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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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sie. Linth lächelte breit. Naminé sah das als Zeichen an, dass sein Geduldsfaden bald riss. »Wie ich sehe, rührst du dein Essen nicht an. Schmeckt dir der Kerkerfraß etwa besser?«, stichelte er nun und seine Augen blitzten auf.
    Naminé legte provozierend den Kopf schief. »Wenigstens weiß ich jetzt, was mit den Resten vom vorherigen Essen passiert.« Linths Mundwinkel zuckten. Die Elbin stand auf und strich sich ihr Kleid glatt. »Und dieses Kleid: Soll ich es dem Wächter wiedergeben, wenn ich zurück in meine Zelle gehe?« Der Prinz der Hochelben schloss kurz die Augen. »Du wirst nicht wieder in die Zelle gehen.«
    Die Blondhaarige sah ihn aufmerksam an. »Wie bitte?« - »Du wirst ein Zimmer bekommen, Naminé. Ich möchte nicht, dass du weiterhin in diesem Loch haust.« Naminé blinzelte. »Ein Zimmer? Nein danke! Dann schlaf ich liebe r im Stall!« Der Prinz schlug nun wütend mit der flachen Hand auf den Tisch. »Du bist meine Gefangene und du wirst tun, was ich dir sage!«, schrie er ihr nun entgegen. »Ich bin Euer Pfand! Keine Gefangene«, korrigierte die junge Elbin ihn.
    Der Elb atmete tief durch. »Wachen!« Die Tür öffnete sich und zwei Soldaten traten ein. »Ihr wünscht, Herr?« - »Bringt sie auf ihr Zimmer! Vielleicht ist sie morgen gesprächiger.«
    Ohne ein weiteres Wort nahmen die Soldaten Naminé jeweils an einem Arm und führten sie aus dem Saal hinaus.
    Wütend riss sich die Waldelbin von den beiden Wachen los, als diese sie in ihr Zimmer brachten. Sie warf ihnen feindselige Blicke zu, als diese gingen und die Tür von außen zusperrten. »Gefangen«, flüsterte sie leise und lehnte den Kopf gegen die geschlossene Tür.
    Die Elbin sah sich nur gleichgültig in dem Zimmer um. Es war schlicht und Naminé hätte die Kerkerzel le in diesem Moment bevorzugt. Sias, wo bist du? , dachte sie verzweifelt und die Elbin hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Sie vermisste ihn so sehr. Ihr Herz schrie förmlich nach ihm. Sie wusste nicht, wie lange sie noch ihren Widerstand aufrechterhalten konnte. Doch was sie am meisten verwunderte war, dass sie Techi vermisste. Die nervige, besserwisserische, immer noch Sias liebende Hochelbin! Die junge Elbin musste kichern bei diesem Gedanken. »Ich vermisse Techi!«, sagte sie laut zu sich selbst und lachte leise. »Ich bin verrückt geworden!«
    »Nein. Das glaube ich nicht.« Naminé wirbelte herum und sah Kaeló; den Elb, der sie in ihre Zelle geführt hatte. Er lehnte an einem der F enster und sah sie grinsend an.»Was macht Ihr hier? Seid Ihr mein Leibwächter?«, fragte sie ihn herausfordernd und verschränkte die Arme vor der Brust. Kaeló sah sie aus rehbraunen Augen aufmerksam an. »Nein. Prinzessin Cirra möchte nur um Euer Wohl Bescheid wissen«, erklärte er ihr schließlich und ging auf sie zu. »Ach? Sorgt sie sich etwa um ihre Gegenspielerin?«
    »Cirra erzählt mir nicht alles, Naminé«, erwiderte er ihr. »Aber Ihr dient Ihr dennoch«, stellte Naminé nüchte rn fest und ging auf Kaeló zu. Neugierig blieb sie stehen. »Sie dient mehr mir, als ich ihr«, antwortete er ihr mit einem breiten Lächeln. »Wie soll ich das verstehen?«, fragte die Waldelbin ihn nun und runzelte die Stirn. »Ich helfe Cirra, sie aus den Fängen ihres Bruders zu befreien«, erklärte der Elb ihr. »Cirra befreien? Ich glaube kaum, dass sie das nötig hat.«
    »Da irrst du dich. Cirra ist in Linths Obhut wie eine Gefangene. Sie lebt in einem goldenen Käfig, wie man so schön sagt.« - »Wie kommt Ihr darauf?«
    »Seit die Eltern der beiden tot sind, trägt Linth die Verantwortung für sie. Cirra ist die zukünftige Königin des Hochelbenreiches. Sie muss vor allen Gefahren beschützt werden, laut Linth. Am Anfang waren die Regeln etwas lockerer, doch als Cirra sich auf Sias eingelassen hat, verschärfte er sie.
    Sie darf das Schloss nicht mehr ohne Begleitung verlassen, geschweige denn, alleine durchs Land reisen. Ihr Bruder engt sie immer mehr und mehr ein und ich habe vor, das zu beenden, bevor er ihr endgültig die Luft abschnürt«, erklärte er ihr geduldig. Naminé hatte ihm aufmerksam zugehört. »Ihr wollt Cirra also von ihrem Bruder befreien, sehe ich das richtig?«
    »Ja das will ich. Aber ich brauche deine Hilfe dafür.«
    »Meine Hilfe, warum? Ich bin eine Gefangene; ich brauche selbst Hilfe.« - »Natürlich brauchst du Hilfe, Naminé. Ich werde dich befreien, wenn du mir hilfst, Cirra zu befreien.«
    Kaeló steckte ihr seine rechte Hand entgegen.

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