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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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etwas ganz Besonderes ist. Ich wollte das erste Mal mit jemandem teilen, den ich liebe und nicht nur ganz gern mag. Es hätte nicht bedeutet, dass du plötzlich nicht mehr schwul wärst oder dass ich wirklich in dich verliebt gewesen wäre. Es hätte auch nicht bedeutet, dass ich damit Mary eins hätte auswischen wollen, weil es nur eines gibt, was ihr noch unerträglicher ist als die Vorstellung, du könntest was mit einem Mädchen anfangen: dass es das Mädchen sein könnte, das in verwandtschaftlicher Beziehung zu meinem Vater steht, nämlich ich.
    »Doch«, sage ich. Ich hoffe, es klingt wie eine Ohrfeige. »Und bitte keine Fäkalsprache vor Kindern.« Ich kann nicht glauben, dass wir hier tatsächlich ein so bescheuertes Gespräch führen. Ich kann nicht glauben, dass ich immer noch eins draufsetze. »Und woher weißt du, dass Zuckerstückchen ein affiges Scheißschoßhündchen ist? Gibt es vielleicht einen Intelligenztest für Chihua...«
    »Zuckertörtchen, nicht Zuckerstückchen«, mischt sich Bruce der Erste ein. Er springt von seinem Sessel hoch. Der Hund bellt, wedelt mit dem Schwanz, freut sich auf seinen Spaziergang.
    Bruce der Erste. Der Erste. Ich werd dem Jungen heute Nacht zeigen, was es heißt, Spaß zu haben. Und damit meine ich nicht irgend so was Oberflächliches wie rosa Cocktails und hübsche Jungs und schnellen Sex. Es wird heute Nacht keine Party geben, keine Drinks, keine Tanzrituale zu Songs von Madonna und Kylie Minogue, als ob die mir jemals wirklich gefallen hätten, kein Naomi & Ely-Abenteuer. Ich nehme Bruce und den Hund irgendwo anders hin mit, ich weiß noch nicht, wohin, aber es wird dort nett und gemütlich und anständig sein. Vielleicht eine Bibelgruppe für Schlaflose. Vielleicht ein U 18-Roller-Skating-Club. Vielleicht das Wohnheim von Robin (), um dort Pictionary zu spielen. Wir werden uns altersgemäß verhalten - wie es unserem richtigen Alter entspricht, nicht unserem aufgeputschten, hochgetrimmten, hyperkultivierten Manhattan-Alter.
    Diese Stadt ist so schnell. Ely ist so schnell. Mein Herzschlag ist so schnell. Ich will davon runterkommen. Langsamer werden.
    »Damit wir beide uns klar verstehen, Naomi. Ich frage dich das jetzt und ich frage dich nur ein Mal: Willst du heute Abend wirklich nicht mit mir ausgehen? Oder lügst du?«, fragt Ely.
    »Nein.« Ich lüge. Aber ich weiß nicht, wo ich mir was vorlüge.
    Doch eines weiß ich ganz sicher: Mach Platz, Donnie Weisberg, wo immer du dich gerade rumtreibst. Du bist nicht mehr die Nummer eins. Denn es gibt jetzt einen neuen Namen auf der No Kiss List TM : Ely.
    Der Gewinner, wie immer.

Ely
    KNOCKOUT
    Das war das letzte Mal, dass ich ihr einen Kaugummi anbiete - das kann ich euch sagen.
    Da stand ich nun und hatte gedacht, unsere Freundschaft würde auf vielen Pfeilern ruhen. Stattdessen zeigt sich jetzt, dass es lauter Dominosteine waren. Und ein Päckchen Kaugummi reicht aus, um die ganze Reihe zum Einstürzen zu bringen.
    Sie lügt. Ich weiß, dass sie lügt. Aber wenn sie sich nicht selbst eingesteht, dass sie lügt, dann hat das den gleichen Effekt.
    Domino. Domino. Domino.
    »Du lügst«, sage ich.
    Domino.
    »Du auch«, sagt sie.
    Domino.
    »Hey, ihr zwei?«
    »Was gibt’s, Bruce?«, fragt Naomi verärgert. Ich tröste mich damit, dass nicht nur ich es abkriege.
    Zuckertörtchen fängt wie ein Gewittersturm zu bellen an. Vielleicht weckt diese ganze Lügerei in ihm den Drang, dringend pinkeln zu müssen.
    »Nichts«, sagt Bruce der Erste.
    Zuckertörtchen führt sich auf, als würde King Kong mit einer Hundepfeife rufen.
    »Siehst du«, sagt Naomi. »Sogar Zuckerstückchen weiß, dass du lügst.«
    »Zuckertörtchen«, verbessert sie Bruce noch einmal. Und eine Millisekunde lang mag ich ihn dafür. Für sich selbst steht er nie ein, aber wenigstens verteidigt er jetzt den Hund.
    Naomi schiebt die Unterlippe vor und schnaubt verächtlich, als wäre sie Madonna, die die Königin von England nachmacht.
    Zuckertörtchen zerrt an seiner Leine, will Bruce zur Tür ziehen. Und ich schwöre euch, Naomi guckt den Hund an, als könnte er ihr irgendwas über mich erzählen.
    »Du spielst hier echt eine völlig bescheuerte Nummer«, sage ich zu Naomi.
    »Und du spielst allen was vor«, schießt sie zurück.
    Und das von dem Mädchen, das schon eine Drama-Queen war, bevor wir überhaupt wussten, was Drama ist.
    Ich hab keine Lust, diese Nacht komplett den Bach runtergehen zu lassen. Ich will auf die Party, ich will Spaß haben,

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