Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
Vom Netzwerk:
Munition aufgebraucht. Einige Häuptlinge verließen das Land, da sie Angst vor Amerikas sicherem Gegenschlag hatten. Einige wollten sogar Aidid ausliefern, nur um ihre eigene Haut zu retten. Vier neue Scharfschützen aus dem Blue Team des SEAL Team Six waren auf dem Weg, um uns abzulösen. Das Alpha-Geschwader der Delta Force bereitete sich auf die Ablösung des Charlie-Geschwaders vor. Auch eine neue Gruppe Ranger war unterwegs. Wir hatten Aidid das Rückgrat gebrochen und wollten den Job zu Ende bringen.
    Doch Präsident Clinton sah nicht, was wir gewonnen hatten, sondern nur, was wir verloren hatten. Obwohl wir den Job zu Ende bringen, Aidid stürzen und den Somaliern Nahrungsmittel bringen hätten können, zog Clinton den Schwanz ein und lief davon. Er befahl, alle Handlungen gegen Aidid einzustellen. Vier Monate später ließ er Osman Atto, Omar Salad, Mohammed Hassan Awale, Abdi Yusef Herse und die übrigen Gefangenen frei. Whiskey Tango Foxtrot .
    Wir hatten so viel Zeit in die Zusammenarbeit mit den Somaliern investiert, hatten ihr Vertrauen gewonnen und sie überzeugt, dass wir auch in Zukunft für sie da sein würden. Viele dieser Somalier riskierten ihr Leben, um uns zu helfen. Manche brachten auch ihre Familien in Gefahr. Die somalischen Wächter des Pasha kämpften mit uns in der Schlacht von Mogadischu und hielten uns bis zum Ende die Treue. Nur einer überlebte. Auch andere Somalier starben auf unserer Seite beim Versuch, Aidid aufzuhalten. Und nun ließen wir unsere somalischen Freunde im Regen stehen. Es kam mir vor, als seien unsere Opfer umsonst gewesen. Warum haben sie uns überhaupt dahin geschickt, wenn sie die Sache jetzt nicht zu Ende bringen wollen? Wir hätten uns nicht in Somalias Bürgerkrieg einmischen sollen, denn schließlich war das nicht unser Problem. Doch da wir schon einmal mittendrin waren, hätten wir die Sache auch zu Ende bringen sollen: Das müssen wir immer und immer wieder lernen.
    Somalia verlor die Unterstützung der internationalen Gemeinde, um Frieden und Nahrungsmittel in das Land zu bringen. Chaos und Hunger nahmen stark zu. Aidid versuchte, seine Verluste herunterzuspielen, doch er herrschte nie über ein vereintes Somalia. Er starb 1996 bei einem internen Kampf mit seinem Vertrauten, Osman Atto.
     
14.

Aus der Asche
     
    Als mich die Sanitäter ins schwedische Feldlazarett brachten, war die Sonne bereits untergegangen. Mir wurde langsam klar, dass ich mein Bein verlieren könnte. Ich hatte Angst. Im Krankenhaus spritzte mir eine Krankenschwester Morphium, doch es wirkte nicht. Ich gehöre wohl zu dem einen Prozent der Menschen, bei dem Morphium nicht wirkt. Die Krankenschwester gab mir noch eine Spritze. Mein Bein tat immer noch höllisch weh. Sie führten ein Débridement meiner Wunden durch – entfernten das zerstörte, infizierte und abgestorbene Gewebe, damit die Wunde heilen konnte. Dann bereiteten sie mich auf den Transport nach Deutschland vor.
    Die Sanitäter brachten uns in ein Flugzeug. Drinnen sah es aus wie in einem Krankenhaus: Betten, Tropfe, Maschinen. Eine Krankenschwester lief an mir vorbei.
    Ich hielt sie am Bein fest. »Ich habe solche Schmerzen. Können Sie mir etwas geben?«
    Sie sah meine Krankenakte an. »Sie haben doch schon zwei Morphiumspritzen bekommen. Sie können gar keine Schmerzen mehr haben.« Dann widmete sie sich einem anderen Patienten.
    Etwas später bemerkte mich ein Arzt.
    Das waren Knochenschmerzen – die schlimmsten Schmerzen überhaupt. Einen Schnitt kann der Körper kompensieren, indem er die Arterien zusammenzieht und so den Blutfluss einschränkt, damit man nicht verblutet. Doch eine Knochenverletzung kann er nicht kompensieren. Mein blasser Körper zitterte, der Schweiß floss in Strömen und ich biss die Zähne zusammen. Krampfhaft versuchte ich, den Schmerz nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Beruhige deinen Puls. Atme langsamer. Blockiere den Schmerz, denke ihn einfach weg. Als Kind konntest du das doch auch, warum klappt es also jetzt nicht? Als Kind konntest du das doch auch, warum kannst du es jetzt nicht mehr? Ich wendete dasselbe Prinzip an, wie wenn mir als Kind der Hintern versohlt wurde: Ich entfernte mich von den Schmerzen, sodass ich körperlich nichts mehr damit zu tun hatte. Reiner Selbstschutz. Da ich die körperlichen Symptome wie Blässe, Zittern und Schwitzen nicht unterdrücken konnte, versuchte ich zu kontrollieren, wie ich den Schmerz geistig verarbeitete.
    »Dieser Mann hat Schmerzen«,

Weitere Kostenlose Bücher