Naminé - Liebe Deinen Feind
zu einer der jungen Schankmägde. Naminé nickte und ging hinaus zur Hintertür.
Naminé erschrak, als sie Raven, Techi und ein ihr unbekanntes Mädchen sah. »Was macht ihr beide hier?«, fragte sie sie und ging auf die Drei zu. »Wir sind ausgebrochen. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten!«, gestand Techi ihr und zu Naminés Überraschung umarmte die Hochelbin sie. Die Waldelbin erwiderte dies zögerlich.
»Wer ist das?«, fragte Naminé nun und deutete auf das ihr unbekannte Mädchen. »Ihr Name ist Sam. Sie war ebenfalls im Kloster. Zwar ist sie stumm, aber sie trägt starke Magie in sich«, verkündete Raven und lächelte versonnen. »Und ihr seid ausgebrochen?«, fragte Naminé nun und sie alle nickten.
»Ja! Sias und Efal haben es bis jetzt noch nicht mitbekommen«, erklärte Techi ihr und ließ Naminé nun los. Erst jetzt bemerkte sie die dunkle Kluft, die sie trug. »Oh! Warum trägst du diese Kleidung?«, fragte sie stotternd.
Naminé seufzte tief und erzählte Techi und den anderen schließlich, was los war. Als sie geendet hatte, sahen sich Raven und die Magierin entsetzt an. »Du hast ihn nicht umgebracht?«, fragte die Hochelbin sie nun atemlos und sprach diese Worte so langsam, als würde sie jedes Wort einzeln durchkaue n. Naminé nickte. »Und dafür wird mich Sias töten müssen«, sagte sie nun. Raven blinzelte. »Was heißt das, er wird dich töten?« - »Wenn ein Elbenjäger in Ausbildung seinen ersten Mord nicht vollzieht, dann muss er als Strafe selbst sterben«, erklärte ihm Techi und sie sah ihn aus roten Augen wehmütig an.
»Es ist eine grausame Tradition.« - »Und das lässt du dir gefallen?!«, brachte nun Raven aufgebracht hervor und ging auf Naminé zu.
Seine blauen Augen wirkten wässrig. Sam, die unschlüssig unter dem Baum im Hinterhof stand, tätschelte kurz Naminés rechten Arm. »Ja, ich lasse es mir gefallen.«
Die Elbin ging einige Schritte durch den Hof, dann drehte sie sich um und sah die drei an. »Ich habe abgeschlossen mit alldem hier. Ich wollte meinen Bruder rächen, doch ich kann es nicht. Dafür bin ich zu schwach, wie ich festgestellt habe. Daher möchte ich zu meinem Bruder und bei ihm sein; für immer.«
Plötzlich trat Sias auf Naminé zu. Die Elbin hatte gar nicht bemerkt, dass der Elbenjäger stumm in einer Ecke des Hofes gestanden hatte. Als er vor ihr stand, holte er mit der rechten Hand aus, um ihr eine Ohrfeige zu verpassen.
»Du! Wie kannst du nur so einen Schwachsinn reden?! Glaubst du wirklich, dass ich dich umbringe, nur weil du Amon nicht getötet hast! Ich bin nicht wie Efal!«, schrie er sie nun an und seine blauen Augen funkelten förmlich.
»Aber du bist doch ein Elbenjäger und ich deine Schülerin! Du MUSST mich töten! Ich habe versagt und somit deine Ehre beschmutzt!«, beharrte sie nun und Naminé spürte den Schmerz der Ohrfeige gar nicht.
Sias packte sie mit den Händen an die Schultern und sah ihr tief in die Augen. »Ich werde dich nicht töten, egal was passiert und außerdem habe ich schon lange keine Ehre mehr. Ich bin ein Elbenjäger, der sich auf Elben einlässt! Das Einzige, was ich bin, ist eine Witzfigur.«
Techi räusperte sich kurz, doch Raven sah sie warnend an.
»Ich will das alles nicht mehr. Ich möchte aufhören, andere zu töten. Ich will frei sein«, flüsterte Sias ihr leise zu und die Elbin bildete sich ein, dass seine Augen einen glänzenden Ausdruck bekamen. »Aber es ist Tradition!«, meldete sich Techi zu Wort und schlug die Hand vor den Mund, als sie sich ihrer Worte bewusst wurde.
Raven sah sie wütend an, während Sam leicht irritiert hin und her sah. Die junge Frau war mit allem einfach überfordert.
Si as drückte Naminé fest an sich.»Ich werde dich nicht töten«, flüsterte er leise und strich ihr sanft über den Kopf. »Das musst du aber noch mit Efal abklären«, brachte Naminé hervor und schluckte schwer. Sie war den Tränen nahe.
»Efal hat sich in dieser Sache schon genug eingemischt! Ich will nicht mehr, dass er über alles bestimmt! Du gehörst mir, doch ich will, dass du nicht mehr meine Schülerin bist.« Die Waldelbin horchte auf und sah ihn neugierig an. »Was meinst du damit?«
Sias holte tief Luft und wollte etwas sagen, doch er wurde unterbrochen. Jemand klatschte laut in die Hände.
Alle drehten sich verwirrt um und Techi war kurz davor, einen Feuerball in das breit grinsende Gesicht des Elbenprinzen zu werfen. »Linth!«, zischte Raven und Sam sah den Elben neugierig
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