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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Götterstatuen im Tempel erinnerte.
    Ein Priester schlurfte an ihr vorbei. Er hielt in der rechten Hand eine weiße Perlenkette, an der ein göttliches Zeichen hing.
    Er murmelte leise etwas und ließ die Perlenkette durch seine Hand wandern. Naminé wartete geduldig, bis er außer Sichtweite war, dann verließ sie ihr Versteck. Die Waldelbin ging auf Amons Tür zu. Sie stand lange so da und ihre rechte Hand zitterte wie Espenlaub, als sich diese um den Griff der Tür schloss.
     
    Efal sah immer noch die Dachrinne hinauf zum Fenster. Er erwartete zwar nicht, dass Naminé diesen Weg zurück nehmen würde, aber er traut ihr alles zu. Vielleicht spaziert sie auch durch die Haustür raus , dachte er leicht ärgerlich und seufzte tief. Er sah kurz zum Kloster. Von seinem Platz aus konnte er nur die gläserne Kuppel erkennen. Er fragte sich, wie es Raven und Techi wohl ging. Ich glaube, ich besuche die beiden morgen , nahm er sich vor und gähnte, bevor er es sich unter der Dachrinne bequem machte.
     
    Naminé erschrak, als sie die Tür nach langem Zögern nun doch öffnete und sie Amon sah, der an seinem Schreibtisch saß und sie auffordernd ansah.
    Die Elbin blinzelte leicht und sie war froh, dass sie die Kapuze so tief im Gesicht hatte, so dass er ihre Verwunderung nicht sah. »Ich dachte schon, dass Ihr niemals kommen würdet«, sagte er und klang gelangweilt. »Ich habe seit einiger Zeit schon die Ahnung, dass mich jemand loshaben will, doch nie hätte ich gedacht, dass man eine Frau damit beauftragt.« Der Priester, der einen Federkiel in der rechten Hand hielt und an einem Blatt Pergament saß, tunkte die Spitze seines Schreibwerkzeuges in ein kleines Tintenfass, bevor er weiterschrieb.
    »Wenn ich damit fertig bin, können wir gerne kämpfen.« Blitzschnell zog Naminé ihren Jagddolch und hielt diesen Amon unter die Kehle.
    »Euer Tod trägt den Namen Naminé und er wird grausam sein«, flüsterte sie in sein rechtes Ohr. Der Priester verharrte in seinem Tun, nur um aufzulachen. »Ihr seid ungeduldig, Naminé«, erwiderte er darauf nur schlicht. Die Kerze, die am Tisch stand, ließ die Tätowierung in seinem Nacken aufblitzen.
    Die Elbin hielt immer noch ihren Dolch an seine Kehle. Amon schrieb unbeeindruckt weiter. Als er nach einer ganzen Weile seinen Federkiel zur Seite legte, das Pergament zusammenrollte und ihm mit Wachs sein Siegel aufdrückte, ließ Naminé den Dolch sinken.
    Amon stand auf und seufzte tief. »So … Ihr wollt mich also töten?«, fragte er sie nun und kniff leicht die dunklen Augen zusammen. Naminé umklammerte ihren Dolch fester und nickte.
    Amon entging dabei nicht, dass sie sehr stark zitterte. Er grinste nun listig. »Habt Ihr Angst, Naminé? Bin ich Euer erster Mord?«, fragte er sie nun direkt und der Priester zog zwei dünne Stilette aus den Ärmeln seiner Robe. »Ich werde es Euch nicht leicht machen, Elbenjägerin.«
    Dann griff er an.
    Naminé wich einen Schritt zurück und die Stilette verf ehlten knapp ihr rechtes Auge. Mit ihrem Dolch stach sie nach dem linken Handgelenk des Priesters, doch dieser bemerkte das und drehte sich von ihr weg. Amon schüttelte den Kopf.» Ihr seid viel zu vorhersehbar«, antwortete er ihr in schon fast gelangweiltem Ton. Naminé duckte sich und schaffte es, sich hinter Amon zu bringen, von wo sie ihm den Dolch in die rechte Hüftseite rammte.
    Der Priester schrie nicht auf, obwohl sich die Elbin vorstellen konnte, dass diese Wunde sehr schmerzhaft sein musste, wenn auch nicht tödlich. Doch der Blutverlust würde ihn umbringen, wenn man es zu spät behandelte. Amon warf eines seiner Stilette nach ihr, verfehlte aber Naminé um Weiten.
    Die junge Frau schloss kurz die Augen und rannte auf Amon zu; der Dolch zielte auf sein Herz. Amon jedoch ging einen Schritt zur Seite und so traf ihn der Dolch an der rechten Schulter. Die Wunde war tief und blutete stark. Er ließ seine Stilette fallen und hob abwehrend die Hände. Naminé sah ihn aufmerksam an. Amon stürzte zu Boden und hielt sich beide Hände vor die blutende Wunde an seiner Hüfte. In seinem Gesicht sammelte sich Schweiß. Die Elbin kniete sich zu ihm hinunter.
    »Na los! Tut es!«, verlangte Amon und Naminé sah die Angst in seinen Augen. »Ein Stich und es ist vorbei!« Zögernd hob Naminé den Dolch. Sie positionierte ihn direkt über sein Herz. Die Elbin schloss die Augen und ließ die Waffe mit voller Kraft sinken.
     
    ***
     

Ein Schrei ertönte. Ein Todesschrei.
    Efal sah verwirrt

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