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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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verstauen?« Er grinst noch breiter. »Wie Chaz mir erzählt hat, besitzt du eine eindrucksvolle Vintage-Garderobe.«
    Aber es sind nicht meine Kleider, um die ich mich sorge. Nur um mein Herz.
    »Wenn ich bei dir wohne...« Ich setze mich auf die Armstütze der Couch. Da ist die Gefahr einer Katastrophe, falls ich den Wein verschütte, nicht ganz so groß. Au ßerdem bin ich weit genug von Luke entfernt, als dass er mich nicht mit seiner männlichen Ausstrahlung aus dem Konzept bringen könnte. »Wir müssen uns die Kosten teilen – Strom und Telefon, Lebensmittel und so weiter. Alles klar? Das wäre nur fair. Für uns beide.«
    Jetzt grinst er nicht mehr. Er nippt an seinem Glas und zuckt die Achseln. »Ganz wie du willst.«
    »Und ich werde dir eine Miete zahlen.«
    In seine Augen tritt ein seltsamer Ausdruck. »Nicht nötig, Lizzie. Dieses Apartment gehört meiner Mutter.«
    »Das weiß ich. Dann helfe ich ihr eben, die Hypothek abzuzahlen.«
    Er grinst wieder. »Da gibt’s keine Hypothek, Lizzie. Diese Wohnung hat sie bar bezahlt.«
    Wow. Das ist viel schwieriger, als ich dachte.
    »Nun, irgendwas muss ich zahlen. Natürlich kann ich nicht umsonst hier wohnen, das wäre unfair. Und wenn ich was dafür zahle, kann ich genauso wie du bestimmen, was hier geschieht, nicht wahr?«

    Nun zieht er eine seiner dunklen Brauen hoch. »Ja, ich verstehe, was du meinst. Also willst du das Apartment neu einrichten?«
    O Gott, das läuft wirklich nicht so, wie ich’s gehofft habe. Warum musste Chaz ihn auch anrufen? Ständig wirft man mir vor, ich hätte eine zu große Klappe. Aber wenn Sie mich fragen, die Jungs schwatzen noch viel mehr als die Mädchen.
    »Keineswegs«, erwidere ich. »Ich finde es großartig, wie deine Mutter das alles dekoriert hat. Aber ein bisschen was muss ich verändern, damit ich Platz habe.« Ich räuspere mich. »Für meine Nähmaschine. Und ein paar andere Sachen.«
    Luke zieht beide Brauen hoch. »Deine Nähmaschine ?«
    »Ja«, bestätige ich. Oh, das klingt ein bisschen zu defensiv. »Wenn ich mein eigenes Unternehmen gründe, brauche ich einen Platz für meine Arbeit. Das ist nur fair – zahlt deine Mutter jeden Monat Instandhaltungskosten?«
    »Klar, dreitausendfünfhundert Dollar.«
    Prompt verschlucke ich mich. Nur gut, dass ich auf der Armstütze des Sofas sitze. Sonst hätte ich den Rotwein auf die weiße Polsterung gespuckt – nicht auf den Parkettboden.
    »Dreitausendfünfhundert Dollar?« , schreie ich, springe auf und laufe in die Küche, um ein Geschirrtuch zu holen. »Pro Monat ? Nur für die Instandhaltung ? Das kann ich mir nicht leisten.«
    Luke lacht wieder. »Wie wär’s mit einem Anteil?«, schlägt er vor und beobachtet, wie ich die Bescherung wegwische. »Tausend im Monat?«

    »Abgemacht«, stimme ich erleichtert zu. Nur teilweise erleichtert, weil ich mich frage, woher ich jeden Monat tausend Dollar nehmen soll.
    »Gut. Nachdem das geregelt ist...«
    »Wir haben noch nicht alles geregelt.«
    »Noch nicht?« Aber er sieht nicht erschrocken aus. Eher amüsiert. »Die Lebensmittel, Strom und Telefon und so weiter, deinen Platz für die Nähmaschine, deinen Beitrag zu den Instandhaltungskosten. Was gibt’s sonst noch?«
    »Nun ja – uns.«
    »Uns.« Er läuft nicht davon wie ein verschrecktes kleines Waldtier. Vorerst. Seine Miene bekundet einfach nur milde Neugier. »Was ist mit uns?«
    »Wenn ich hier einziehe...« Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen. »Dann nur probeweise. Um zu sehen, wie’s funktioniert. Weil wir uns erst seit zwei Monaten kennen. Und ich weiß nicht, wie’s klappen wird. Zum Beispiel, wenn ich im Winter Depressionen kriege...«
    Schon wieder zieht er beide Brauen hoch. »Wäre das möglich?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht. Aber da war dieses Mädchen auf unserem Flur im Studentenwohnheim – Brianna. Sobald der Winter begonnen hat, ist sie ausgerastet. Eine richtige Psychopatin. Nicht, dass sie im Sommer besonders stabil gewesen wäre... Deshalb sollten wir vereinbaren, dass jeder von uns das Recht hat, die Wohngemeinschaft zu beenden, wenn’s nicht hinhaut. Und da dieses Apartment deiner Mutter gehört, werde ich ausziehen. Aber du musst mir dreißig Tage Zeit geben, damit ich mir in Ruhe eine neue Unterkunft suchen kann, bevor du das Schloss auswechselst. Das wäre nur fair.«

    Luke grinst wieder. Diesmal wirkt sein Grinsen ziemlich ironisch. »Offenbar legst du großen Wert auf Fairness.«
    »Kann sein«, murmle ich, ein bisschen

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