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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Das Personal würde nicht mehr ausgetauscht. Wenn der Auftrag beendet war, würden wir abziehen. Um 2200 hätte ich mit Sourpuss auf einen Flug gehen sollen, doch unser Heli war defekt und konnte nicht abheben.
    30. September 1993
    Am folgenden Tag hing unter der amerikanischen Flagge zum ersten Mal die Flagge des SEAL Team Six statt der Flagge der Delta Force. Unsere Flagge zeigte einen schwarzen Indianerkopf auf rotem Hintergrund. Little Big Man hatte sie auf eigene Faust vom Bereitschaftszimmer des Red Team mit nach Mogadischu gebracht. Wenn wir SEALs irgendwohin reisen, hinterlassen wir immer ein Zeichen, dass wir da gewesen sind. Als ich mit dem SEAL Team Two von einem norwegischen U-Boot abreiste, bedeckten wir heimlich ihren Esstisch mit unserer Flagge. Ich hätte gerne ein Foto von uns vieren gemacht, wie wir die Flagge des Red Team über Aidid legten. Oder General Garrison im Schlaf überraschten und ihn mit unserer Flagge zudeckten: Garrison liebt die Delta Force, doch mit seiner SEAL-Team-Six-Kuscheldecke schläft er besser. Diese Fotos würden wir dann zu den anderen Fotos in unserem Bereitschaftszimmer hängen. Damit könnten wir richtig angeben. Gebt uns bis zum Jahresende Bier aus, ihr Weicheier. Seht nur, was wir gemacht haben, während ihr zu Hause Fahrstunden genommen habt.
    Zur Mittagszeit erfuhren wir, das Qeybdiid gesichtet worden war. Wir machten uns fertig, doch der Aufklärungshubschrauber verlor Qeybdiids Spur und wir zogen nicht los. Einen Mann im Straßengewirr von Mogadischu zu finden war ungefähr so schwierig wie einen Leberfleck auf einem Elefantenhintern zu finden. Wir hätten ihn schnappen sollen, als wir die Gelegenheit hatten. Doch stattdessen jagten wir Elvis.
    Commander Olson informierte uns, dass wir paarweise abgelöst werden sollten, und widersprach damit den Aussagen des Lieutenant Colonel vom Tag zuvor.
    An diesem Nachmittag wurde ein Soldat im hüfttiefen Wasser von einem Hammerhai angegriffen. Er verlor ein Bein komplett, einen Unterschenkel und jede Menge Blut. Zusammen mit anderen stellte ich mich an, um ihm Blut zu spenden. Er brauchte unzählige Blutkonserven. Leider steckte ihm jemand einen Atemschlauch in die Speiseröhre statt in die Luftröhre. Es hieß, er würde nicht durchkommen. Doch er überlebte, war allerdings hirntot und lag im Koma. Ich weiß nicht, wer die größere Schuld trug: der Hai oder derjenige, der den Atemschlauch falsch verlegt hatte.
    2. Oktober 1993
    Am Nachmittag machten wir uns bereit, um Aidid im Haus von Scheich Aden Adere zu schnappen. Dreieinhalb Stunden waren wir in höchster Alarmbereitschaft. Aidid war seit vier Stunden im gleichen Haus. Wieder einmal schien die CIA sichere Informationen zu haben, doch es kam zu keinem Angriff. Die CIA war wütend.
    3. Oktober 1993
    Als ich aufwachte, teilte mir die CIA mit, dass sie im Stadtviertel Lido einige Umlenkantennen aufstellen wollte. Mit seinem Handfunkgerät konnte ein Agent Informationen an die Umlenkantenne senden und Letztere übermittelte sie dann ins Army-Lager. Auf dieselbe Weise konnte der Stützpunkt den Agenten über die Umlenkantenne kontaktieren. So wäre der Funkkontakt besser und würde auch über längere Strecken funktionieren.
    Ich trug einen Wüstentarnanzug über einer Panzerweste mit harten Panzereinlagen. Über dem Oberteil meines Tarnanzugs befand sich ein Patronengurt mit zehn Magazinen zu je 30 Patronen, sodass ich insgesamt 300 Patronen hatte. Mit dem Patronengurt konnte ich mich als Scharfschütze freier bewegen als mit dem sperrigen Netzzeug, vor allem wenn ich auf dem Boden lag oder an einer Mauer lehnte. Über meinen khakigrünen Militärwollsocken hatte ich meine zuverlässigen Adidas-GSG9-Spezialeinsatzstiefel an. Baumwollsocken saugen sich auch in der Wüste voll, doch Wollsocken leiten die Feuchtigkeit von der Haut weg. Außerdem kühlt der Verdunstungsprozess tagsüber die Füße. Abends, wenn es in der Wüste kalt wird, hält Wolle die Füße warm. Als Scharfschütze trug ich keine Knieschützer oder die Pro-Tec-Helme der Sturmtruppen (wegen verschiedener Kopfverletzungen in der Schlacht von Mogadischu stieg das JSOC später auf einen israelischen beschusssicheren Helm um). Für die Kommunikation trugen wir am Gürtel widerstandsfähige, wasserdichte Motorola-MX-300-Funkgeräte, die Nachrichten auch verschlüsseln können. Der Hörer wurde hinter dem Ohr getragen, damit Umgebungsgeräusche nicht von uns überhört wurden. Zwei Mikrofone lagen an der

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