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Nauraka - Volk der Tiefe

Nauraka - Volk der Tiefe

Titel: Nauraka - Volk der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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an, dass er betroffen die Hände sinken ließ.
    »Ich muss es tun, Herr«, wisperte sie. »Der Fürst duldet keinen Widerspruch. Er wird mich bestrafen.«
    »Du kannst ihm sagen, du hättest deine Pflicht erfüllt«, meinte er. » Oh , bei Lúvenors Güte …«
    »Er würde es wissen.«
    »Unsinn. Verflixt, hör endlich auf, ich kann nicht nachdenken … ich möchte keinen Zwang … nur weil … oh, bei allen Tanghexen, das ist  …« Eri merkte, wie sich etwas in ihm aufbaute, das hinauswollte, ein gewaltiger Vulkanausbruch, dem eine Springflut folgen würde. Er konnte sich kaum mehr zurückhalten. Mit letzter Kraft richtete er sich auf und schaffte es endlich, die Dienerin von sich zu schieben.
    »Nein«, keuchte er. »Zum letzten Mal: Nicht so.« 
    Da trat plötzlich ein warmer Glanz in ihre Augen. »Findet Ihr mich abstoßend?«, wisperte sie. Doch sie wirkte nicht bekümmert, ganz im Gegenteil.
    »N-nein, du bist hübsch«, stammelte er verwirrt. Sie war jung und anziehend, das war nicht gelogen. Sie könnte ihm durchaus gefallen, aber er wollte nicht, dass sie es aus Zwang tat, aufgrund eines Befehls. Seine Lenden pochten, sie verlangten nach mehr, aber sein Verstand war immer noch klar. Er würde Janwe niemals diesen Gefallen tun: So zu werden wie er.
    »Herr«, flüsterte sie daraufhin und fing an, sein Gewand auf der Brust zu öffnen. 
    Panisch dachte Eri an seine Perle, als die Dienerin die Hüllen beiseiteschob. Doch sie war gut verborgen, und dann hatte er sein Geheimnis auch schon wieder vergessen. Seine Kiemen flatterten, als er das Aufleuchten in den Augen der Dienerin sah, während ihr Blick über seinen Körper glitt. Das sollte jetzt ganz schnell aufhören, aber der Befehl seines Verstandes fand den Weg zu seinen Armen nicht mehr. Er schloss für einen Moment die Augen, als ihre sanften Hände über seine glatte Brust strichen. Es war so schön. 
    Die Dienerin drückte ihre weichen Lippen auf seine Brust. »Bitte weist mich nicht ab. Jemand wie Ihr … ein schöner Prinz aus fernen Landen … wisst Ihr, dass wir einfachen Mädchen nur davon träumen? Glaubt Ihr, so ein Traum könnte je in Erfüllung gehen?«
    »Ich … äh … weiß es nicht …«
    »Ihr ahnt ja nicht. Für uns gibt es keinen Ausweg. Wir werden nieder geboren und sind Diener, die nur Befehlen gehorchen. Der Dienst an den Edlen und Gästen gehört dazu. Aber … noch niemand hat mich je so respektvoll behandelt wie Ihr. Ihr seid ein Traum. Mein Traum. Jetzt und hier. Denkt Ihr ernsthaft, ich würde angesichts Eures vollkommenen Körpers, der Gefallen an mir hat, immer noch auf Befehl handeln?«
    Irgendetwas lief hier grundsätzlich verkehrt. Eri hatte das Gefühl, als würde ihm die Situation immer mehr entgleiten. Als hätte das Mädchen plötzlich alles in der Hand … o ja .
    »Also du … möchtest es auch? Wirklich?« Das änderte einiges, fand er, und rückte die Situation in ein ganz anderes, besseres Licht.
    Sie nickte und strahlte plötzlich. »Wenn Ihr gestattet, Herr …« Dann streifte sie ohne jede Scheu ihre Kleidung ab, und Eri starrte sie an, auf ihre Beine, die sich plötzlich teilten, und dann waren ihm der gute Rat seines Verstandes und sein Stolz völlig egal. So etwas Sinnliches hatte er noch nie gesehen, und er würde keinesfalls den Traum eines jungen Mädchens zerstören, nicht hier, nicht jetzt. Schließlich war er ein Prinz, ein Diener des Volkes. Er konnte ihr ansehen, an ihren Bewegungen erkennen, dass sie nunmehr tatsächlich freiwillig handelte, dass sie dasselbe wollte wie er. Das Wasser war überschwemmt mit Lockstoffen, die seinen Verstand in einen glückseligen Rausch versetzten und ihm anzeigten, dass es Zeit zur Paarung war, dass beide dazu bereit waren und es keine Veranlassung gab, sich noch länger zur Wehr zu setzen.
    Er stöhnte auf, als sie über ihn glitt, als er zum ersten Mal im Leben die Haut einer Frau berührte, an Stellen, die sonst stets verhüllt waren, und gab sich hemmungslos hin.

    Die Dienerin verschwand, noch bevor Eri wieder richtig zu sich gekommen war, und er verbrachte den Rest des Dunkeldämmers in tiefem, ruhigem Schlaf.
    Im ersten Frühlicht erwachte er, denn sein feiner Nasensinn empfing durch die hereinströmenden Wellen Veränderungen im Wasser, Bewegungen und eine Zunahme an Duftstoffen, und nichts davon war ihm vertraut, bis auf die Tatsache, dass es Nauraka waren.
    Er fühlte, dass sich etwas verändert hatte in seinem Innern, und das lag nicht allein an seinem

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