Naminé - Liebe Deinen Feind
drangen die Stimmen zu ihnen. Techi fühlte sich sichtlich unwohl, während all die Augenpaare sie beäugten. Eridá sah aus, als wäre diese Stadt aus einem leuchtenden Stein erbaut worden, den eine göttliche Kraft umgab. »Ich will hier weg!«, zischte die Magierin leise und umfasste die Zügel ihres Pferdes fester. Die Priester und Heiler der Stadt waren an ihren weißen und goldenen Roben zu erkennen. Techi fiel in ihrer dunklen Kleidung sofort als Magierin auf.
Ich hätte mich umziehen sollen! , dachte sie und biss die Zähne zusammen. »Wir werden in Eridá eine Weile verweilen. Hier gibt es viele Auftraggeber!«, sagte Efal nun. Der Elbenjäger saß im Sattel seines Pferdes und man sah ihm gar nicht an, dass er vor wenigen Tagen noch im Krankenbett gelegen hatte.
»Natürlich. Immer dieses dumme Geld!«, gab Techi eingeschnappt zurück und warf ihr langes, rotes Haar über die Schultern. Naminé warf Raven und Sias einen Seitenblick zu.
Die beiden schwiegen lieber zu diesem Thema. Die Magierin hielt ihr Pferd an, als sie sah, dass jemand auf sie zu rannte. »Verschwinde, du böser Dämon!«, rief dieser und schüttete ihr den Inhalt einer stinkenden Flüssigkeit entgegen. Techi blickte den Mann, der kaum älter als dreißig sein konnte, geschockt an. Mit einem Satz sprang die Elbin von dem Rücken ihres Pferdes.
Sie zog einen kleinen Dolch und ging auf den Menschen zu. Leise murmelte sie leise etwas und ihre Klinge begann Feuer zu fangen. »Dafür wirst du bezahlen«, knurrte sie und war im Begriff, sich auf den Mann zu stürzen, doch Sias packte sie und hielt sie zurück.
»Das wirst du schön sein lassen! Ich will hier keinen Ärger!«, sprach er wütend zu ihr und hatte sehr viel Mühe, die Magierin zu beruhigen.
Der Mann, der die Flasche nach ihr geschmissen hatte, war inzwischen verschwunden. »Was ist das für ein stinkendes Zeug?« - »Weihwasser. Wahrscheinlich habe sie noch irgendwelche Kräuter hinzugefügt«, sagte Raven knapp.
Techi steckte den Dolch zurück und stieg wieder auf ihr Pferd. »Und? Welchen Auftrag wollt ihr nun annehmen, Meister Efal?«, fragte Sias den Elbenjäger schließlich. Er wollte all di es langsam hinter sich bringen. Efal grinste nur. »Der Friede in dieser Stadt ist sehr trügerisch. Es gibt viele hier, die endlich wollen, dass ein Krieg ausbricht. Wie wäre es, wenn wir ein wenig dazu beitragen?«
30.Kapitel
Eine Magierin unter Priestern
Techi beäugte alles um sich herum genau. Die Magierin spürte die Blicke, die auf ihr lagen und sie war kurz davor, wie ein Vulkan auszubrechen. Man besah sie wie ein Stück verdorbenes Fleisch, das man am liebsten in den nächsten Mülleimer geworfen hätte.
Ganz ruhig, Techi. Ganz ruhig , dachte sie und atmete ein paar Mal tief ein und aus.
Raven saß neben ihr und er sah ihr an, dass sie mit sich haderte. »Vielleicht solltest du deine Kleidung wechseln?«, schlug er schwach vor. Seine Worte bestrafte sie sofort mit einem wütenden Blick. »Ich werde meinen Beruf nicht verleugnen!«, schrie sie ihn an und einige Gäste des Gasthauses wandten sich zu der kleinen Gruppe um. Sias und Naminé saßen gegenüber den beiden gegenüber, während Efal sich in der Stadt aufhielt.
Die Waldelbin lächelte verlegen, als einige Priester zu ihnen sahen und leise murmelten. Naminé hatte sich ihr Gesicht sowie ihre Hände mit der Paste eingerieben, die ihre Haut heller machte. Sias hatte darauf bestanden.
Der Elbenjäger schien nervös. Immer wieder sah er zu Techi, die ihm vorkam wie ein Fass, das jede Sekunde überlaufen würde. »Wo bleibt Efal nur?«, nuschelte er leise und sah zur Tür. »Er wird bestimmt bald kommen«, sprach Naminé ihm gut zu und berührte seine rechte Hand. Der Jäger ließ sie gewähren. »Wenn nicht, werde ich ihn suchen gehen.«
Die Waldelbin sagte darauf nichts. Von ihr aus konnte Efal ganz lange wegbleiben. Doch leider erfüllte er ihr diesen Wunsch nicht.
Die Tür ging auf und er kam herein. Er trug zwei Bündel mit sich, die er auf den Tisch seiner Gefährten warf. »Anschauen!«, sagte er an Techi und Naminé gewandt. Die beiden Elbinnen warfen sich einen verwirrten Blick zu, bevor sie sich die Bündel besahen. »Das ist nicht dein Ernst!«, schrie Techi laut und sie warf die Robe auf den Boden. »Nein!«
Naminé nahm nun ihr Bündel und sah, dass es die gleiche Robe war. Sie war schneeweiß und ohne jeglichen Sc hmuck oder Verzierung. »Eine Priesterrobe?«, fragte sie und sah Efal
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