Naminé - Liebe Deinen Feind
an. Sein Gesicht war ausdruckslos. »Ihr beide werdet die anziehen und ich schleuse euch als Novizen ein. Dort drinnen werdet ihr Intrigen spinnen und die Priester gegeneinander aufhetzen, sowie einige Adlige«, erklärte er. »Morgen früh und werde ich euch zum Tempel bringen.« Ein lauter Knall schreckte sie alle auf.
Techi hatte der Faust auf den Tisch geschlagen. I hre blutroten Augen funkelten. »Nein! Ich werde nicht mitgehen! Lieber sterbe ich.« - »Sprich dies lieber nicht zu laut aus. Einer der Priester hier könnte dir deinen Wunsch schneller erfüllen, als dir lieb ist«, sprach Raven und lächelte leicht.
Techi ignorierte die Bemerkung. »Ich werde nicht mitgehen!«, wiederholte sie erneut und die Elbin beugte sich soweit über den Tisch hinüber zu Efal, dass ihre Gesichter nur noch wenige Millimeter auseinander waren.
»Techi, lass es«, sprach Sias. Seine Stimme klang ruhig und der Elbenjäger sah stur geradeaus. »Geh mit.« Techi sah ihn entgeistert an. »Sias! Was soll das?!« Der Schwarzhaarige seufzte. »Techi, tu was er sagt. Geh mit Naminé mit. Du kannst es den Priestern heimzahlen und den Adligen, die diese Religion ausführen«, schlug er ihr vor.
Die Magierin knirschte mit den Zähnen. Sie sah hilfesuchend zu Naminé. »Sag was, Waldelbin!« Naminé hingegen sah sich unsicher um. »Ich weiß nicht so recht.«
»Es gehört zu deiner Ausbildung! Du hast keine Wahl. Und du auch nicht, Techi!«, zischte Efal sie nun an. »Ihr beide zieht die Kleidung an und wir gehen morgen zum Tempel! Und wehe ihr verbockt es! Eine ganze Menge hängt von eurer Mission ab!«
Angewidert sog Techi die Luft ein. Die Sonne war gerade am Aufgehen und ließ ihr noch kaltes Licht über die schlafende Stadt streifen.
Naminé, Sias, Efal und sie machten sich gerade auf den Weg zum Tempel, der als imposantes Gebäude gebaut worden war. Der Tempel war auf einem Platz inmitten der Stadt. Ein Brunnen stand vor dem heiligen Gebäude, in dem viele kleine Fische schwammen.
Der Tempel war beeindruckend. Er war riesengroß und viereckig. Das Dach wurde von weißen Säulen gestützt, die außen um den Tempel herum angebracht worden waren.
Der Tempel bestand wie der Rest der Stadt aus Marmor und Gold war überall eingearbeitet worden. Ehrfürchtig blickte Naminé auf den Tempel, als sie vor ihm stand.
Der Vorplatz war friedlich, niemand war hier außer sie vier. Naminé klammerte sich an Sias‘ rechten Unterarm fest. Der Dreiundzwanzigjährige ließ sich nichts anmerken.
»Ich habe kein gutes Gefühl dabei«, flüsterte er seiner Freundin zu und Naminé sah ihn aus blauen Augen neugierig an. »Wie meinst du das?«
»Ich weiß, was Efal vorhat. Ich weiß, dass euch eigentlich nichts passieren kann, aber ich habe Angst, dass es schief geht.« Naminé runzelte die Stirn. Efal hatte ihnen allen den Plan erklärt.
Raven würde sich zwei Wochen später als Novize einschleusen lassen und ihnen helfen. Innerhalb eines Monates sollten sie die Mission erfüllen. Naminé gefiel die Sache nicht, aber hatte sie auch eine andere Wahl? Sie musste das tun, was Efal und Sias zu ihr sagten. Doch innerlich war sie wütend, den es trieb sie immer weiter weg von dem Plan ihren Bruder zu rächen. Was hatten Sias und Efal vor? Würden sie ihr jemals die Wahrheit sagen?
»Wir beide werden aufpassen«, versprach Naminé ihm und lächelte Techi an, die ihr einen bissigen Blick zuwarf. Sias seufzte und na hm seine rechte Hand in seine. »Ich habe Angst um dich«, gestand er ihr nun. Efal sah die beiden höhnisch an.
»Ich will nicht, dass du rein gehst.« - »Aber, Efal sagte, das gehört zu meiner Ausbildung! Hast du schon vergessen? Ich bin deine Schülerin, Sias! Auch wenn es nur zum Sch ein ist, ich will dies machen!« Sias sah sie traurig an. Er küsste sie stürmisch. Der ältere Elbenjäger räusperte sich.
»Seid ihr zwei fertig? Ich möchte endlich anfangen.« Ohne auf eine Antwort der beiden zu warten, zog e r Naminé einfach von Sias weg. Die Waldelbin sah ihm wehmütig nach und sie hatte das Gefühl, dass es lange dauern würde, bis sie ihn wiedersah.
Kerzen. Überall Kerzen, die den langen schmalen Gang beleuchteten, den Naminé und Techi entlang geführt wurden. Vor ihnen ging eine Priesterin, kaum älter als achtundzwanzig. Sie hatte kurze, braune Haare und Augen, die fast schon weiß waren. Naminé sah sich vorsichtig um. Sie konnte nichts erkennen. Die Wände waren kahl und der Boden vor ihnen war aus kaltem
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