Natuerlich gesund
wenigen Stunden Schlaf einmal oder mehrmals auf. Daneben wird oft beklagt, dass der Schlaf nicht erholsam ist oder Albträume den Schlafsuchenden quälen. Dabei ist die Beurteilung einer Schlafstörung äußerst subjektiv. Während es dem einen überhaupt nichts ausmacht, beim Einschlafen eine halbe Stunde wach zu liegen, wird der andere schon unruhig, wenn er nach einer Viertelstunde nicht eingeschlafen ist, weil er am nächsten Morgen fit sein muss. Ob ein als zu kurz empfundener Schlaf wirklich zu kurz ist, muss kritisch hinterfragt werden, denn wichtiger als die quantitative scheint die qualitative Beurteilung des Schlafes zu sein. Häufig lassen sich Schlafstörungen abstellen, indem nicht die Dauer des Schlafs, sondern seine Qualität gesteigert wird.
Wie entstehen Schlafstörungen?
80 % aller Schlafprobleme sind seelisch bedingt, nur 15 % haben körperliche Ursachen, bei ca. 5 % spielen widrige äußere Einflüsse wie Lärm, Art der Matratze etc. eine Rolle. Der Schlaf ist eingebunden in den ca. 24- stündigen biologischen Rhythmus. Daher treten Schlafstörungen gehäuft dann auf, wenn wir gegen unseren natürlichen Rhythmus verstoßen, z. B. bei Nacht- oder Schichtarbeit oder längeren Flugreisen.
Seelenqualen Stress, Kummer und Sorgen führen genauso wie Überlastung, Trauer oder Prüfungsangst dazu, dass wir schlecht schlafen. Dabei entsteht nach einigen Tagen ein Teufelskreis: Unausgeschlafen entwickeln wir Angst vor der nächsten schlaflosen Nacht – die dann auch sicher eintrifft. Übrigens bringt einen auch Vorfreude um den Schlaf.
Körperliche Ursachen Bei einer Herzschwäche staut tagsüber viel Wasser in den Beinen, das in der Nacht über die Niere ausgeschieden wird – so müssen Sie nachts häufig Wasserlassen und schlafen nicht durch. Bei einer Arthrose führt die Belastung der geschädigten Gelenke zu starken nächtlichen Schmerzen. Schmerzen treten auch bei Erkrankungen der Wirbelsäule, einem Krebsleiden oder arteriellen Durchblutungsstörungen auf, daneben rauben Ihnen Fieber, Beinkrämpfe, z. B. bei Krampfadern, oder nächtliche Atemnot bei Asthmaden Schlaf. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion, Herz-Rhythmus-Störungen, Bluthochdruck oder Diabetes gehen mit Einschränkungen der Schlafqualität einher. Seltener sind ein Restless-legs-Syndrom (→ S. 87 ) oder eine Schlafapnoe (→ Schnarchen, S. → 93 ) für Ihren schlechten Schlaf verantwortlich. Nicht zuletzt kann Schlaflosigkeit auch Symptom eines Jetlags sein, d. h., Ihr Tag-Nacht-Rhythmus ist gestört (→ Chronobiologie, S. → 76 ).
Psychische Erkrankungen Depressive, neurotische oder andere psychische Störungen äußern sich ebenso wie neurologische Erkrankungen, z. B. die Multiple Sklerose, durch Schlafstörungen. Gerade für Depressionen sind Schlafstörungen typisch: Stundenlanges Grübeln und Gedankenwälzen führt sowohl zu Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen. Wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können, spricht man von funktionellen Beschwerden als Ursache für die Schlafstörung, z. B. Stress oder Erschöpfung.
Hormonumstellungen Nicht nur bei Frauen treten typischerweise in den Wechseljahren vermehrt Schlafstörungen auf, auch Männer über 50 klagen über verkürzte Schlafphasen – kein Wunder, auch bei ihnen werden weniger Sexualhormone produziert, der Körper stellt sich um, weniger Schlaf wird benötigt.
Medikamente Manche Psychopharmaka, Appetitzügler, bestimmte Asthmamittel, aber auch Betablocker und koffeinhaltige Schmerzmittel führen relativ oft zu Schlafstörungen. Falls Sie Medikamente nehmen und schlecht schlafen, sprechen Sie über diese mögliche Nebenwirkung mit Ihrem Arzt.
HÄTTEN SIE’S GEWUSST
Die chinesische Organuhr
In der Traditionellen Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass alle Organsysteme einmal in 24 Stunden von Energie durchflutet werden und in der Zeit besonders anfällig für Störungen sind. So ist die energetische wichtige Zeit für die Leber zwischen 1 und 3 Uhr nachts, für den Darm zwischen 5 und 7 Uhr morgens. Wenn Sie immer wieder zu diesen Zeiten aufwachen, könnte das ein Zeichen sein, dass Sie das entsprechende Organ zu sehr belasten: Trinken Sie abends keinen Alkohol und essen Sie leichte, bekömmliche Kost – vielleicht ist die Erklärung für Ihren schlechten Schlaf so einfach.
Auch die westliche Medizin kennt dieses Organ-Phänomen: Gallenkoliken kommen gegen Mitternacht (die Gallenzeit ist zwischen 23 und 1 Uhr) und Asthmaanfälle
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