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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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ein. Somalier rannten in alle Richtungen davon. Manche schrien. Manche blieben einfach stehen. Tote Menschen und ein toter Esel lagen auf dem Boden.
    Aidids Leute sind viel besser ausgerüstet, als wir dachten. Sie kämpfen besser, als wir es ihnen zutrauten. Und viel mehr Leute sind bewaffnet, als wir glaubten . Nun hatte ich Angst, dass wir den Kürzeren ziehen würden. Auf meiner Angstskala stieg die Nadel über drei und landete bei fünf. Jeder, der sagt, er habe im Kampf keine Angst, ist entweder dumm oder er lügt. Jeder bekommt Angst. Die Angst ist gesund. Ich würde nie mit jemandem kämpfen wollen, der nicht zumindest ein bisschen Angst hat. Die Fähigkeit, diese Angst zu kontrollieren und zu bündeln, macht einen echten Kämpfer aus. Die Fähigkeit, die Angst zu kontrollieren, entwickelt er dadurch, dass er daran glaubt, er könne die Angst kontrollieren. Diesen Glauben erwirbt er durch frühere Erlebnisse, bei denen er seine Angst überwand, oder indem er sieht, wie Teamkollegen ihre Angst überwinden. Auch das Wissen, dass er ein Elitekämpfer ist, kann ihm dabei helfen. Und er kann die Energie seiner Angst kanalisieren, damit sie ihn zu einer noch besseren Leistung antreibt.
    In unserem Konvoi befanden sich in jedem Fahrzeug Verletzte. Wir wollten immer noch Velvet Elvis und seine Besatzung im abgeschossenen Super Six One retten. Als wir zu einer Straße kamen, an der zwei verwundete Ranger lagen, dachte ich mir: Was haben diese Somalier bloß? Wir sind hier, um den Bürgerkrieg zu beenden, damit die Leute wieder etwas zu essen haben, und sie bringen uns um. Ist das der Dank dafür? Ich konnte es nicht glauben. Ich fuhr an den Straßenrand und blieb stehen. Der erste Ranger war am Bein getroffen. Wir brachten ihn in den Humvee. Dann hoben wir den anderen Ranger ins Auto, der an der Hand getroffen war – keine Verletzung, die ihn außer Gefecht setzte. Als ich wieder am Steuer saß, blickte ich nach hinten. Der Ranger mit der Beinverletzung half, Munition nachzuladen, der andere saß mit gesenktem Kopf da und starrte verstört auf seine verletzte Hand.
    Beim Nachladen wurde der Ranger erneut getroffen, dieses Mal in die Schulter, doch er versorgte uns weiterhin mit Munition. Dann bohrte sich eine Kugel in seinen Arm. Immer noch versorgte er uns mit Munition.
    Der Ranger mit der verletzten Hand stand weiterhin neben sich, auf seiner Angstskala stand die Nadel fest auf zehn. Er war der einzige Ranger, den ich je im Kampf aufgeben sah. Aber man wird ja auch nicht jeden Tag angeschossen. Seine Schockreaktion ist nachzuvollziehen – er war nur ein junger Mann in einer furchtbaren Schlacht. Wenn man bedenkt, wie jung und unerfahren einige von ihnen noch waren, kämpften alle Ranger wie gesagt sehr tapfer.
    Ich trat voll aufs Gas und holte den Konvoi wieder ein. Wir bogen rechts auf eine Schotterstraße ab. Als der erste Humvee an der Kreuzung langsamer wurde, mussten alle Fahrzeuge hinter ihm ebenfalls abbremsen. Dann bogen wir wieder nach rechts in Richtung Süden ab – aber wir waren doch aus Süden gekommen?
    Ich wurde sauer auf unseren Bodenkonvoileiter Lieutenant Colonel Danny McKnight, wusste jedoch nicht, dass er nur das machte, was ihm die Flieger befahlen. Da das Orion-Spionageflugzeug zwar sah, was passierte, aber nicht direkt mit McKnight sprechen konnte, gab es seine Informationen an den Kommandanten in der Einsatzzentrale weiter. Dann verständigte der Kommandant in der Einsatzzentrale den Kommandohubschrauber und dieser funkte McKnight an. Wenn ­McKnight endlich die Anweisung zum Abbiegen erhielt, war er schon an der Abzweigung vorbei.
    Ich wusste nur, dass ich schon wieder beschossen wurde, in die Löcher unseres Humvee wurden neue Löcher geschossen. Unsere Männer hinten im Wagen wurden getroffen. Heilige Scheiße . Ich wollte das Gaspedal durchtreten, um so schnell wie möglich aus der Todeszone herauszukommen, doch ich konnte nicht schneller als der Humvee vor mir fahren. Ich schoss auf Kämpfer, die uns aus Nebenstraßen angriffen. Wenn man gleichzeitig versucht, Auto zu fahren und auf Kämpfer zu schießen, die aus Seitenstraßen hervorkommen und schnell wieder verschwinden, wäre es schon sehr überraschend, wenn die Tötungsrate bei mehr als 30 Prozent liegen würde.
    Aus den oberen Stockwerken schossen Leute auf uns herab. Ich holte meine ACOG-Zieloptik heraus, nahm mein erstes Ziel ins Visier und drückte ab. Ein Feind weniger. Dann noch einer.
    Die bösen Jungs versuchten, uns

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