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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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ich will mich mit Naomi wieder vertragen und ich will möglichst schnell zurück zu Bruce in mein Zimmer. Ich sehe keinen Grund, warum das nicht alles möglich sein sollte.
    »Dann frag ich dich jetzt, Naomi«, sage ich. »Hat das alles hier was mit Bruce zu tun?« Ich finde, wir sollten besser darüber reden, als unsere ganze Energie darauf zu verwenden, es nicht zu tun.
    »Mit mir?«, fragt Bruce-in-der-Lobby.
    »Nicht du«, sagt Naomi. »Der andere Bruce.«
    Bruce scheint sich geschmeichelt zu fühlen, dass er hier der erste und wahre Bruce ist.
    »Kommt er auch mit?«, fragt er dann.
    »Warum fragst du nicht Ely?«, antwortet Naomi bitter und schrill. Brill und schitter.
    »Können wir nicht einfach gehen?«, sage ich.
    Aber Bruce der Erste versteht es immer noch nicht.
    »Hä?«, fragt er begriffsstutzig. »Ist er nicht bei dir, Naomi? Ich hab ihn doch rauffahren sehen.«
    Oh Herr im Himmel. Warum muss er ausgerechnet diesen Augenblick wählen, um Detektiv zu spielen?
    »Ist das wahr, Bruce?«, fragt Naomi mit einem Blick, als würde sie ihm gleich mit der Hand durchs Haar streicheln wollen.
    »Naomi -«, fange ich an.
    »Ja, das ist noch nicht lang her«, fährt Bruce fort.
    »Naomi, lass uns darüber -«, fange ich noch mal an. Es gibt nur sehr wenige Situationen, die nicht durch eine Erklärung gerettet werden können.
    Aber Naomi lässt mich nicht weiterreden.
    »Aha«, schnaubt sie eingeschnappt. »Sieht ganz so aus, als würde da gerade der Bock zum Nachtwächter gemacht und in Elys Zimmer nach den richtigen Kaugummis suchen. Mit einer Kerze. Oder vielleicht mit einem Knüppel in der Hand, Ely?«
    »Ich bin nicht wirklich sicher, ob ich euch beiden folgen kann«, sagt Bruce.
    Wenigstens Zuckertörtchen, ruhiger geworden, scheint eins und eins zusammengezählt zu haben. Er lauscht auf merksam, um ja kein Wort zu verpassen.
    »Naomi«, sage ich. »Wir wollten doch zusammen auf die Party gehen und das will ich immer noch. Er kann warten. Du bist im Augenblick die Nummer eins für mich.«
    »Na toll. Großartig, Ely. Ganz, ganz großartig. Ich fühl mich ja so geschmeichelt, dass du mich über meinen Freund stellst.«
    Okay, wenn es jetzt darum geht, wild um sich zu schlagen und die Dominosteine vom Tisch zu fegen, dann kann ich auch anders:
    »Ehrlich gesagt, Naomi, ich glaube, es kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass er nicht mehr dein Freund ist.«
    Naomi schlägt sich mit der Hand an die Stirn. »Ach, wie dumm von mir. Wie konnte ich nur davon ausgehen, dass mir das vielleicht mal jemand sagen würde?«
    Jetzt reicht’s. »Du weißt, dass das keiner gewollt hat. Wie bei der Devon-Knox-Geschichte.«
    »Ely! DEVON KNOX IST HETERO. Dass du damals auch in ihn verknallt warst, hat nicht gezählt. Und es ist DREI JAHRE HER.«
    »Er war auf der Liste.«
    »Ich hatte es vergessen, okay?«
    Eine Spur für Inspektor Bruce.
    »Was war damals?«, fragt er.
    »Hör zu, Bruce, könntest du uns mal für eine Sekunde allein lassen?«
    In dieser Stadt wählt man die 311 für Reparaturen und all so was, die Nummer 411, wenn man die Telefonauskunft will, und die 911, um die Polizei zu rufen oder die Feuerwehr oder den Notarzt. Ich finde, es sollte auch noch die 711 geben, damit man einfach nur drei Ziffern eintippen muss, wenn man sich mit einer hysterisch gewordenen besten Freundin, die sich mit ihren Tiraden überhaupt nicht mehr einkriegt, und ihrem unkomischen Komiker von Exfreund (und außerdem noch einem sexy Nachtportier, der alles beobachtet) in der Eingangshalle eines New Yorker Apartmenthauses befindet. Dann würden sie eine ruhige, vernünftige Person schicken, die einem helfen würde zu verstehen, was da überhaupt abläuft. Im Augenblick ist der einzig halbwegs Vernünftige, an den ich mich halten kann, ein Hund, und der scheint sehr dringend pinkeln zu müssen.
    »Brucie nimmt dich gleich mit Gassigassi«, sagt Original-Bruce zu Zuckertörtchen in einem zuckrigen Singsang, »dann kannst du Pinkipinki machen.«
    Zuckertörtchen sieht aus, als würde er Bruce dafür am liebsten an die Gurgel springen. Ich könnte es ihm nicht verdenken. Solche stimmlichen Entgleisungen haben mir schon Erektionen vermasselt.
    Ich bin mit der widerspenstigen Reaktion des Hundes so beschäftigt, dass ich fast überhöre, wie Naomi sagt: »Ich halt das nicht mehr aus, Ely.«
    Es ist so weit. Der Augenblick der Wahrheit ist gekommen.
    Ich schaue ihr direkt in die Augen. Sie wendet sich ab, deshalb mache ich

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