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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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eine blitzschnelle Bewegung, um ihr auch von der Seite ins Gesicht zu sehen.
    Ich weiß, dass sie das nicht hören will. Aber ich muss es einfach sagen, so oder so.
    »Naomi, ich mag ihn. Ich mag ihn wirklich.«
    So. Jetzt ist es raus.
    Sie glaubt mir kein Wort.
    »Versteckst du ihn deshalb?«, fragt sie. »Weil du ihn so gern magst?«
    »Willst du wirklich wissen, warum ich ihn verstecke?«
    »Warum?«, fragt sie.
    Mir wäre lieber, sie hätte es nicht getan.
    Warum?
    »Weil ich Angst vor dir habe.«
    Das stimmt. Habe ich. Hatte ich immer.
    »Ja, genau. Ich hab auch Angst vor dir.«
    Wir starren uns eine Sekunde lang an.
    Bruce mischt sich ein. »Hey, ihr beiden... kommt mal wieder runter.«
    »HALT DIE KLAPPE, BRUCE!«, brüllen wir.
    Wenigstens in einer Sache sind wir uns einig.
    Bruce zerrt beleidigt Zuckertörtchen fort.
    »Komm schon, Süße«, sagt er. »Lass uns gehen. Wir sind hier nicht erwünscht.«
    Na großartig - jetzt ist der kleine Junge in seinen Gefühlen gekränkt.
    »Ich komm mit«, sagt Naomi. »I wanna dance with somebody who loves me.«
    Mädchen, das kam grade nicht gut - ich lasse dich an der Wahrheit meines Herzens teilhaben und du benutzt jetzt Whitney gegen mich?
    »VIEL SPASS!«, brülle ich ihnen nach.
    Alle Dominosteine sind umgekippt. Keine Antwort. Nur das Echo von Gabriel, dem sexy Nachtportier, der ihnen eine sexy Gute Nacht wünscht, als sie rausgehen. Dann schließt sich die Tür. Der Aufzug hinter mir fährt in irgendein Stockwerk hoch. Sonst ist es still.
    Es dauert ein paar Sekunden, bis ich mich daran erinnere, dass Bruce bei mir im Wandschrank wartet.
    Und dass ich ihn mag. Wirklich mag.

Robin
    VELMA
    Das liebe ich an den wahren Großstädtern. Sie tauchen mitten in der Nacht bei dir im Wohnheim auf, in der einen Hand ein Eis, in der anderen einen schlafenden Chihuahua, und fragen dich, als wäre es die normalste Sache der Welt, ob du mit ihnen unten in der Lounge Pictionary spielen willst. In Schenectady passiert so etwas nicht, so viel ist sicher. In Schenectady hat man Eltern (männlich/weiblich), die im Allgemeinen auch zusammenbleiben und die ausflippen würden, wenn die SchulfreundInnen ihrer Kinder mitten in der Nacht bei ihnen auftauchen würden. Das Großstadtgirl kommt unter dem Vorwand zu dir, unbedingt ein Gesellschaftsspiel spielen zu müssen, aber in Wirklichkeit kreuzt sie bei dir auf, weil sie theatralisch die K.o.-Szene nachspielen will, die das Mädchen womöglich ihren besten Freund gekostet hat. Ach ja, und dann, bitte nicht vergessen, bringt das Großstadtgirl auch noch einen Kerl mit, der wie ein männliches Landei aussieht - ein Körper wie Hulk und ein Gesicht wie das Kind aus »A Christmas Story«, dem die Zunge an dem eiskalten Pfosten festklebt.
    Ich wusste, dass es aufregend sein würde, nach New York City zu ziehen. Ich wusste, das würde es wert sein, auch wenn Mom und Dad eine zweite Hypothek auf unser Haus aufnehmen mussten, um mein Studium an der NYU zu finanzieren. Aber ich wusste nicht, dass es ein ganzes Jahr dauern würde, bis endlich etwas Interessantes passiert. Das erste Jahr an der Uni ging damit rum, dass ich versucht habe, mich so gut wie möglich vor den Jetzt-fließt-das-Bierin-Strömen-Partys zu drücken. Und zugeguckt habe, wie um mich herum die Hälfte der Long-Island/New-Jersey-Diaspora im ersten Jahr ihrer Freiheit-von-den-Eltern fast durchgedreht ist. Ich hab diesen ganzen Wahnsinn nur still beobachtet. Ich bin eine Velma. Ich bin das Mädchen mit der Helmfrisur und dem praktischen Pulli - die Forscherin und nicht der Forschungsgegenstand. Ich bin weder das dünnste noch das hübscheste noch das coolste noch das lauteste Mädchen. Ich verschwimme unauffällig mit dem Hintergrund, wie es sich für ein Mädchen aus Schenectady gehört. Ich bin das Mädchen, das schon im ersten Jahr eine eifrige und verantwortungsbewusste Studentin war, das Mädchen, das immer in der Bibliothek saß und gelernt hat, das fleißig seine Artikel für die Uni-Zeitung schrieb - und das die entscheidenden Unterschiede begriffen hat, zum Beispiel zwischen einem durchgeknallten-aber-süßen-NYU-Studenten namens Robin, mit dem sich ein Gespräch im Washington Square Park durchaus lohnt, und den einfach nur abgewrackten Typen, die dir im Washington Square Park ein paar Krümel Dope oder Jesus andrehen wollen. Basiswissen.
    Aber dann begann das zweite Jahr. Und da hat unser Mädchen aus Schenectady die coole Naomi aus Greenwich kennengelernt. Naomi hatte

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