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Naokos Laecheln

Naokos Laecheln

Titel: Naokos Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haruki Murakami
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und knöpfte ihr die Bluse auf. Ich griff um ihren Rücken herum, öffnete ihren BH und küßte sanft ihre zarten rosa Nippel. Naoko schloß die Augen und begann langsam ihre Finger zu bewegen.
    »Du kannst das ja!« sagte ich.
    »Sei ein braver Junge und halt den Mund«, erwiderte Naoko.
    Nachdem ich ejakuliert hatte, drückte ich sie zärtlich an mich und küßte sie wieder. Naoko schloß ihren BH und ihre Bluse, ich zog meinen Reißverschluß hoch.
    »Kannst du jetzt bequemer gehen?« fragte mich Naoko.
    »Danke der Nachfrage«, erwiderte ich.
    »Dann könnten wir ja noch ein Stückchen gehen, wenn’s dir recht ist.«
    »Einverstanden.«
    Wir durchquerten die Wiese, dann ein Wäldchen und eine weitere Wiese. Unterwegs erzählte Naoko mir von ihrer toten Schwester, über die sie bis dahin mit kaum jemandem gesprochen hatte, aber sie fand, sie sollte mir von ihr erzählen…
    »Obwohl wir sechs Jahre auseinander und völlig verschieden waren, haben wir uns sehr lieb gehabt und uns nie gezankt. Ganz ehrlich. Vielleicht lag es auch nur daran, daß sie so viel älter war, und wir daher keinen Grund hatten, uns zu streiten?«
    Naokos Schwester hatte zu jenen Menschen gehört, die in allem die besten sind. Sie war eine ausgezeichnete Schülerin, eine hervorragende Sportlerin, bei allen beliebt und ein Vorbild. Zudem so liebenswert, daß alle Jungen für sie schwärmten und die Lehrer begeistert von ihr waren. Sie hatte Hunderte von Urkunden und Ehrungen erhalten. Fast in jeder staatlichen Schule gibt es ein solches Mädchen. Es konnte auch nicht die Rede davon sein, daß ihr diese Erfolge zu Kopf gestiegen wären. Naoko betonte, daß sie das keineswegs nur behaupte, weil es sich um ihre eigene Schwester handle. Nein, sie sei wirklich überhaupt nicht hochnäsig oder eingebildet gewesen, obwohl sie allen Grund dazu gehabt hätte. Sie war eben von Natur aus die Beste in allem, was man von ihr verlangte.
    »Daher beschloß ich, als ich klein war, das süße Mädchen zu spielen.« Naoko zwirbelte eine Grasähre zwischen den Fingern. »Natürlich hatte ich von klein auf unentwegt mitangehört, wie klug und sportlich meine Schwester war, und wie gern alle sie hatten. Darum war mir klar, daß ich sie niemals übertrumpfen konnte. Ich war nur ein winziges bißchen hübscher als sie, daher fanden meine Eltern wohl, sie sollten mich zur Niedlichkeit erziehen, und meldeten mich gleich in einer passenden Schule an. Samtkleidchen, Rüschenblüschen, Lackschühchen, Klavier- und Ballettunterricht. Das hatte zur Folge, daß meine Schwester noch verrückter nach mir wurde, als sie es ohnehin schon war. Ich war ihr süßes kleines Schwesterchen, dem sie ständig kleine Geschenke kaufte, das sie überallhin mitschleppte und mit dem sie die Hausaufgaben machte. Sie nahm mich sogar mit, wenn sie ein Rendezvous mit einem Jungen hatte. Sie war die liebevollste große Schwester, die man sich denken kann.
    Niemand konnte begreifen, warum sie sich das Leben nahm. Es war wie bei Kizuki. Genau die gleiche Geschichte. Sie war auch siebzehn und hatte nie die leiseste Andeutung gemacht, daß sie vorhabe, Selbstmord zu begehen. Einen Abschiedsbrief hat sie auch nicht hinterlassen – genau die gleiche Situation, nicht wahr?«
    »Scheint so.«
    »Danach sagten alle, sie sei wohl zu intelligent gewesen, habe zu viele Bücher gelesen und so weiter. Sie hat wirklich sehr viel gelesen und besaß eine Unmenge von Büchern. Nach ihrem Tod hab ich einige davon gelesen, aber es war zu traurig. Am Rand standen ihre Bemerkungen, gepreßte Blumen lagen darin und Briefe von ihrem Freund. Ich mußte immer weinen.«
    Schweigend spielte Naoko mit dem Grashalm.
    »Sie war ein Mensch, der die meisten Dinge allein erledigte und nie jemanden um Rat oder Hilfe bat – aber nicht aus Stolz, glaube ich. Es war einfach ihre Art. Meine Eltern hatten sich daran gewöhnt und nahmen an, sie käme schon zurecht, wenn sie sie in Ruhe ließen. Sooft ich meine Schwester um Rat fragte, half sie mir, aber sie selbst bat nie jemanden um Hilfe. Sie war auch nie ärgerlich oder schlecht gelaunt. Wirklich, ich übertreibe nicht. Viele Frauen sind zum Beispiel schlechter Laune, wenn sie ihre Periode bekommen, und lassen sie an anderen aus. So etwas tat sie nie. Statt gereizt zu sein, zog sie sich zurück. Alle paar Monate einmal schloß sie sich für zwei Tage in ihrem Zimmer ein, ging nicht zur Schule, aß fast nichts und blieb im Bett. Sie lag einfach nur geistesabwesend in ihrem

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