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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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er in der Hand hielt. Er verstummte, als er unsere Gesichter sah.
    »Jetzt sagt mir nicht, es gibt schon wieder ein neues Problem!«, brummte er gequält und trat beiseite, um uns hereinzulassen.
    »Ich brauche geweihten Boden«, sagte ich.
    »Dringender als sonst?« Adalbert zog die Brauen hoch.
    »Sie hat Lazarus verärgert«, erklärte Ramiel. »Und wie. Und weil sie schon dabei war, Luzifer wahrscheinlich gleich dazu.«
    »Was sagst du da?« Adalbert wurde tatsächlich blass. Er nahm einen großen Schluck aus seinem Weinglas. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht sein erstes Glas an diesem Abend war. Dann deutete er mit seinem Finger auf mich. »Du! Vorsatz fürs nächste Jahr: nicht den Teufel oder seine Dämonen verärgern!«
    »Ich werd's mir merken«, murmelte ich.
    Adalbert ließ sich schnaufend auf sein Sofa fallen, bot uns ebenfalls einen Platz an und schenkte sich aus der Weinflasche nach.
    »Also«, brummte er und fixierte mich streng. »Du hast Lazarus und Luzifer verärgert? Wie hast du dieses Kunststück fertiggebracht?«
    »Eigentlich war ich es nicht«, sagte ich und blickte auf meine verschränkten Finger. »Es war … Nathaniel.«
    Adalbert verschluckte sich beinahe. »Nathaniel?!«
    Ich holte tief Luft und erzählte ihm von dem geplanten Handel und davon, wie Nathaniel ihn verhindert hatte.
    »Sie glaubt, was auch immer der Hölle entstiegen ist, wäre noch derselbe«, murmelte Ramiel düster.
    »Ich weiß, dass er nicht derselbe ist«, fuhr ich Ramiel in scharfem Ton an. Dann riss ich mich zusammen. »Ich habe ihn doch gesehen, Ramiel. Was aus ihm geworden ist … aber ein Teil von ihm, von seinem früheren Selbst, ist noch da. Ich hab's in seinen Augen gesehen. Und dieser Teil hat mich beschützt und mich davor bewahrt …« Ich verstummte.
    »Den größten Fehler deines Lebens zu machen?«, knurrte Adalbert. »Ich fasse es noch immer nicht. Da lässt man dich fünf Minuten aus den Augen und schon …!« Sein vorwurfsvoller Blick wanderte zu Ramiel.
    »Ich bin genauso böse auf sie wie du.« Ramiel verschränkte die Arme. »Und glaub ja nicht, ich hätte nicht versucht, sie davon abzubringen.«
    »Offenbar hast du es nicht genug versucht«, murmelte Adalbert.
    Ramiels Schimmer flackerte wütend auf. »Schutzengel sind den Wünschen ihrer Schützlinge verpflichtet. Schon mal davon gehört, Adalbert?« Dann richtete sich sein zorniger Blick auf mich. »Selbst wenn diese Wünsche ein Ausmaß an Selbstzerstörung annehmen, dasman sich kaum vorstellen kann!«
    Ich schrumpfte in meiner Ecke auf dem Sofa zusammen.
    Adalbert drehte nachdenklich das Glas in seinen Händen. »Warum hast du die Ruine für das Treffen ausgewählt?«, fragte er plötzlich.
    »Ich brauchte einen Ort, an dem ich mit Lazarus verhandeln konnte, ohne ihm vollkommen schutzlos gegenüberzustehen«, sagte ich. »In der Ruine gab es früher eine Kapelle, deren Grundmauern heute noch stehen.«
    »Und du bist sicher, dass es Nathaniel war, der aufgetaucht ist?« Adalberts Stimme klang ruhig.
    »Ganz sicher«, nickte ich.
    »Wir können nicht wissen, was es war«, sagte Ramiel ärgerlich. »Victorias Beschreibung nach war er ein Dämon.«
    »Warum hat er mich dann gerettet?«, fuhr ich Ramiel an.
    »Vielleicht war es ein Trick! Diese ganzen Mutmaßungen darüber, ob Nathaniel noch dein Schutzengel ist oder nicht … das sind doch alles nur Spekulationen! Fakt ist, Nathaniel ist gefallen, und das macht ihn zu einem Dämon. Victoria, ich weiß, du willst das nicht wahrhaben, aber was du heute gesehen hast, war ein Dämon .«
    Adalbert räusperte sich. »Als er dich zu Boden geworfen hat, hat er da die ehemalige Kapelle betreten?«
    »Was?«, fragte ich irritiert.
    »Hat Nathaniel die ehemalige Kapelle betreten?«, wiederholte Adalbert ruhig.
    Ich nickte verwirrt.
    Der alte Mann warf Ramiel einen vielsagenden Blick zu. »Geweihter Boden.«
    Ramiels Gesichtszüge verhärteten sich.
    »Dann war es kein Trick«, sagte Adalbert. »Zumindest ein Teil von ihm ist noch ihr Schutzengel.«
    Ich fühlte, wie mein Herz bei seinen Worten schneller schlug. »Was können wir tun?«, flüsterte ich.
    »Dich von Ärger fernhalten«, knurrte Adalbert. »Dein Nathaniel hat im Moment wahrscheinlich alle Hände voll zu tun, sich selbst in der Unterwelt zu schützen.«
    »Lazarus wird Victoria die halbe Hölle auf den Hals hetzen«, murmelte Ramiel.
    »Mh«, brummte Adalbert. »Ist anzunehmen.«
    »Kein Höllenwesen kann einen Fuß über deine Schwelle setzen,

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