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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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und sah ihn verblüfft an. »Ja. Wirklich.« Ein Jubelschrei kam ihr über die Lippen, bevor sie ihn stürmisch küsste.
    Jemand räusperte sich. Naminé und Sias sahen zu Techi, die nun nicht mehr alleine da stand. Die Oberin und Farida standen neben der Magierin. »Du wirst schön hierbleiben, du Ketzerin!«, sprach Clarissa nun und ging auf die beiden Verliebten zu. Sias stellte sich schützend vor Naminé und legte seine rechte Hand an den Griff seines Schwertes. »Waffen sind im Tempel nicht erlaubt!«, rief Farida nun und folgte Clarissa.
    Zögerlich ließ Sias sein Schwert wieder los. »Ich werde sie mitnehmen, Frau Oberin. Naminé hat hier in diesem Tempel nichts verloren.«
    »Das glaube ich eher nicht! Sie ist eine Waldelbin! Ihr Glaube ist eine Schande für unseren Orden! Ich werde es ihr austreiben!« Techi sah die Oberin leicht schief an. »Dann müsst Ihr das mit mir auch tun. Das könnte schwer werden«, bemerkte sie leicht bissig. Clarissa ignorierte diese Bemerkung.
    »Naminé wird mit mir mitkommen. Sie will keine Novizin mehr sein. Fragt sie selbst!«, erwiderte Sias erneut. Die Oberin zitterte leicht vor Wut. Ihr Kopf war hochrot. »Sie bleibt hier!« Ein lauter Knall fegte durch den Raum. Techi hatte die Schnauze voll! Sie hatte eine Kugel erschaffen, die sie durch die Halle geworfen hatte. Diese war geplatzt.
    »Ihr werdet sie gehen lassen! Bestraft mich für ihr Verhalten! Ich habe sie dazu gebracht, so gegen Eure Götter zu reden!« Farida und Clarissa sahen die Magierin an. Alle beide waren bleich wie der Schnee selbst. Die roten Augen Techis funkelten. Die Oberin nickte schließlich. »Gut, du wirst ihre Worte ausbaden müssen«, sagte sie an Techi gewandt. Die Hochelbin sah sie gefasst an.
    Clarissa wandte sich nun an Sias. »Ihr könnt sie mitnehmen. Aber wenn sie nur einen Fuß in die Nähe dieses Gebäude setzt, werde ich sie aus dieser Stadt verbannen lassen! Und jetzt verschwindet!« Sias nickte, während er Naminé sanft an der rechten Hand nahm und sie aus der Halle führte. Naminé sah Techi an.
    Die Magierin lächelte leicht. »Macht euch um mich keine Sorgen! Ich komme klar!«, rief sie den beiden nach, bevor die Tür zum Tempel in das Schloss fiel und der Blick auf Techi ihr genommen wurde. Naminé wandte den Kopf nach vorne und schloss die Augen, als der Wind durch ihr Gesicht streifte. Sie war endlich wieder frei.
     
    Sias und sie gingen stumm Hand in Hand durch die Stadt. Viele Menschen sahen Naminé verwundert an, als sie ihre Kleidung sahen. Sie schämte sich deswegen und sah zu Boden.
    Ihre eigentlichen Sachen befanden sich im Gasthaus. Im Tempel befan d sich nichts, was ihr gehörte. Sias sah, dass sich die Elbin unwohl fühlte. »Wir sind gleich da und dann kannst du dich umziehen«, flüsterte er ihr leise zu und drückte ihre Hand fester. Die blondhaarige Elbin nickte stumm.
    Naminé kam es wie eine Ewigkeit vor, ehe sie endlich das Gasthaus betraten. Sie war froh, dass sich niemand im Schankraum befand und die beiden somit unge stört nach oben gehen konnten. »Efal und Raven sind unterwegs«, erklärte Sias ihr, als sich Naminé im leeren Zimmer umsah. Sie nickte zögerlich, bevor sie einige Kleidungstücke aus ihrem Rucksack hervorkramte. Sias ließ sie alleine in ihrem Zimmer und die Elbin zog sich um. Als sie endlich wieder ihre normale Kleidung trug, atmete sie tief aus.
    Erst jetzt merkte sie, dass sie wirklich aus diesem Tempel heraus war. Frisch umgezogen und voller Erleichterung verließ sie das Zimmer und sah Sias an, der vor der Tür geduldig gewartet hatte. »Endlich bin ich diesen Fetzen los!«, sagte sie laut und streckte sich.
    »Das glaube ich dir sofort.« Naminé lächelte. »Und? Was machen wir jetzt?« - »Wir suchen Raven und Efal. Die beiden werden sich freuen.« Die Waldelbin verzog kurz das Gesicht.
    »Efal und freuen? Er wird mich eher davon jagen.« Sias nahm ihre rechte Hand und drückte sie fest. »Er wird dich niemals davon jagen; dafür sorge ich.«

 
35.Kapitel
    Erste Schritte
     
    Raven lächelte unbesonnen, während die weiblichen Novizinnen sich um ihn scharrten und ihn mit Fragen löcherten. Der Alchemist hatte sich, wie Efal es geplant hatte, als Mönchsanwärter im Orden eingeschmuggelt. Es war alles glatt gelaufen und man hatte ihn sogar in den Trakt gesteckt, in dem die Mädchen waren. Die Begründung dazu war gewesen, dass Raven mehr wie eine Frau wirkte als wie ein Mann, und dass er von der körperlichen Statur her für die

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