«, sagte er Mann verwirrt und war vor Schreck an die Decke gesprungen und rieb sich den schmerzenden Kopf. Efal lächelte leicht. »Ich werde dich wohl nie wach auf deinem Posten erleben, David.« Davids erschrockener Gesichtsausdruck wich und ein breites Grinsen erschien stattdessen. »Efal! Was machst du hier? Wie geht’s? Das übliche?«, fragte dieser und Naminé blinzelte leicht. Wie es aussah, war er wohl wirklich schon öfters hier gewesen.
    »Ja, David. Es geht mir gut. Sias hat mal wieder nicht aufgepasst«, erklärt er ihm. Der dicke Mann nickte mehrmals. »Ja, Sias. Ihr beide wart lange nicht mehr hier. Ich habe euch schon vermisst«, sagte er und zwinkerte schelmisch. David beugte sich kurz über ein Buch und durchblätterte es. »Zelle vier, Block zwei. Du kennst doch den Weg noch, oder? Danach kann ich dir erst etwas über den Preis sagen.« Efal nickte und klopfte kurz noch einmal auf das Häuschen. »Danke.« Efal ging zu der Tür und hinab in den Kerker. Naminé folgte ihm zögerlich.
    Sias wirkte nicht überrascht, als Efal und Naminé vor seiner Zellentür standen. Der junge Mann war in diesem Trakt alleine und dennoch stank es, als wären Hunderte von Menschen hier eingekerkert. Wahrscheinlich wurde hier nicht oft sauber gemacht. Sias hingegen war an diesen Geruch hier unten schon gewöhnt, doch an Naminés Gesicht sah er, dass sie mehr als nur leicht angewidert war.
    »Und? Wie viel?«, fragte Efal Sias. »Fünfzehn Goldstücke«, sagte er. Efal überlegte kurz. »Du wirst immer besser! Das letzte Mal waren es vierunddreißig?« Sias zuckte mit den Schultern. »Verjährungsfrist?«, riet er und grinste breit. Naminé fand diese lockere, fast schon lustige Stimmung der beiden hier unten mehr als unangebracht! Sias saß im Kerker! Darüber machte man keine Witze!
    Naminé nieste. Ihr war kalt. Für einen kurzen Moment dachte sie an die wenigen Tage vorher zurück, als sie Sias mit ihrer Magie verletzt hatte. Eine Gänsehaut überzog nun ihren Körper.
    Sie wusste selbst nicht, warum sie dies getan hatte, es war einfach aus ihr herausgebrochen. Ein wenig tat es ihr leid, aber nur ein klein wenig. »Und wann können wir dich freikaufen?«, fragte sie Sias. »In spätestens zwei Tagen, bis dahin müsst ihr hierbleiben. Ihr beiden könnt mir ja in der Zelle Gesellschaft leisten, genug Platz haben wir hier ja!«, sagte Sias gewitzt.
    Naminé rollte mit den Augen. »Noch zwei Tage!«, seufzte sie niedergeschlagen.
    Sie hatte es langsam satt, immer wieder an einem Ort zu verweilen! Sie wollte endlich weiterreisen! »Die werden wie im Flug vergehen, Spitzohr, vielleicht nehmen wir sogar Sias‘ Angebot an?«, fragte er Naminé. Sie schüttelte den Kopf. Alles Idioten!

 
15.Kapitel
    Ein neuer Tag
     
    Naminé warf Efal einen genervten Blick zu. Die Elbin saß mit ihm in einer Spelunke, die den Namen “Gasthof“ in ihren Augen nicht verdient hatte. Während sie hier saß und mehr schlecht als recht versuchte, die Zeit totzuschlagen, hatte Efal nichts Besseres zu tun, als sich einen Schnaps nach dem anderen rein zu pfeifen. Naminé brodelte vor Wut. Sie verstand einfach nicht, wie er sich hier einen schönen Abend machen konnte, während Sias im Kerker saß!
    »Ihr solltet nicht so viel trinken, sonst reicht Euer Geld nicht mehr für Sias«, sagte sie ein wenig säuerlich zu ihm und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Efal trank sein Schnapsglas mit einem Zug leer und stellte es wieder auf dem Tisch ab. Er hob die rechte Hand und sah den Wirt an. Dieser verstand die Geste und kam bald darauf mit einem neuen gefüllten Glas zurück und stellte es vor dem Elbenjäger auf den Tisch ab, bevor er die acht leeren Schnapsgläser mitnahm und sie zum Waschen in die Küche brachte.
    Erst als der Wirt weg war, antwortete er der Elbin: »Mach dir darüber keine Sorge. Und selbst wenn mein Geld nicht mehr reicht, weiß ich immerhin noch eine Möglichkeit, woher wir welches bekommen«, sagte er und grinste leicht.
    Sein Gesicht war gerötet vom Alkohol, doch Naminé hatte nicht den Anschein, als wäre er jetzt schon betrunken. Sie wollte nicht wissen oder besser gesagt nicht sehen, wie viel der Mann vertragen konnte. »Und wie wollt Ihr das anstellen oder wie viel habt Ihr noch vor zu trinken; fragen wir

Weitere Kostenlose Bücher