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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Scharfschütze des SEAL Team Six immer noch überlegen – ich war schließlich Howard Wasdin.
    Ich war stocksauer auf McKnight und funkte ihn an: »Hol uns hier raus, verdammt noch mal!«
    Als der Konvoi endlich die Gefahrenzone hinter sich gelassen hatte, hielten wir an, versorgten die Wunden der Verletzten, luden Munition nach und planten unser weiteres Vorgehen. Casanova half mir über die Mittelkonsole auf den Beifahrersitz und übernahm das Steuer. Die Rettungsschlinge meines CAR-15 blieb an der Mittelkonsole hängen. Little Big Man kämpfte mit ihr und versuchte, sie zu entwirren. Die Liebe zu seinem M-14 und seiner größeren Reichweite schien vorbei zu sein. Jetzt wollte er mein CAR-15.
    Die Bruchstelle meines zerschmetterten Knochens war rau und die scharfen Kanten konnten leicht eine Arterie durchschneiden, sodass ich verbluten würde. Casanova legte mein verletztes Bein auf die Motorhaube des Humvee, das linke Bein legte er als Schiene daneben. Da das Bein nun hochgelegt war, blutete es auch nicht mehr so stark. »Ich bringe dich nach Hause«, sagte Casanova.
    Der Konvoi fuhr weiter und Casanova gab Gas. Drei Reifen waren platt. Der Konvoi drehte um, bog am » Olympic Hotel « rechts ab und fuhr zur ersten Abschussstelle, zu Velvet Elvis. Es war wie im Film Und täglich grüßt das Murmeltier, immer wieder passierte das Gleiche.
    Fünf oder zehn Minuten später traf mich eine feindliche Patrone am linken Knöchel. Im Gegensatz zu meinem rechten Schienbein, wo mein zentrales Nervensystem den Schmerz blockierte, tat dieser Schuss höllisch weh. Meine Angst stieg von sechs auf sieben. Meine Gefühle für den Feind sprengten die Wutskala. Sie hatten mir meine Superheldenkräfte genommen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich ein echtes Problem hatte.
    Erwartungsgemäß fuhr unser Konvoi an Velvet Elvis vorbei – schon wieder. Dann blieben wir stehen. Einige Männer stiegen aus und sicherten den Umkreis. McKnight stieg mit einem anderen Mann aus seinem Wagen. Soweit ich erkennen konnte, breiteten sie eine Karte auf der Motorhaube ihres Humvee aus und versuchten herauszufinden, wo wir waren. Es war surreal . Wir werden gerade beschossen, warum gehen wir also nicht einfach in einen Laden und fragen nach dem Weg?
    Unser Konvoi hatte die abgeschossenen Piloten schon zum zweiten Mal verfehlt. Unsere Munition war beinahe aufgebraucht. In den Autos befanden sich Verletzte und Tote. Die Hälfte von uns war ernsthaft verletzt, darunter auch das Führungspersonal. Wenn wir jetzt nicht zum Stützpunkt zurückkehrten und uns neu formierten, hatten wir bald nicht mehr genug Leute für eine Rettung.
    Unser Wagen hatte mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Die Außenspiegel baumelten an ihren Aufhängungen. Als sich der Konvoi wieder in Bewegung setzte, fuhr unser Wagen über eine Landmine. Die kugelsicheren Platten am Boden schützten uns vor den Splittern. (Später wurde ich zum Ehrenmitglied des Kevlar-Clubs der Überlebenden ernannt.) Casanova fuhr an den Straßenrand und unser Humvee gab den Geist auf. Die Bösen gingen auf uns los. Gleich werden wir überwältigt.
    Ich dachte an den alten Film Alamo von 1960 mit John Wayne als Davy Crockett. Er gehörte zu meinen Lieblingsfilmen und Davy Crockett war mein Lieblingsheld beim Kampf um Alamo. So muss sich Davy Crockett gefühlt haben, bevor sie ihn umbrachten: waffentechnisch und zahlenmäßig unterlegen, schutzlos. Er sah, wie seine Leute ausgelöscht wurden, als der Feind immer näher kam. Das war’s dann. Howard Wasdin verabschiedet sich in Mogadischu/Somalia am Nachmittag des 3. Oktober 1993. Ich bedaure nur, dass ich den Menschen, die ich liebe, nicht oft genug gesagt habe, dass ich sie liebe. Das ist das Einzige, das ich in meiner Zeit auf dieser Erde öfter hätte tun sollen.
    Zuerst fielen mir dabei meine Kinder Blake und Rachel ein. Ich sagte ihnen wahrscheinlich nur ungefähr sechsmal pro Jahr, dass ich sie liebte. Das lag zu einem Teil daran, dass ich zu oft nicht da war, da ich ständig zu Übungseinsätzen oder echten Einsätzen musste. Obwohl ich verheiratet war, dachte ich in diesem Augenblick nicht an Laura, meine Frau. Meine Beziehung zum SEAL Team war mir wichtiger als die zu meiner Frau. Doch ich wollte Blake und Rachel sagen, wie sehr ich sie liebte.
    Meine Angst blieb bei acht stehen. Bis auf zehn stieg sie nie. Wenn du bei zehn bist, funktionierst du nicht mehr. Du fügst dich einfach in die Umstände. Doch ich war noch nicht tot. Ich feuerte mit

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