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Nauraka - Volk der Tiefe

Nauraka - Volk der Tiefe

Titel: Nauraka - Volk der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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sie sind bestens verdaulich«, erwiderte er. »Ich habe dir meinen tiefsten Dank auszusprechen.« Er biss in ein Stück rotfleischigen Sarakim, durch den würzige Seekräuterstiele gezogen waren. »Onkel Turéor und ich möchten uns heute ein wenig umsehen, ist das möglich?«
    »Ich habe euch gestern zugesichert, dass ihr euch frei bewegen könnt«, sagte Janwe stirnrunzelnd. »Dem Volk wird es gefallen. Lasst euch feiern. Ich kann euch nicht begleiten, denn ich habe nach meiner langen Abwesenheit sehr viel zu tun, und bald wird der nichtsnutzige Rest meines Gefolges eintreffen. Dann will ich die nächsten Schritte vorbereitet haben.«
    »Ich danke dir.« Eri konnte nicht lockerlassen, sein Blick richtete sich fixierend auf den Fürsten. »Und wann kann ich Luri sehen?«
    »Genug!« 
    Die Dienerschaft duckte sich ängstlich an die Wände, als Janwe hochfuhr.
    »Achte auf deine Worte, Erenwin, du kannst dir nicht alles erlauben!«
    Eri blieb ruhig. »Luri wird es erfahren, wenn mir etwas zustößt.«
    »Doch auch ihr kann etwas zustoßen, wenn du mich zu sehr verärgerst«, zischte Janwe. »Jeder Handel hat zwei Seiten, Brautbruder! Halte dich im Zaum und benimm dich nicht wie ein ungezähmter Seeschwärmer. Das dulde ich nicht an meinem Hof, nicht einmal von dir.«
    »Ich muss wissen, dass es meiner Schwester gut geht!«, gab Eri aufgebracht zurück. »Mein Eid dir gegenüber schließt sie ein!«
    »Und dementsprechend halte ich mein Wort, so wie du deines.« Janwe atmete schwer, dann beruhigte er sich wieder. »Also gut, ich denke, das war notwendig, um das trübe Wasser zwischen uns zu reinigen. Aber jetzt entferne dich besser aus meinen Augen. Wir sehen uns heute Abend.«
    Damit gab sich Eri vorerst zufrieden. Er sah, dass Turéor seine Mahlzeit beendet hatte, und verließ seinen Platz. Sein Onkel nickte ihm zu, und sie schwammen auf den Ausgang zur Stadt zu, gefolgt von vier Wachen.

    »Was ist mit dir los?«, fragte Turéor unterwegs. »Du bist völlig verändert, ich kenne dich überhaupt nicht wieder. Bist du im Schlaf ausgetauscht worden, Erenwin?«
    »Nein, ich bin es selbst«, erwiderte der Prinz ruhig. »Der Eid gestern hat mich befreit. Und die Autorität meines Vaters ist fern. Nun treffe ich meine eigenen Entscheidungen.«
    »Du meinst, die trifft Janwe für dich, und du bist sein Handlanger.«
    »Ich werde einen Weg finden, von dem Eid entbunden zu werden, ohne wortbrüchig zu werden. Und bis dahin werden wir an unserem Fluchtplan arbeiten, uns alles genau ansehen und uns körperlich ertüchtigen.«
    Bevor er sie zurückziehen konnte, griff Turéor nach seiner linken Hand und betrachtete sie. »Und was ist mit deiner Hand?«
    »Nichts weiter, sie ist verfärbt. Ich bin bei den Schiffswracks einem Kraken zu nahe gekommen, der muss mich mit Tinte bespritzt haben.« Eri war erstaunt, wie viele klare und deutliche Worte sein Onkel sprach. Anscheinend war auch mit ihm etwas vorgegangen, das ihn verändert hatte.
    »Sie hat sich nicht erst verfärbt, nachdem du dich entschieden hattest, den Eid nicht zu erfüllen?«
    »Wie … wie kommst du darauf?«
    »Ach, nichts. Vielleicht bist du auch einfach nur erwachsen geworden, Junge.«
    Ein bisschen mehr schon , dachte Eri und fühlte, wie er leicht errötete. »Ich habe nur ein klares Ziel vor Augen, Onkel – meine Schwester hier herauszuholen.«
    Turéors Blick richtete sich in die Ferne. »Und dann?«, fragte er leise. »Hast du schon darüber nachgedacht, wohin wir gehen sollen?«
    »Natürlich. An Land.« Das war der einzige Ausweg, das wusste auch Luri. Und sicher war sie mit allem einverstanden, solange sie nur von ihrem Ehemann wegkam.
    »Dafür bin ich zu alt, Eri.« Turéor schüttelte den Kopf. »Aber das spielt keine Rolle. Du hast ein Ziel, und daran wirst du festhalten.«
    »Wir können nach einem See suchen, wo wir leben können«, schlug Eri eifrig vor. »Hallog hat mir erzählt, dass es viele davon gibt. Dort findet sich auch einen Platz für dich, Onkel, und Jemuma.«
    Turéor sah ihn jedoch nur voller Sorge an.
    »Glaubst du mir nicht?«, fragte er verunsichert.
    »Doch, Erenwin. Nur … ich fürchte den Preis, den du für das alles zahlen musst. Du hast dich auf einen gefährlichen Pfad begeben, von dem es möglicherweise keine Rückkehr mehr gibt.« Er beendete das Gespräch, indem er schneller wurde und in die Stadt zurückschwamm.

    Die beiden Darystis ließen sich den ganzen Helldämmer hindurch Zeit, um sich in der Stadt umzusehen. Das

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