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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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kriechen und unsern Soldaten die Kniekehlen durchschneiden. Dreiviertel Stunden dauerte dieses gräßliche Gemetzel. Bei solchen Kämpfen, wenn man es kämpfen nennen kann, sahen unsere Soldaten in ihren Gegnern keine Menschen mehr; Spukgestalten, Gespenster, Teufel glaubten sie vor sich zu haben. Endlich schwand, wie von einer Windsbraut davongetragen, alles dahin, wütende Mamelucken, Menschengeschrei, Pferdegewieher, Flammen und Rauch. – Nichts blieb zwischen den beiden Divisionen zurück, als ein blutiges Schlachtfeld, starrend von Waffen und Standarten, übersät von Toten und Sterbenden, die noch ächzten und aufzuckten wie die Dünung nach halbgedämpftem Sturme.
       In diesem Augenblicke drangen alle Vierecke mit regelmäßigem Schritte, als wäre es zur Parade, vorwärts und schlossen Embabeh in ihren Feuerkreis ein. Da entflammte sich plötzlich ihrerseits die Schlachtlinie des Beis, siebenunddreißig Stücke entsandten ihre feurigen Schlangen über die Ebene; es hüpften auf dem Nil die Schiffe, vom Rückstoß der Bombarden emporgerissen, und Murad selbst stürzte an der Spitze von dreitausend Reitern hervor, um sich in diese höllischen Vierecke einzubeißen.
       Jetzt erkannte ihn die Reitermasse, die sich zurückgezogen, aber Zeit gehabt hatte, sich wieder zu schließen, und auch sie wandte sich aufs neue gegen ihre ersten, tödlichen Feinde.
       Wundervoll mußte der Anblick für das Auge des Adlers sein, der über dem Schlachtfelde schwebte, wie diese sechstausend Reiter, die ersten der Welt, auf Pferden, deren Huf keine Spur im Sande zurückließ, gleich einer Meute, jene unbeweglichen, flammensprühenden Vierecke umkreisten, sie mit ihren Windungen umstrickten, mit ihren Knoten umschlangen, zu erdrosseln suchten, da sie sie nicht zu öffnen vermochten, sich zerstreuten, sich wieder zusammenschlossen, um sich abermals zu zerstreuen, und hin und wider wogten, wie die Wellen am Ufer, und wie sie dann in einer Linie, einer Riesenschlange gleich, deren Kopf man bisweilen sich über die Vierecke emporrecken sah, von dem unermüdlichen Murad geführt, zurückkehrten. Da geschah plötzlich etwas Unbegreifliches in den Verschanzungsbatterien; die Mamelucken hörten ihre eigenen Kanonen donnern und sahen sich durch ihre eigenen Kugeln zerrissen. Schiffe fingen Feuer und sprangen in die Luft. Während Murad sich die Krallen und Zähne an unsern Vierecken abstumpfte, hatten wir in drei Angriffsreihen die Verschanzungen genommen, und Marmont, der nun die Ebene beherrschte, donnerte von den Höhen Embabehs herab auf die mit uns im Todeskampf ringenden Mamelucken.
       Jetzt befahl Bonaparte ein letztes Manöver, das die Vollendung brachte. Die Vierecke öffneten, entwickelten, vereinten sich und schweißten sich zusammen, wie die Ringe einer Kette: Murad und die Mamelucken fanden sich zwischen ihren eigenen Verschanzungen und die französische Schlachtlinie eingekeilt. Er sah, daß die Schlacht verloren war; er sammelte den Rest seiner Leute und schwang sich mit verhängtem Zügel, auf seinen windschnellen Rennern durch diese doppelte Feuerlinie hindurch in die Öffnung, die die Division Desaix zwischen sich und dem Nil ließ, brauste wie ein Windwirbel unter den letzten Kugeln unserer Soldaten weg, verschwand in dem Dorfe Gizeh und erschien einen Augenblick darauf oberhalb des Ortes, mit zwei- bis dreihundert Reitern, den einzigen Trümmern seiner Macht, auf dem Rückzug nach Oberägypten.
       Auf dem Schlachtfelde hatte er dreitausend Mann, vierzig Stücke schweres Geschütz, vierzig beladene Kamele, seine Zelte, seine Pferde, seine Sklaven gelassen. Die ganze mit Gold, Kaschmir und Seide bedeckte Ebene des Schlachtfeldes gab man den siegreichen Soldaten preis, die eine unermeßliche Beute machten, denn die Mamelucken waren in ihre allerschönsten Rüstungen gehüllt und trugen alles, was sie an Edelgestein, Gold und Silber besaßen, an sich.
       Bonaparte schlief dieselbe Nacht in Gizeh, und am dritten Tag zog er durch das Tor des Sieges in Kairo ein.
       Kaum ist er in Kairo, so träumt Bonaparte nicht allein von der Kolonisierung des kaum eroberten Landes, sondern auch von der Eroberung Indiens auf dem Wege der Euphratlinie. An das Direktorium richtet er eine Zuschrift, worin er Verstärkungen, Waffen, Kriegszeug, Wundärzte, Apotheker. Mediziner, Gießer, Destillateure, Schauspieler, Gärtner, Krämer, um Hampelmänner an das Volk zu verkaufen, und fünfzig Französinnen fordert. An

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