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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Wange hinab rann. Techi winkte mit der linken Hand. »Fang bloß nicht das Heulen an, ich werde dich nicht trösten!«
    Ein Klopfen war an der Tür zuhören. »Wir kommen!«, rief Techi und sie stand auf. »Fangen wir mal an mit unserem Schauspiel. Machen wir das Beste daraus, obwohl es mich anwidert, mit diesen ungläubigen Idioten zu verkehren!« - »Danke.«
    Die Hochelbin blieb stehen und drehte sich leicht zu Naminé um. »Deine Worte, sie helfen. Danke, Kyane.« Techi lächelte das erste Mal Naminé ehrli ch an. »Keine Ursache, Ourea.

 
     
31.Kapitel
    Bete und arbeite
     
    Naminé sah sich nervös um. Sie saß mit Techi und den anderen Novizen in einem großen Raum, der genau wie die anderen kahl und schmucklos war. Nur das Zeichen ihrer Gottheit war als überdimensionale Skulptur an der Wand, über das Podest angebracht.
    Der Raum war als Speisesaal gedacht und übe rall standen Tische und Bänke. Auf dem erhöhten Podest, das sich an der Wand befand, war ebenfalls ein Tisch mit einer langen Bank, auf denen die Obersten des Ordens saßen.
    Naminé sah auf ihr Mahl hinab. Es war ein grauer Brei, der einfach widerlich schmeckte, doch sie zwang sich zum Essen. Techi saß neben ihr und sah sich immer wieder verstohlen um. Die Magierin prägte sich jede Einzelheit ein.
    Die anderen Novizen sahen die beiden Neuankömmlinge neugierig an, hüteten sich aber davor, sich bemerkbar zu machen. Als Naminé mit dem Essen fertig war, sah sie zu dem Podest, auf dem die Obersten saßen. Dort sah sie auch die Frau, die die beiden zu ihrem Zimmer gebracht hatte. In der Mitte des Tisches saß eine Frau, die Naminé Angst machte.
    Sie hatte harte Gesichtszüge und ihre kalten grauen Augen blickten wachsam umher. Sie trug die gleiche schneeweiße Robe wie alle, nur eine Kette lag um ihren Hals. Das Symbol ihrer Religion.
    Plötzlich fiel Naminé siedend heiß ein, dass sie immer noch die Kette von Aryl trug - versteckt unter ihrer Robe. Sie hoffte, dass sie niemand finden würde, denn ihr war dieses Schmuc kstück sehr ans Herz gewachsen. »Das da vorne muss die Ordensleiterin sein«, flüsterte Techi ihr nun leise zu und folgte Naminés Blick zu der Frau. »Ihr arroganter Blick würde Sias alleine schon in die Tobsucht treiben«, sprach die Magierin weiter. Naminé sagte nichts dazu.
    »Ourea! Kyane!«Die beiden Elbinnen wandten ihre Köpfe von der Oberin ab und sahen die Frau an, die hinter ihnen stand.
    Sie war sehr blass und hatte im Gesicht unzählige Sommersprossen, während ihr langes, rotblondes Haar zu einem Zopf geflochten war. Sie konnte kaum älter sein als siebzehn Jahre.
    »Mein Name ist Farida. Aufseherin Pia wünscht, dass ich euch den Tempel zeige«, sagte sie zu den beiden und man sah ihr an, dass sie nervös war. Ihre hellblauen Augen huschten hin und her. Techi und Naminé sahen sich kurz an, dann nickten sie und folgten Farida stumm.
     
    Der Gebetsraum war riesig. Die Wände waren schneeweiß und sahen aus, als wären sie aus Marmor. Zusätzlich waren sie mit goldenen Ornamenten verziert und in dem Raum standen drei Statuen, die die Götter darstellen sollten. Naminé war fasziniert von der kuppelartigen Glasdecke, durch die man den Mond sehen konnte und die Sterne, die um die Wette funkelten.
    Eine Statue stand auf dem Altar. Es war das Zeichen der Religion. Lange Bänke waren mitten im Raum und einige Novizen beteten stummen. An der rechten sowie an der linken Wandseite war eine Art kleiner Holzschuppen mit zwei Türen.
    »Was ist das?«, fragte Naminé Farida neugierig. »Ein Beichtstuhl. Jeden Monat muss jeder Novize einmal seine Beichte ablegen.« - »Beichte?«, fragte Naminé und runzelte die Stirn. Sie kannte so etwas nicht. Farida sah sie an, als hätte man sie geschlagen. »Du weißt nicht, was das ist?«
    »Nein.« Farida seufzte tief. »Wenn man beichtet, gibt man all seine Sünde und Vergehen zu und hofft, dass unsere Götter sie uns vergeben werden. Nur einer unser Hohenpriester darf die Beichte abnehmen.« Naminé nickte schließlich.
    Techi ging zu einer Statue, die einen Mann darstellte, der nur eine Tunika trug. In der Hand hielt er einen Bogen und ein Pfeil lag in der Sehne, der auf die Decke zielte. Die Magierin besah sich die Statue aus Marmor.
    »Ist das einer der Götter?«, fragte sie und versuchte die Arroganz in ihrer Stimme zu verbergen. Farida nickte eifrig. »Ja! Das ist der Gott des Schutzes.«
    »Und die anderen beiden?«, fragte Naminé nun und zeigte auf die beiden übrigen

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