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Nauraka - Volk der Tiefe

Nauraka - Volk der Tiefe

Titel: Nauraka - Volk der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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feierlich wie nie zuvor, es war ihm sehr wichtig. Und sie hatte inzwischen ziemliches Herzklopfen, wie sie sich eingestehen musste.
    »Die Einzelheiten der Blamage erspare ich dir auch weiterhin. Der Kerl wartete nur auf seine Stunde der Rache, wegen einer Sache, die ich schon lange vergessen hatte. Statt der Tochter des Barons bekam ich also eins über den Schädel und landete im Sklavenkäfig. Sicher wäre ich da wieder rausgekommen, irgendein Händler in Nuramar hätte mich schon ausgelöst, denn man kennt mich dort. Anschließend hätte ich mich gerächt, das kannst du mir glauben.
    Aber dann … kamst du.« Sein Blick ging in die Ferne, und ein verträumtes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Verstehst du, es war wie die Fügung des Schicksals. All das musste geschehen, damit ich dir begegne. Glaubst du an solche Fügungen?«
    »Ich kenne sie aus Geschichten, die man sich in der Tiefe erzählt und auch hier an Land, aber … nein, ich glaube nicht daran«, gestand Lurdèa. »Nicht mehr. Ich habe es einmal getan und mich getäuscht, das brachte mir nur Unglück.«
    Er fuhr fort: »Bei mir war es gerade umgekehrt. Bisher hielt ich mich ausschließlich selbst verantwortlich für mein Schicksal, doch dein Anblick erschütterte mich zutiefst und warf mich aus der Bahn. Ich war so verwirrt und überwältigt zugleich, dass ich unverzeihlicherweise meinen Verstand verlor, obwohl ich allgemein als kühl und sachlich gelte. Deshalb … floh ich auch in Nuramar vor dir, wofür ich mich jetzt noch schäme. Aber mir ging es so wie dir: Ich habe nicht nachgedacht. Ich konnte nicht glauben, was mir da widerfuhr, und wollte wegrennen, weil ich mich auf einer schwankenden Brücke über einem Abgrund wähnte. Ich hatte die Kontrolle verloren.
    Doch dann wurden wir wieder zusammengeführt, und das musste einfach Fügung sein, und diesmal wollte ich dich festhalten. Ich wollte herausfinden, ob ich nur ein Narr war, oder … ob du wirklich die Frau bist, die ich an meiner Seite haben will, als meine Burgherrin. Schließlich war ich auf der Suche nach einer Frau ― und habe dich gefunden.«
    Seine Hände zitterten leicht, wie auch ihre. Es war ein äußerst wortreicher Antrag, den er ihr da machte, doch sie hörte gern weiter zu.
    »Wenn du mit mir nach Dorluvan gehst, erwartet dich beste Bedienung, und du erhältst neue Kleider und alles, was du willst. Ich lege für dich einen See an, in dem du schwimmen und tauchen kannst, selbst im Winter, denn der Vulkan hat heiße Quellen. Auf Domgar bist du zwar so weit vom Meer entfernt wie es nur möglich sein kann. Aber trotzdem wirst du dich dort zu Hause fühlen, denn du hast viel Weite um dich herum, und beinahe Schwerelosigkeit im Wind.«
    »Du verlockst mich, Berenvil.«
    »Das will ich auch hoffen, schließlich habe ich diese Rede sehr lange vorbereitet, und jetzt bin ich so nervös wie ein Jüngling vor seinem ersten heimlichen Treffen. Wo war ich? Ach ja. Du musst mich heiraten, Luri, alles andere wäre unziemlich.«
    Als er sie atemlos ansah, war sie für einen Augenblick verdutzt, dann konnte sie das Lachen nicht mehr zurückhalten. Es hörte zum Glück niemand um sie herum, denn die meisten Gäste waren schon ziemlich betrunken und grölten Trinklieder.
    »Das ist dein formvollendeter Heiratsantrag?«, lachte Lurdèa weiter. »Oh, bei den Nauraka würdest du dafür nur Spott ernten!«
    »Ich weiß.« Er grinste schief. »Aber ich habe den Rest meiner Rede vergessen, das alles dauert mir zu lange. Bitte heirate mich, Luri, ich flehe dich an. Geh mit mir nach Eislicht und herrsche mit mir, teile meine Einsamkeit mit mir, so wie ich die deine mit dir teile.«
    Über ihr Gesicht fiel ein Schatten. »Ich bin schon verheiratet, wie du weißt.«
    »Na und?« Er machte eine wegwerfende Geste. »Dann hast du eben zwei Männer, einen im Wasser, einen an Land! Bei den Antahera’andu ist das sogar Tradition, und die sind ein Volk großer Seefahrer, also fast ein bisschen mit dir verwandt. Außerdem hat Janwe dich sicherlich längst öffentlich für tot erklärt, damit bist du von ihm frei! Und das ist jetzt das letzte Mal, dass wir von ihm sprechen, ab sofort ist er für dich auch tot und vergessen. Verbanne ihn aus deinen Gedanken! Darin ist nur noch für mich Platz«, schloss er entschieden und nickte bekräftigend.
    »Du bist unmöglich, Berenvil.« Sie seufzte. 
    »Ja und, was sagst du?«
    Sie lächelte. »Gut, ich werde mit dir gehen und dich heiraten.«
    Er strahlte und drückte

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