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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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eine Steckrübensuppe. Sie nahm einen Löffel davon, verzog aber sofort wieder das Gesicht.
    Es schmeckte bitter und selbst ein Pfund Pfeffer und Salz hätte nichts dagegen ausgerichtet. Sie legte den Löffel beiseite und schob den Teller ein wenig weiter weg von sich, bevor sie sich aufrecht hinsetzte und auf ihre Hände hinabsah.
    Ihre Hände waren voller Stiche, kleiner Schwellungen und noch ein wenig Dreck übersäht. Die Waldelbin seufzte und sah zu Techi, die ihr gegenüber saß. Diese aß ihr Abendmahl, doch Naminé sah, wie die Gefährtin das Gesicht verzog.
    Neben Techi saß Farida. Diese warf Naminé einen missmutigen Blick zu, als sie den vollen Suppenteller sah, der kaum berührt war. Soweit Naminé wusste, hatte irgendeiner der drei Götter etwas gegen übergelassenes Essen. Soll sie diesen Fraß doch selbst essen!, dachte sich die junge Elbin und spielte mit dem Gedanken, ihre Suppe in eines der geweihten Becken in der Kirche zu entleeren.
    Doch mit einem Teller quer durch das Kloster zu laufen, sah dann doch bescheuert aus. Plötzlich schlug sie jemand hart gegen ihr rechtes Bein. Naminé wollte schmerzhaft aufschreien, als sie Techis Blick sah. Techi machte eine kurze Kopfbewegung in Richtung Speisesaalausgang. Naminé verstand und stand auf. Techi folgte ihr. »Was ist?«, fragte Naminé die Magierin neugierig. Die Rothaarige lächelte.
    »Wir sollten zur Kirche gehen und dort beten«, schlug sie vor. Naminé sah sie entsetzt an. »Beten? Du willst beten? Wolltest du nicht erst gestern noch alles an zünden.« Techi räusperte sich. »Also bitte. So etwas würde ich niemals tun. Du weißt doch, dass ich alles für die drei Götter tun würde«, sagte sie gespielt ergeben und zwinkerte ihr zu, als Farida hinter den beiden vorbei ging. Naminé verstand und unterdrückte ein Stöhnen, bevor sie der Hochelbin folgte, die schon vorgegangen war.
    Als die Gebetsstunde beendet war, wollte Naminé aufstehen, doch Techi packte sie am linken Handgelenk und zog sie wieder nach unten.
    Die Waldelbin sah sie genervt an. Sie wollte endlich ins Bett und hatte keine Lust mehr auf diesen Schwachsinn! »Farida!«, zischte Techi ihr zu und die roten Augen sahen sie eindringlich an.
    Ich komm mir langsam vor wie ein Spielball , dachte sich Naminé. Sie und Techi beteten weiter, oder besser gesagt taten weiter so, bis sich Farida ebenfalls von ihrem Platz erhob und die Betstätte verließ. Techi und Naminé folgten ihr.
    »War das nicht wieder ein glorreicher Tag? Wir sollten den Göttern ständig dankbar dafür sein«, sprach Techi zu Farida, als die beiden Elbinnen neben ihr hergingen. Naminé unterdrückte den Drang sich zu überergeben. Das war eines der schleimigsten Dinge, die sie je gehört hatte. Farida sah die beiden fragend an, bevor sie nickte.
    »Ja. Du hast völlig Recht. Wie ich sehe, fängst du langsam an, dich den Göttern zu öffnen. Deine Freundin hingegen hat noch nicht ganz den Sinn verstanden.« In Faridas Stimme lag leichter Spott und sie sah dabei Naminé an.
    Die Elbin wollte etwas sagen, doch Techi kam ihr zuvor: »Ach, sie braucht immer so lange, um sich an etwas Neues zu gewöhnen. In ein paar Tagen wird sie gehorsamer sein als ein Schaf, das zur Schlachtbank geführt wird.« Naminé zog die Augenbrauen hoch.
    Farida sah Naminé immer noch an. »Wenn nicht, werde ich der Oberin sagen, dass sie mehr Demut lernen muss!«
    »Demut?! Ich soll Demut vor drei Marmorstatuen zeigen und einer Skulptur, die aussieht, als hätte sie ein Zweijähriger gemalt? Sicher nicht!«
    Techis Gesicht entgleiste nach Naminés Worten, genau wie Faridas. Naminé hingegen sah stur drein. »Na?! Hat es dir die Sprache verschlagen, Betschwester?!«, fragte sie nun Farida und ging einen Schritt auf sie zu.
    Farida sah sie immer noch entsetzt an. Techi sah aus wie eine Statue, doch wegen etwas ganz anderem. Sie sah eine Frau auf die drei zukommen, die sehr nach der Oberin des Ordens aussah. Techi las in deren Gesicht, dass sie jedes Wort verstanden hatte, was Naminé soeben gesprochen hatte.

 
     
34.Kapitel
    Freiheit
     
    Der Blick der Oberin ruhte streng auf Naminé. Die Waldelbin saß vor der Oberin in deren Arbeitszimmer. Die blondhaarige Elbin hatte ihr Kinn trotzig vorgestreckt und die A rme vor die Brust verschränkt. Naminé fröstelte es leicht. Das Zimmer der alten Frau war kahl. Außer dem Schreibtisch, zwei Stühlen und dem Zeichen der Gottheit, das an der Wand war, befand sich nichts in diesem Raum.
    Die

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