Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
Vom Netzwerk:
Tageszeit waren viele seiner Kämpfer high vom Kath. Normalerweise ließ dies erst spätabends nach. Ein Risiko, das Erfolg bringt, ist ein kluger Schachzug. Ein Risiko, das keinen Erfolg bringt, ist einfach nur dumm. Doch Risiken waren ein fester Bestandteil meines Jobs.
    Um 1532 hoben zunächst die Hubschrauber ab und flogen an der Küste entlang. Als wir die Nachricht erhielten, dass die Helis ins Landesinnere abgebogen waren, setzte sich unser Konvoi in Bewegung. Ich hatte keine Angst – noch nicht . Das wird ein Routineeinsatz.
    Der erste Humvee bog falsch ab. Niemand folgte ihm. Sie würden uns später wieder einholen. Wir fuhren auf der Via Gesira in nordöstliche Richtung. Bevor wir zum K4-Kreisverkehr kamen, wurden wir sporadisch beschossen. Little Big Man schrie: »Scheiße, mich hat’s erwischt!«
    Fahren wir in einen Hinterhalt? Hat Little Big Man einen Pneumothorax ? Mein Angstpegel stand noch immer knapp über null. Little Big Man hatte es erwischt, nicht mich. Trotzdem machte ich mir Sorgen um ihn und war in höchster Alarmbereitschaft.
    Unter einem Überbau hielt ich an, sprang aus dem Wagen und sah nach Little Big Man. Er lag auf dem Boden, ein Teil seines Randall-Messers neben ihm. Ich nahm an, dass irgendwo Blut austreten würde, doch ich fand nur einen großen roten Fleck auf seinem Bein. Eine AK-47 hatte das Randall-Messer getroffen, das er so liebte und überallhin mitnahm. Die Klinge lag auf dem Boden. Sie hatte sein Bein gerettet – die ganzen Sprüche, die er wegen des Riesenmessers hatte über sich ergehen lassen müssen, waren es wert gewesen.
    In der Minute, in der wir am Straßenrand standen, war der Konvoi weitergefahren. Ich setzte mich wieder hinters Steuer und gab Gas, bis ich unsere frühere Position wieder erreicht hatte. Der Konvoi fuhr durch den K4-Kreisverkehr, nahm die Via Lenin in nördliche Richtung und fuhr dann auf der National Street Richtung Osten. Schließlich bogen wir links auf eine Schotterstraße ab, die südlich parallel zur Hawlwadig Road verlief.
    Um 1542 waren wir in der Nähe des weißen fünfstöckigen » Olympic Hotels « . Ich wusste nicht, dass sich zwei Kilometer westlich des Ziels die Miliz am Bakara-Markt versammelt hatte und geschmuggelte Waffen und Munition austeilte. Zwei Kilometer östlich waren vor Kurzem ausländische Aufständische eingetroffen. Wir wurden eingekeilt und wussten nichts davon.
    Unsere Geheimdienstleute hatten wahrscheinlich schon alle Handys im Zielbereich gestört. Die Hubschrauber verursachten einen Sandsturm. Mittendrin seilten sich die Delta-Männer ins Zielgebäude, ein weißes Haus, ab. Das Gebäude hatte vorne zwei Stockwerke, hinten drei, außerdem einen Innenhof mit Bäumen. Auf dem Dach befand sich ein L-förmiges Bauwerk. Es war eines der Hauptquartiere von Aidids Miliz. Die Delta Force stellte sich neben die Tür, die Männer standen hintereinander und bereiteten sich darauf vor, in das Gebäude einzudringen und das Ziel zu schnappen. Vier Gruppen von Rangern zu je zwölf Mann seilten sich ab und riegelten die vier Ecken des Blocks um das Zielgebäude ab. Sie bildeten die Sperreinheit: Niemand kommt hier rein und erst recht niemand raus.
    Ich stieg aus meinem Humvee und nahm eine Schussposition in einer Gasse parallel zum Hotel ein. Hinter dem Hotel bewegte sich ein feindlicher Scharfschütze hinter einer Mauer. Fünf Stockwerke weiter oben, etwas weiter links, bewegte sich ein zweiter Scharfschütze auf einer Veranda.
    Als ich meine Position veränderte, um besser sehen zu können, wurde mir klar, dass wir von hier aus keinen guten Schuss abgeben konnten. Ich sagte zu einem Delta-Scharfschützen: »Wir müssen näher an sie herankommen.«
    Wir gingen nach vorne, bis wir weniger als 90 Meter von ihnen entfernt waren. Als wir unsere neue Position einnahmen, feuerte der Feind bereits in das Zielgebäude, das gerade von der Delta Force gestürmt wurde. Das kam mir wie eine Falle vor. Sie waren zu gut vorbereitet. Es schien ein zu großer Zufall zu sein, dass diese Scharfschützen so perfekt positioniert waren. Wahrscheinlich ist bei den Vereinten Nationen was durchgesickert.
    Der feindliche Scharfschütze am Boden streckte in einer Entfernung von 90 bis 130 Metern sein Gewehr über die Mauer und richtete sein Zielfernrohr auf die Ranger aus meinem Konvoi. Er hatte eine gute Schussposition, nur sein Kopf war sichtbar. Ich nutzte das aus und drückte ab.
    Durch einen schmalen Durchgang sah ich die Veranda des nahe

Weitere Kostenlose Bücher