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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Darunter befand sich auch Aidids oberster politischer Berater, der Außenminister Omar Salad. Obwohl Qeybdiid der Delta Force durch die Lappen ging, hatten sie einen ähnlich wichtigen Stellvertreter erwischt: Mohammed Hassan Awale. Zusätzlich fanden sie noch einen Clanhäuptling namens Abdi Yusef Herse. Zurück im Lager zog Delta die großen Fische heraus und warf die kleinen zurück ins Wasser.
    In der 37. Minute des Einsatzes kam der Funkspruch: »Super Six One unten.« Eine reaktive Panzerbüchse hatte einen Black Hawk abgeschossen, auf dessen Seite ein Bild von Elvis Presley mit der Überschrift »Velvet Elvis« prangte. Sein Pilot, Chief Warrant Officer Cliff Wolcott, hatte gerne Elvis nachgeahmt. Mit ihm waren wir vor ein paar Tagen auf Safari gegangen. Nun änderte sich unser Auftrag: Statt Gefangene zu nehmen mussten wir jetzt einen Rettungseinsatz durchführen.
    Wir kehrten zum Konvoi zurück und wollten wegfahren. Da sah ich einen Ranger, der ein halbautomatisches Gewehr in eine Gasse gerichtet hatte. Er sah aus, als wäre er höchstens zwölf.
    Vom Fahrersitz aus rief ich ihm zu: »Steig ein, wir fahren los!«
    Der Junge rührte sich nicht.
    Ich sprang aus dem Wagen, lief hinüber zur Ecke des Hauses und verpasste ihm einen Tritt.
    Er sah mich verstört an.
    »Schaff deinen Arsch ins Auto!«
    Er erhob sich und kletterte in seinen Humvee.
    Manchmal konzentrierten sich die jungen Ranger so sehr auf eine einzige Aufgabe, dass sie alles andere um sich herum vergaßen. Sie nahmen keine Veränderungen in der Umgebung wahr und überhörten Befehle. Da ihr Sympathikus überreizt war, konnten sie nicht alles aufnehmen, was um sie herum passierte.
    Zum Glück hatte mich die Strenge meines Vaters auf solche Probleme vorbereitet. Dazu kamen noch die Höllenwoche, das SEAL Team Two, das SEAL Team Six, die Scharfschützenschule des Marineinfanteriekorps – jahrelang hatte ich intensiv für diesen Augenblick trainiert. Je mehr Schweiß du im Frieden vergießt, desto weniger Blut wirst du im Krieg vergießen. Desert Storm war eine gute Vorbereitung. Ich kam mit der Reizüberflutung klar. Manche dieser Ranger hatten vor zwei Jahren erst die Highschool abgeschlossen, doch sie alle kämpften tapfer.
    Ich stieg mit Casanova, Little Big Man und den anderen in den Humvee. Sourpuss war nicht dabei. Ich war so auf den Kampf konzentriert gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass Sourpuss mit drei Humvees einen verletzten Ranger zurück ins Lager gebracht hatte. Little Big Man, Casanova und ich fuhren mit dem Hauptteil des Konvois.
    Ich verließ das Zielgebiet in nördlicher Richtung über die Hawlwadig Road, deren Belag von Sand bedeckt war. Die linke Hand hielt das Steuer, mit der rechten feuerte ich das CAR-15 ab. Von links und rechts wurden wir mit AK-47 beschossen. Als die Kugeln über meinen Kopf hinwegflogen, erzeugten sie Druckwellen, die schneller als die Schallgeschwindigkeit waren. Die Druckwellen prallten zusammen wie zwei klatschende Hände. Ich hörte die Kugeln kommen, dann das Klatschen, dann Kugeln, die vorbeiflogen.
    Weiße Rauchspuren durchzogen die Luft und endeten in explodierenden reaktiven Panzerbüchsen, die die Luft erschütterten und einen bitteren Geruch verbreiteten. Zum normalen Gestank von Mogadischu kam nun der Gestank von Feuern aus Reifen und Müll hinzu, der Gestank der Hölle.
    Unser 50-Kaliber-Maschinengewehr ratterte, erschütterte unseren Humvee und dröhnte in unseren Ohren. Doch ich war froh, dass wir es hatten. Außerdem war ich viel zu beschäftigt damit, mein Schussfeld nach Rotzfressern abzusuchen, als dass mich der Lärm gestört hätte. SEAL-Veteranen hatten mir oft erzählt, wie sicher sie sich fühlten, wenn ihr Maschinengewehr in der Schlacht ratterte. Wir sind darin ausgebildet, mithilfe von Überraschung, Geschwindigkeit und Stärke zu gewinnen. Doch in unserem Konvoi überraschten wir den Feind nicht und wir konnten uns auch nicht schneller als der Humvee vor uns bewegen. Dafür half uns das 50-Kaliber bei der Stärke. Sein Lauf glühte durch den ständigen Strom von Kugeln. Sie bohrten sich durch Beton, Eisen, Fleisch – sie rissen ganze Mauern ein. Ja, das 50er hat’s voll drauf. Leider hatte auch der Feind 50er, die auf den Ladeflächen von Kleinlastern befestigt waren – Osman Attos Autowerkstatt hatte ganze Arbeit geleistet. Die Laster beschossen uns immer wieder aus den Gassen.
    Eine Hubschrauberkanone feuerte auf den Feind und riss die Wand eines Hauses

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