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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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mit brennenden Straßenblockaden und Gräben aufzuhalten. Während wir versuchten, die Straßenblockaden zu durchbrechen oder sie zu umfahren, überfiel uns der Feind. Seitlich vor uns kamen fünf Frauen Schulter an Schulter auf den Konvoi zu, ihre bunten Gewänder hielten sie zur Seite ausgebreitet. Als ein Humvee die Frauen erreicht hatte, ließen sie ihre Kleider fallen. Hinter ihnen eröffneten Männer mit vollautomatischen AK-47 das Feuer. Dieselbe Taktik setzten sie später auch bei unserem Fahrzeug ein. Zum ersten Mal stellte ich in diesem Feuergefecht mein Gewehr auf Vollautomatik. Mit einer Hand hielt ich das Steuer, mit der anderen das CAR-15. So schoss ich 30 Patronen ab, mähte die Frauen und die vier bewaffneten Milizsoldaten hinter ihnen nieder. Lieber wollte ich von zwölf Geschworenen verurteilt als von sechs Sargträgern geleitet werden.
    Dann hörte ich über das Funkgerät, dass ein Black Hawk von einer reaktiven Panzerbüchse abgeschossen worden war. Mike Durant war sein Pilot. Der Kommandohubschrauber befahl, zuerst Velvet Elvis zu retten und dann zu Mikes Hubschrauber zu fahren.
    Wir hielten auf der Straße an, sicherten die Umgebung, leisteten Erste Hilfe, luden unsere Waffen nach und überlegten, was wir als Nächstes tun sollten. Ein Sanitäter verband dem Ranger Schulter und Arm und kümmerte sich um die anderen Verletzten in unserem Wagen. Manche Ranger sahen wie Zombies aus, der Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    Ein Delta-Mann kam zu uns herüber. »Ich bin getroffen worden. Kannst du meine Schulter anschauen?« Eine Kugel war durch die harte Panzerplatte an seinem Rücken geschlagen, doch das hatte ihn nicht vom Kampf abgehalten.
    Der 50-Kaliber-MG-Schütze in einem anderen Humvee trug eine Panzerweste, die Patronen kleinerer Kaliber gut abhält. Außerdem hatte er eine 25 mal 30 Zentimeter große Keramikplatte, eine Spezialanfertigung, vorne in seine Weste gesteckt, die ihn vor stärkeren Patronen wie zum Beispiel von einer AK-47 schützen sollte. Doch am Rücken hatte er keine solche Platte getragen. Wie viele andere Soldaten fand er die zusätzliche Rückenplatte wohl zu heiß und zu schwer. Außerdem kommen die meisten Schüsse sowieso von vorne. Er ließ es darauf ankommen – und verlor. Per Funk boten wir unseren 50-Kaliber-MG-Schützen als Ersatz an. Der Humvee mit dem toten 50-Kaliber-MG-Schützen hielt neben unserem Wagen. Ein Ranger hielt seinen Freund im Arm, stützte ihm den Kopf und weinte. »Du Dummkopf, ich hab’s dir doch gesagt. Ich hab dir gesagt, zieh deine Rückenplatte an. Ich hab’s dir doch gesagt.«
    Sie zogen den toten Schützen aus dem Wagen und unser Schütze nahm seine Position ein. Ohne einen qualifizierten 50-Kaliber-MG-Schützen wie unseren Ranger hätte ihr Humvee seine schlagkräftigste Waffe nicht mehr nutzen können. Unser Schütze rettete diesen Humvee.
    Casanova und ich hatten die zehn 30-Schuss-Magazine in unseren Patronengurten aufgebraucht, außerdem fünf weitere Magazine, die uns der Ranger mit der Schulter- und Armverletzung gegeben hatte. Weil unsere CAR-15 dieselbe 5,56-mm-Munition wie die Ranger in unserem Humvee benötigten, konnten sie uns Nachschub aus ihrem Vorrat geben. Little Big Man hatte allerdings die falsche Waffe dabei – das modifizierte M-14 der SEALs. Als sein M-14-Gewehr leer war, hatte niemand zusätzliche 7,62-mm-Munition für ihn dabei.
    Der Konvoi bewegte sich weiter. Wir bogen erst links in Richtung Osten ab, dann erneut links nach Norden. Ich wusste nicht, dass ­McKnight getroffen worden war und Schrapnellsplitter in Arm und Hals hatte. Wir blieben stehen. McKnight funkte den Kommandohubschrauber an, um zu erfahren, wo wir hinfahren sollten, doch die Kommunikation schlug fehl und wir fuhren erneut in die falsche Richtung. Der Konvoi fuhr weiter nach Norden zur Armed Forces Road und bog dann links ab.
    Ich hatte auch nicht mitbekommen, dass Dan Schilling den verletzten McKnight abgelöst hatte. Dan gelang es, den komplizierten Kommunikationsweg abzukürzen und direkt mit einem der Hubschrauber Kontakt aufzunehmen. Er bat die Leute im Hubschrauber, uns zur Abschussstelle zu leiten, und nahm an, dass sie wussten, dass wir zu Velvet Elvis an der ersten Abschussstelle unterwegs waren. Doch sie meinten, wir seien auf dem Weg zur nächsten Abschussstelle – Mikes Hubschrauber.
    Wir bogen links auf die Hawlwadig Road ein und fuhren auf das » Olympic Hotel « und das Zielgebäude zu. Der Konvoi war im Kreis

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