Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)
Ich wunderte mich selbst darüber, wie gefasst ich war. Nur meine Knie zitterten leicht.
Es bedeutet Nathaniels Sicherheit , sagte ich mir immer wieder. Das war alles, was zählte.
»Was wird Nathaniel wohl dazu sagen, wenn er erfährt, dass du deine Seele für ihn verkauft hast?«, flüsterte Lazarus.
»Luzifer garantiert für seine Sicherheit«, erwiderte ich mit harter Stimme. »Egal, was Nathaniel tut. Verstanden?«
Ein widerwärtiges Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Sollte Luzifer auf diesen Handel eingehen, dann werde ich selbst dafür sorgen, dass deinem Engel kein Haar gekrümmt wird. Er wird bis in die Ewigkeit unangetastet in der Hölle verweilen und nichts wird ihn von seinem Schmerz über dein Opfer ablenken, darauf gebe ich dir mein Wort.«
Sein Versprechen schnürte mir die Kehle zu. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, Nathaniel diese Qual zu ersparen.
»Es gibt noch eine Bedingung«, fügte ich hinzu.
Lazarus' Gesicht verzerrte sich zu einer bedrohlichen Fratze. »Du bist nicht in der Position, Bedingungen zu stellen!«, zischte er.
»Ich denke, das bin ich«, sagte ich. »Denn mein Angebot gilt nur unter diesen Bedingungen.«
Ich durfte nicht versagen. Dies war mein letzter Trumpf. Wenn ich ihn ausspielte, musste ich sicher sein, dass ich es richtig machte.
»Ich verlange, dass Luzifer einen Schild erschafft«, sagte ich. »Er soll vor Nathaniel verborgen halten, was mit mir geschieht.«
Lazarus lachte, schallend und kalt. »Aus welchem Grund sollte Luzifer das tun?«, zischte er hämisch. »Wo bleibt der Spaß, wenn Nathaniel nicht erfährt, was wir dir antun werden?«
Obwohl ich jetzt am ganzen Körper bebte, blickte ich fest in Lazarus' rote Augen.
»Nathaniel wird ein Dämon bleiben und er hat mich für immer verloren«, sagte ich mit harter Stimme. »Ihr bekommt meine Seele. Ihr habt gewonnen. Luzifer wird für Nathaniels Sicherheit und Freiheit garantieren und mein Schicksal vor ihm verbergen. So oder gar nicht, Lazarus.« Die Bitterkeit in meiner Stimme war nicht zu überhören. Wir hatten alles verloren, aber ich wollte noch das Möglichste für Nathaniel tun. Es war mein letztes Geschenk an ihn.
Auf Lazarus' Gesicht breitete sich ein grausamer Ausdruck von Siegesfreude aus. Ich musste all meinen Willen aufbringen, um aufrecht stehen zu bleiben.
»Deine Seele für Nathaniels Sonderstellung in der Hölle«, flüsterte er mit widerlicher Zärtlichkeit in der Stimme. »Das ist ein Angebot, das Luzifer nicht ausschlagen wird, Victoria.«
Er streckte mir seine Hand entgegen.
»Nathaniel wird sich für immer fragen, was aus seinem kleinen Liebling geworden ist«, flüsterte er. Seine Stimme war wie eine grausame Liebkosung. »Nathaniels Sicherheit, meine Bedingungen , und ein Schild, der deine ewigen Qualen verbirgt … für deine Seele. Sind wir im Geschäft?«
Ich ging mit wackligen Schritten auf Lazarus zu und starrte auf seine ausgestreckte Hand.
Vergib mir, Nathaniel , dachte ich zitternd .
Dann reichte ich dem Dämon meine Hand, um den Handel zu besiegeln.
Die schmerzhafte Berührung von Lazarus' Hand auf meiner Handfläche, die ich erwartete, blieb aus. Bevor unsere Hände sich trafen, wurde Lazarus von mir fortgeschleudert und schlug vor der gegenüberliegenden Mauer der Ruine hart auf den Boden auf.
Ein fremder Dämon war plötzlich zwischen uns aufgetaucht. Seine mächtigen schwarzen Schwingen waren bedrohlich ausgebreitet.
Die Luft um den neuen Dämon vibrierte in seinem Zorn. Bevor Lazarus wieder auf den Beinen war, machte er einen Satz auf ihn zu und schmetterte ihn unbarmherzig gegen die Mauer. Lazarus hatte nicht einmal die Chance zu einem Gegenangriff.
» Diesen Handel wird es nicht geben! « Die Stimme des fremden Dämons hallte durch die Ruine. Sie war so bedrohlich und düster, dass sie mir tief unter die Haut ging … und zugleich so vertraut, dass mein Herz aussetzte.
Er holte aus und schleuderte Lazarus mit zerstörerischer Kraft gegen eine Felswand. Die Wucht des Aufpralls hätte Lazarus' Körper zerschmettern müssen, doch er erhob sich mühsam, gezeichnet von den Angriffen. Mit hasserfüllten Augen starrte er den Dämon an.
Verängstigt drückte ich mich an die Mauer der ehemaligen Kapelle, doch ich konnte meinen Blick nicht von den kämpfenden Dämonen wenden. Lazarus' Gegenangriff traf ihn direkt auf der Brust, aber er hielt ihm stand. Er wich keinen Schritt zurück und ich sah, wie sich Lazarus' Gesicht vor Entsetzen verzerrte. Dann
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