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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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nicht. »Du hast etwas gesehen, was du nicht hättest sehen sollen«, flüsterte die Stimme weiter. Der Schatten unter dem Eis kroch weiter zu Naminé hinauf. »Du meinst den schwarzen Magiestein?«
    Die Stimme lachte. »Ja, genau. Das meine ich! Du hättest so ein schönes Leben haben können, doch wie es aussieht, muss ich dir das gleiche antun, was ich deinem Bruder angetan habe!« Naminé riss die blauen Augen auf.
    »Was?!« - »Dein Bruder Cyon, sah auch etwas was er nicht hätte sehen sollen. Das Gleiche wie du! Ich habe ihn nur dafür bestraft und das werde ich auch bei dir tun«, seufzte die Stimme. »Es ist nur so Schade um dich! Du bist so ein hübsches Mädchen. Sias wird am Boden zerstört sein, wenn dich mein Eisbrecher gleich töten wird. Aber wie ich ihn kenne, wird er schon bald für dich Ersatz gefunden haben.« Nach diesen Worten durchstieß der Eisbrecher die Eisfläche wenige Meter von Naminé entfernt und die Umgebung der Waldelbin wurde wieder normal.
    Die kalte Schwärze wich und nun war wieder die Eislandschaft und das Schiff zu s ehen. Die Wasserschlange schoss zielgerecht auf Naminé zu, ihr Maul weit aufgerissen, um die Waldelbin zu verschlingen. Naminé schloss die Augen und eine Träne rann ihre Wangen hinunter.
    Die Zähne des Wesens waren nur noch wenige Augenblicke von ihr entfernt, als das Tier plötzlich einen lauten, schmerzerfüllten Schrei von sich stieß. Naminé spürte, dass ihr warmes Blut entgegenspritzte und schleunigst öffnete sie die Augen. Techi stand vor ihr, Sias Schwert in den Händen, das sie in den Rachen des Ungeheuers gerammt hatte. »Du machst nichts als Ärger!«, spie die Hochelbin Naminé entgegen, die die Magierin entgeistert ansah. Techi zog das Schwert aus dem Rachen des Tieres und warf es achtlos auf den Boden neben sich.
    Mit ihren Händen formte sie eine große Kugel aus hellem Licht, die sie dem Tier in den offenen Mund warf. Die Augen der Schlange leerten sich und sie sank hinab in die Tiefen des Sees, wo sie von dem Zauber der Elbin in viele kleine Stücke zerrissen wurde.
    Die Explosion des Tieres war als dumpfer Knall zu hören. Die Magierin ging an Naminé vorbei und auf Raven zu. Sie entriss dem Alchemisten ihren Zauberstab. Sias kniete inzwischen neben der Waldelbin und hob sie hoch. Die Hochelbin war genau wie Naminé mit Blut bespritzt. »Gehen wir zurück! Ich will endlich nach Hause! Dieses Land kotzt mich an!«

 
29.Kapitel
    Trügerischer Friede
     
    Naminé sah hinab auf die Kette, die Aryl ihr gegeben hatte, kurz nachdem sie aufgebrochen war. Fast schon gedankenverloren fuhr sie immer wieder die Konturen des Blattanhängers nach. Die Elbin war alleine in ihrer Koje, die sie sich mit Techi teilte. Das Schiff war seit zwei Tagen wieder unterwegs Richtung Festland.
    Die Waldelbin würde mit Sias und ihren Gefährten nach Eridá gehen, der Stadt der Priester. Naminé hatte von einem Bediensteten ihres Hauses, der früher sehr oft auf Reisen war, erfahren, dass die Mehrzahl der Bewohner dieser Stadt aus Geistlichen und Heiler bestand. Sie verehrten dort die drei Götter, die in jeder Sprache anders heißen. Sie verabscheuten Magie, weswegen alle ein mulmiges Gefühl bei der Sache hatten, was Techi betraf.
    Die Magierin zurücklassen konnten sie aber nicht, denn diese würde ihnen dann das Schiff zerlegen, weswegen sie es niedergeschlagen hinnahmen. Die Elbin sah hinaus aus dem Bullauge und sah das Wasser an, durch das sich die ‘ Eisbrecher ‘ kämpfte.
    Die Sonne stand am höchsten Punkt des Himmels und Naminé freute sich schon darauf, bald wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren und den Duft von frisch blühenden Blumen in der Nase zu haben. Die Elbin lächelte leise und lehnte sich mit dem Rücken an die Metallwand des Schiffes. Sie schloss die Augen und versank in Erinnerungen …
     
    »Cyon!«
    Der junge Elb, der kaum älter als dreizehn Jahre alt war, drehte sich um. Er hatte kurze, leicht grünliche Haare und gleichfarbige Augen. Neugierig sah er das elfjährige blonde Elbenmädchen an, das ihm nachrannte.
    »Cyon! Bleib endlich stehen!«, rief sie erneut und sie hatte den Saum ihres langen Rockes hochgehoben, damit dieser nicht den Dreck von der Straße aufsammelte. Der Elb lächelte.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du mir folgst, kleine Schwester.« Naminé funkelte ihn aus blauen Augen wütend an und ballte ihre Hände zu Fäusten. »Warum gehst du einfach ohne mir etwas zu sagen?!«, forderte sie von ihm. Der

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